Israelischer Soldat Asaria
kommt unter Hausarrest

Urteil in Berufungsprozess nach Tötung von Palästinenser für Ende Juli erwartet

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Bisher befindet sich der Soldat, dessen Fall in Israel tiefe gesellschaftliche Gräben aufgeworfen hat, im "offenen Arrest" auf seinem Armeestützpunkt. Im Februar hatte ein Militärgericht ihn zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Asaria legte dagegen ebenso wie die Militärstaatsanwaltschaft Berufung ein. Die Verteidigung fordert einen Freispruch; die Anklage hingegen hält das Urteil für "übermäßig milde". Israelischen Medien zufolge soll am 30. Juli im Berufungsprozess ein Urteil fallen.

Asaria hatte im März 2016 im besetzten Westjordanland einen bereits wehrlos am Boden liegenden Palästinenser getötet. Dieser hatte zuvor mit einem Komplizen einen israelischen Soldaten mit einem Messer angegriffen und leicht verletzt. Nachdem andere Soldaten auf ihn geschossen hatten, lag er blutend auf der Straße. Elf Minuten nach dem Angriff kam Asaria als Militärsanitäter dazu und tötete den Palästinenser mit einem Kopfschuss.

Asarias Fall hatte in Israel hohe Wellen geschlagen und die Öffentlichkeit tief gespalten. In rechten Kreisen wird der Soldat wie ein Held gefeiert, während Menschenrechtsorganisationen ihm eine "Hinrichtung" vorwerfen. Mehrere israelische Politiker riefen dazu auf, Asaria zu begnadigen. Dazu gehört auch Regierungschef Benjamin Netanyahu.

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