Heim, der wegen seiner grausamen Menschenversuche als "Doktor Tod" bekannt wurde, wird vorgeworfen, während des Zweiten Weltkriegs in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mauthausen zahlreiche Insassen gefoltert und durch Herzinjektionen getötet zu haben. Nach dem Krieg praktizierte er viele Jahre in Süddeutschland. Als 1962 Anklage gegen ihn erhoben wurde, tauchte Heim unter.
Die Ermittler stießen im vergangenen Jahr auf die Spur des bereits tot Geglaubten, als Heims Anwälte beim Finanzamt ein Antrag um Verminderung der Vermögensteuer stellten. Der chilenische Oberste Gerichtshof muss über das deutsche Rechtshilfeersuchen entscheiden, bevor die Polizei in dem Fall ermitteln darf.
Im vergangenen September hatte die spanische Polizei auf Grundlage eines deutschen Rechtshilfeersuchens in der Region von Valencia nach Heim gesucht. Heim ist laut Simon-Wiesenthal-Zentrum nach dem Eichmann-Gehilfen Alois Brunner der meist gesuchte NS-Verbrecher weltweit. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hat eine Belohnung von 130.000 Euro auf ihn ausgesetzt. Heim wurde 1914 in Radkersburg in der Steiermark geboren; 1940 trat er der Waffen-SS bei.
(apa)