Japan vermisst mehr als 230.000 Senioren:
Tausende müssten über 150 Jahre alt sein

Behörde lässt Namen von über 120-Jährigen löschen Angehörige kassieren oft Pension der Verstorbenen

Japan vermisst mehr als 230.000 Senioren:
Tausende müssten über 150 Jahre alt sein

Unter anderem hatten Beamte in Tokio die mumifizierte Leiche eines Mannes entdeckt, dem sie eigentlich zum 111. Geburtstag gratulieren wollten - er lag bereits seit 30 Jahren tot auf seinem Bett. In einem anderen Fall hatte ein Mann seit mehr als einem Jahrzehnt die Leiche seiner Mutter versteckt, die in diesem Jahr angeblich ihren 104. Geburtstag feierte. In vielen Fällen bekamen die Angehörigen die Pension der Verstorbenen weiter.

Laut Justizministerium führen die Melderegister immer noch mehr als 77.000 Menschen, die heute mindestens 120 Jahre alt wären, sowie fast tausend angeblich über 150-Jährige. Die Regierung wies die lokalen Behörden nun an, die Namen von allen über 120-Jährigen aus dem Register zu löschen, die verschollen sind.

Nach Angaben des Justizministeriums haben die neuen Erkenntnisse kaum Auswirkung auf die Statistiken zur Lebenserwartung der japanischen Bevölkerung. Diese Zahlen basierten auf separaten Daten, die im Zuge nationaler Volkszählungen durch Hausbesuche erhoben würden. Im Juli hatte das Gesundheitsministerium die Lebenserwartung für Frauen auf 86,44 Jahre beziffert, bei Männern liegt sie demnach bei 79,59 Jahren - dies ist Weltrekord.

(apa/red)