"Islamischer Staat" benutzte Kinder für Exekutionen in Afghanistan

Fotoserie mit IS-Logo zeigt Hinrichtungs-Szenen mit Kindersoldaten

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Die Buben könnten zwischen acht und zehn Jahre alt sein und tragen Pistolenholster um den Oberkörper geschnallt. In einem Bild führen die Kinder je einen Gefangenen am Nacken, den sie auf ihre Höhe niederdrücken. In einem weiteren Bild stehen sie mit gezogenen Waffen hinter zwei der drei Gefangenen. Im letzten liegen die drei Gefangenen mit blutüberströmten Köpfen am Boden, die Kinder jubeln offenbar, ihre Waffen in die Luft gestreckt.

Bildunterschriften besagen, dass es sich um die "Liquidierung von Elementen der afghanischen Armee und eines Spions, der für sie (die Armee) arbeitet, in Nangarhar" handle. In der ostafghanischen Provinz Nangarhar hat der IS in Afghanistan seine einzige größere territoriale Basis. Die Szenerie mit Bäumen und Felsen im Hintergrund könnte mit ostafghanischen Winterlandschaften übereinstimmen.

Der IS hat schon im Irak und in Syrien Tausende Kinder rekrutiert und unter anderem als Kämpfer oder Selbstmordattentäter eingesetzt. Die UNO warnen in ihrem neuen Jahresbericht zu den zivilen Opfern in Afghanistan, sie hätten im Jahr 2017 Berichte über 643 Kindersoldaten erhalten. Verifizierbar sei gewesen, dass 19 Buben vom IS rekrutiert worden seien. In Wirklichkeit seien die Zahlen vermutlich höher.

Der IS war in Afghanistan erst Anfang 2015 aufgetaucht. Die USA und die afghanischen Sicherheitskräfte greifen seine Stellungen in Nangarhar seitdem mitunter mehrmals wöchentlich an. Trotzdem verübt der IS weiter schwere Anschläge, intensiviert die Rekrutierung und versucht, auch in Nordafghanistan Fuß zu fassen.

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