Giglio: Vom Geheimtipp zur bekannten Destination

Seit dem Drama der Costa Concordia steigt die Nachfrage nach Ferienwohnungen

von Giglio © Bild: 2013 AFP/Getty/VINCENZO PINTO

"Seit dem Drama der Costa Concordia ist die Insel viel bekannter und die Frage nach Ferienwohnungen auf der Insel ist seitens österreichischer Touristen stark gestiegen", sagte die gebürtige Wienerin Gertraud Land Schildberger der APA. Sie ist Inhaberin der Immobiliengesellschaft Brandaglia, die auf der nur 21 Quadratmeter großen Insel Ferienwohnungen vermietet und verkauft. Seit fast 50 Jahren arbeitet und lebt die Maklerin auf Giglio.

"Die Insel liegt tausend Kilometer von Wien entfernt und ist nicht schwer zu erreichen. Ihre Stärken sind das glasklare Meer sowie die herrliche Natur und die Ruhe. Wer zu uns kommt, wählt Giglio bestimmt nicht wegen seines Nachtlebens, denn hier gibt es keines", sagte Land Schildberger.

"Seit der Aufrichtung des Schiffs im vergangenen September sieht das Wrack weniger dramatisch aus. Wir hoffen jedoch, dass es so rasch wie möglich weggeschleppt wird. Die Tragödie der Costa Concordia wird immer in der Geschichte dieser Insel verankert bleiben, wir hoffen jedoch, dass wir in unseren Alltag zurückfinden“, sagte die gebürtige Wienerin, die auf Giglio ungefähr 100 Ferienwohnungen anbietet.

Profitable Bergungsarbeiten

Von den Bergungsarbeiten hat die Insel in gewisser Weise auch profitiert. "Über 500 Mitarbeiter der Bergungsgesellschaft haben monatelang auf Giglio gearbeitet. Davon haben Hotels, Restaurants und Pizzerien unweit des Hafens profitiert, was ihnen geholfen hat, sich von der schlechten Saison 2012 zu erholen", erklärte Land Schildberger. 2012 - unmittelbar nach dem Concordia-Unglück und wegen der schweren Wirtschaftskrise in Italien - hatten Hoteliers und Inhaber von Ferienwohnungen einen beträchtlichen Rückgang der Nächtigungen registriert.

Auf Giglio gibt es 13 Hotels mit insgesamt 600 Betten und Hunderte Ferienwohnungen, die im Juli und August bis zu 10.000 Personen pro Tag beherbergen. Der Tourismus generierte 2011 einen Umsatz von 50 Millionen Euro. 90 Prozent der lokalen Wirtschaft hängt mit dem Fremdenverkehr zusammen.

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