"James Bond" Roger Moore ist zu Besuch:
Als UNICEF-Botschafter im Blitzlichtgewitter

Arbeit für Kinder "herzzerreißend und lohnend" Star bedauert das Versäumen des Neujahskonzerts

Mit Fragen der Journalisten enden Pressekonferenzen normalerweise, diesmal begann eine gleich mit solchen. Zu einer Pressekonferenz mit UNICEF-Botschafter Sir Roger Moore wurde Samstagvormittag in die Wiener Gastgewerbefachschule geladen. Die Anwesenheit des einstigen James Bond-Darstellers sorgte für Medienandrang und ein nicht enden wollendes Blitzlichtgewitter. Nach einer kurzen Ehrung wurde der 83-jährige Brite dann erst einmal nach einer Krawatte gefragt.

"James Bond" Roger Moore ist zu Besuch:
Als UNICEF-Botschafter im Blitzlichtgewitter

"Einen recht schönen guten Morgen", wünschte Gastro-Obmann Willy Turecek davor den Anwesenden in der Gastgewerbefachschule am Wiener Judenplatz und berichtete, dass man gestern nicht mehr zum gemeinsamen Wok-Kochen mit Sir Moore gekommen sei. Bevor die "Pressekonferenz" begann, bekam der Brite noch das Goldene Ehrenzeichen der Fachgruppe Gastronomie, was das Blitzlichtgewitter erneut aufbranden ließ. Skurril war die erste Frage: Einer der Anwesenden, der sich als Vertreter eines internationalen Projektes namens "Art & Tie" vorstellte, bat den einstigen Bond-Darsteller noch um eine seiner Krawatten - die ihm auch zugesichert wurde.

Danach folgte nicht etwa eine Erklärung oder ein Statement von Moore zu seiner UNICEF-Arbeit, sondern mit den Worten "bitte, die nächste Frage" ging es weiter. Als keine folgte, wurde von Turecek noch einmal angekündigt, dass Moore später noch ins Burgenland, nach Neusiedl am See, fahren würde um dort aus dem "Karneval der Tiere" zu lesen. Musikalisch unterstützt von seinem langjährigen Freund, dem Violinisten Julian Rachlin. "Heute aus dem Bett gekommen zu sein", beantwortete der einstige 007 dann scherzhaft die Frage nach seiner bisher größten Herausforderung. "Es gibt Tausende Herausforderungen, speziell wenn man die UNICEF präsentiert", setzte er dann ernsthaft fort. Auf seinen Reisen habe er viel Herzzerreißendes gesehen, trotzdem sei seine Arbeit für das Kinderhilfswerk "oft sehr lohnend". Nichts zu bereuen, gibt es für Sir Moore in seiner Filmkarriere, denn das wäre "eine Undankbarkeit gegenüber dem Glück, das er hatte" - zu aktuellen Projekten wurde nichts verraten.

Zu Neujahr leider nicht bei den Philharmonikern
Moore äußerte noch sein Bedauern darüber, das kommende Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker auslassen zu müssen, da er da einen Auftritt mit Rachlin absolvieren muss. Nächstes Jahr wird er wie schon heuer aber wieder teilnehmen. Das war es dann auch schon an Neuigkeiten - statt Fragen wollte man halt lieber Fotos machen. Dr. Gudrun Berger, die Geschäftsführerin von UNICEF-Österreich, dankte noch Moores Gattin Christine für ihren beeindruckenden Einsatz. Mit den Worten "wir haben noch Käsegebäck hergerichtet" endete der etwas sonderbare Event dann nach knapp zehn Minuten.

"Es ist enorm wichtig, dass sich Prominente für UNICEF einsetzen, vor allem wenn sie sich inhaltlich informieren, wie es Sir Roger tut", erläuterte Berger im Anschluss noch im Gespräch mit der APA. Aktuelle Krisenherde sind laut Berger derzeit Haiti und Pakistan. Die Organisation lebt von Spenden und daher sei man froh, dass Roger Moore in der Vorweihnachtszeit nach Wien gekommen ist, um UNICEF zu unterstützen.
(apa/red)