Jeder Fünfte fällt bei der Stellung durch:
Immer mehr Untaugliche beim Bundesheer

Hauptgründe: Psyche, Auffälligkeit, Intelligenzmangel Körpergewicht in zehn Jahren um zwei Kilo gestiegen

Jeder Fünfte fällt bei der Stellung durch:
Immer mehr Untaugliche beim Bundesheer

Das Verteidigungsministerium nennt einige Hauptgründe für die Untauglichkeit, etwa psychologische Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten sowie Intelligenzmangel. Allein 25 Prozent wurden deswegen zuletzt ausgemustert. Ebenfalls auffällig: Erkrankungen der Ohren: Die Detail-Auswertung der aktuellen Statistik fehlt noch, fest steht aber: Immer mehr 18-Jährige sind wegen Gehörschäden untauglich.

Ebenfalls ein Hauptgrund für die Ausmusterung sind angeborene körperliche Fehlbildungen. Dazu kommen noch Probleme mit Nervensystem und Kreislauf oder Sehschwächen. Weiters auffallend: Das Durchschnittsgewicht der untersuchten Männer ist binnen zehn Jahren um zwei Kilo gestiegen.

Verteidigungsminister Norbert Darabos sieht wegen der aktuellen Entwicklungen noch kein Nachwuchsproblem für das Bundesheer, hält aber fest: "Es macht mir sozial- und gesellschaftspolitische Sorgen, dass so viele junge Männer untauglich sind. Aber das ist keine Sache für den Verteidigungsminister allein, sondern auch Aufgabe der Sozial- und Gesundheitspolitik", betont Darabos gegenüber der Zeitung "Österreich". Die Kriterien der Stellungskommission will der Minister jedenfalls nicht senken. Pro Jahr wurden bisher rund 30.000 Wehrdiener rekrutiert, den Zivildienst leisteten im Schnitt 10.000 Österreicher.

Verglichen mit Deutschland schneiden Österreichs Männer übrigens erfolgreich bei der Musterung ab. Im Nachbarland erfüllte im Vorjahr fast jeder Zweite die Anforderungen für die Bundeswehr nicht.
(apa/red)