Geheimtipps für
den Italien-Urlaub

Italien-Urlaub fernab des Massentourismus. Ja, das geht. Dazu können, müssen Sie aber nicht erst die Spitze des Stiefels bereisen. Wir haben für Sie neun Geheimtipps für eine wunderbare Auszeit in Bella Italia.

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Bella Italia - Geheimtipps für
den Italien-Urlaub

Valli di Comacchio, Emilia-Romagna

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Die Lagunenlandschaft Valli di Comacchio ist ein wahrer Geheimtipp für Naturliebhaber. Zu erreichen ist sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Auch ein Ausritt ist möglich. Autos dagegen haben hier definitiv nichts verloren. Das Gebiet, eingerahmt von jahrhundertealten Wäldern und Pinienhainen, gehört zum Regionalpark des Po-Deltas, der von der Unesco als Welterbe anerkannt ist. Badeurlauber finden hier sieben verschiedene Sandstrände, die sogenannten Lidi di Comacchio. Sie erstrecken sich über eine Länge von mehr als 20 Kilometern. Ein besonderes Highlight dieser Gegend sind die Flamingos, die geruhsam durchs Gewässer staken.


Monte Conero, Marken

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Was Sie hier finden, sind von Pinienwäldern gesäumte stille Buchten. Was Sie hier nicht finden, sind Menschenmengen. Vielleicht sind es die schroff abfallenden Kalkfelsen, die es für einen Strandbesuch erst einmal zu überwinden gilt. Vielleicht ist es auch der verlorene Glaube an ein ruhiges Strand-Idyll an der Adria. Auf jeden Fall aber ist dieses Plätzchen bis heute vom Massentourismus verschont geblieben. Im Jahr 1987 wurde das 6.000 Hektar große Gelände des Conero zum ersten Naturpark der Marken erklärt. Am Fuße des rund 570 Meter hohen Berges laden große runde Steine dazu ein, in der Sonne zu baden und die Ruhe zu genießen.


Pisciotta, Kampanien

Die rund 2.600 Seelen große Gemeinde in der Provinz Salerno ist gerade einmal 30 Quadratkilometer groß. Das Stadtbild ist von einfachen, aus Stein erbauten Häusern geprägt, die über kleine Gassen und jede Menge Stufen miteinander verbunden sind. Wer den Aufenthalt in dem winzigen Bergdorf mit einem Strandurlaub kombinieren will, muss den etwas beschwerlichen Abstieg zum Meer in Kauf nehmen. Die Mühe lohnt sich aber, sucht man hier doch vergebens nach Touristen. Einen Besuch wert ist auch der nahe gelegene Nationalpark Cilento und Vallo Di Diano, der zweitgrößte seiner Art in ganz Italien und seit 1998 Unesco-Welterbe.


Tremiti-Inseln, Apulien

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Wer völlige Abgeschiedenheit sucht, wird hier fündig: Gerade einmal 500 Einwohner umfasst die in der italienischen Adria nördlich des Sporns liegende Inselgruppe. Nur zwei der insgesamt fünf Eilande, die allesamt zum Nationalpark Gargano gehören, sind bewohnt. Dabei handelt es sich um San Nicola und San Domino. Umgeben von schroffen Felsen und dem satten Grün der Pinienwälder lockt Letztere sogar mit einem Sandstrand. Das eigentliche Highlight findet sich aber unter dem Meeresspiegel: Farbenprächtige Fischschwärme, Korallen und gleich mehrere leicht zugängliche Unterwasserhöhlen machen den Tauchgang zu einem unvergesslichen Erlebnis.


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Cervo, Ligurien

Die in der Provinz Imperia angesiedelte 1.160-Seelen-Gemeinde wurde bereits mehrmals zu einem der schönsten Orte Italiens gewählt. Und das, wie wir meinen, zu Recht. Auf dem Hügel direkt am Meer schmiegen sich in Pastelltönen gehaltene Häuser aneinander. Die mittelalterliche Altstadt ist fast durchgängig Fußgängerzone. Ab und an rollt eines der für den italienischen Raum typischen dreirädrigen Gefährte vorbei. Anders im westlichen und südlichen Teil des Dorfes, durch das die weltbekannte "Via Aurelia" führt. In nur wenigen Minuten lässt sich der am Fuße des Hügels gelegene Kiesstrand erreichen. Kulturfreunde kommen bei Veranstaltungen wie dem Internationalen Festival für Kammermusik auf ihre Kosten.


Chioggia, Venetien

Nicht umsonst trägt die über eine Steinbrücke mit dem Festland verbundene Stadt Chioggia den Beinamen "Klein-Venedig". Genauso wie ihre große Schwester wurde auch sie einst auf Holzpfählern errichtet. Das Stadtbild ist geprägt von pittoresken Brücken, kleinen Gassen und bunten Häusern, hinter denen hier und dort ein Glockentürmchen emporragt. Selbst venezianische Paläste hat das kleine, im Süden der Lagune von Venedig gelegene Fischerstädtchen zu bieten, von breiten Sandstränden ganz zu schweigen. Anders als Venedig ist Chioggia aber kein Touristenmagnet sondergleichen.


Polignano a Mare, Apulien

Über den schroff aus dem Meer herausragenden Klippen schmiegt sich ein weiß gekalktes Häuschen an das andere. Darunter glitzert das türkisfarbene Meer, das nicht nur mit seiner traumhaften Farbe lockt. Der Strand selbst ist mit der höchsten Qualitätsstufe des Landes ausgezeichnet, der sogenannten "Bandiera Blu". Abenteurer freuen sich hier über eine Vielzahl an Grotten, deren eine auch für kulinarische Hochgenüsse sorgt. In dem Höhlenrestaurant "Grotta Palazzese" gibt es zu den servierten Köstlichkeiten eine frische Salzbrise und Meeresrauschen inklusive.


Matera, Basilikata

Können Sie sich vorstellen, in einer Höhle zu wohnen? In Matera, 200 Kilometer östlich von Neapel gelegen, war das bis vor gar nicht allzu langer Zeit noch gelebter Alltag. Bis in die 1950er Jahre wohnten hier Menschen in Höhlen - ohne Strom und fließend Wasser. In den 1960er Jahren wurden sie allerdings in neu erbaute Wohnblocks umgesiedelt. Heute besteht die Altstadt zu einem großen Teil aus Höhlensiedlungen, den sogenannten Sassi, die im Jahr 1993 zum Unesco-Welterbe erhoben wurden. Matera hat etwas Mystisches an sich, wozu nicht zuletzt die aus dem 10. Jahrhundert stammende Klosteranlage und mehrere in den nackten Felsen geschlagene Kirchen beitragen.


Pontinische Inseln, Latium

Wer hier urlaubt, hat die Qual der Wahl. Die Inselgruppe im Tyrrhenischen Teil des Mittelmeers umfasst insgesamt sechs Eilande. Ihr Namensgeber, die Insel Ponza, wartet mit der besten touristischen Infrastruktur auf. Auf der Insel Gavi dagegen finden sich - abgesehen von einer kleinen, bewohnten Hütte - keine menschlichen Siedlungen. Santo Stefano wiederum lockt mit einer Sehenswürdigkeit der besonderen Art: Das Ende des 18. Jahrhunderts in Form eines Hufeisens erbaute Gebäude diente einst als Gefängnis. Eines aber haben sämtliche sechs Inseln gemein: Sie alle locken mit schimmernden Buchten und kristallklarem Wasser.