Die Tochter von Richard und Christina „Mausi“ Lugner wird damit das Herzstück der Lugner-Gruppe, das Einkaufszentrum, übernehmen. Dort wird sie wohl auch auf die neue Flamme ihres Vaters „Kolibri“ treffen, die dort bei der Telefonhotline im Kino arbeitet.
„Man muss über alles nachdenken, worüber meine vielen Erben streiten könnten“, erklärt der Baumeister seine Beweggründe. Mit zwei Unternehmen, dem einen, das die Lugner City managt und dem anderen, das einen Garagenbetrieb führt, gibt es einiges zu bedenken. „Der Manager muss einerseits die Rechte haben und andererseits darf er nicht übermütig werden“, versucht er Vorkehrungen für die Zeit nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen zu treffen. Das Ziel ist es einen ruhigen Übergang zu ermöglichen. „Dass die nachher leben können, ohne miteinander zu streiten."
Trauer um Baufirma
Den ganzen August will sich Lugner Zeit lassen, um den Übergang zu schaffen. „Da muss man ständig mit hellem Kopf dabei sitzen, damit nichts schief geht“, meint er. Eine Vorsicht der wohl auch den Erfahrungen mit seiner Baufirma geschuldet ist. Diese war einst die „20. oder 25. größte Baufirma Österreichs“, trauert Lugner dem Verlust noch nach.
„Die Baufirma gibt es nicht mehr in dem Ausmaß wie es einmal war. Meine Söhne haben sie anders geführt als ich, deshalb habe ich damit dann aufgehört.“ Sohn Alexander hat zwar noch eine Baufirma, die aber nur für die Lugner-Gruppe selbst baut und der andere Sohn Andreas hat zwei Bauunternehmen. “Aber kleine Firmen. Ich war ja Besitzer der 20-25. größten Baumfirmen Österreichs. Das haben meine Söhne nicht in dem Sinn weitergeführt, wie ich das gemacht habe. Das ist schade, denn das war eine tolle Firma“, meint er.
Vorbereitung auf die Übergabe
Die jüngsten Pleiten in der Baubranche – Stichwort Alpine - geben ihm aber auch zu denken: „Wahrscheinlich bin ich heute froh, keine Baufirma mehr zu haben. Es gibt viele Probleme, die durch die Gesetzeslage noch viel schwieriger werden“, malt er ein düsteres Bild der Branche.
Aber nicht genug der Scherereien, denn Lugner muss auch umfinanzieren. Bislang finanzierte die „Volksbank“ die Lugner-Gruppe, doch das wird sich nun ändern. Lugner selbst führt den Änderungsbedarf auf die finanziellen Probleme der „Volksbank“ zurück. Ein neues Kreditinstitut stünde bereits fest und bis 1. September soll die Umschuldung über die Bühne gehen. Für Mörtel ein Anlass die ganze Lugner-Gruppe umzustrukturieren, sie mit neuen Namen und Handlungsbevollmächtigten zu versehen. Das Ziel ist es sicherzustellen, dass die Übergabe reibungslos funktioniert, wenn Lugner einmal selbst aus dem Unternehmen ausscheidet.