Für immer vernichtet vom IS

Diese antiken Stätten und Kulturschätze sind der Jihadistenmiliz zum Opfer gefallen

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Fakten - Für immer vernichtet vom IS

Die Jihadisten sehen künstlerische Darstellungen von Menschen oder Tieren als Götzenverehrung an und zerstörten deshalb schon zahlreiche Kulturgüter im Irak und in Syrien. Zudem setzen sie nach Einschätzung von Experten die Zerstörung von Kulturschätzen ein, um Furcht zu verbreiten und neue Rekruten anzulocken.

Kloster Sankt Elias

Das 1.400 Jahre alte christliche Kloster Sankt Elias im Irak ist bereits 2014 der Zerstörungswut der Jihadisten zum Opfer gefallen. Doch neue Satellitenbilder haben erst Anfang 2016 das gesamte Ausmaß der Zerstörung offenbart: Das Kloster ist komplett in Schutt und Asche gelegt worden. Sankt Elias liegt in der Nähe der irakischen Stadt Mossul, die immer noch fest in der Hand des IS ist. Die neuen von dem Nachrichtendienst AP in Auftrag gegeben Vorher-Nachher-Aufnahmen des Klosters haben weltweit für Empörung gesorgt.

"So eine bewusste Zerstörung ist ein Kriegsverbrechen und darf nicht ungestraft bleiben", sagte Unesco-Generaldirektorin Irina Bokova in einer Aussendung. Das Kloster sei ein unschätzbares Zeugnis für die kulturelle und religiöse Vielfalt des Landes gewesen, teilte Bokova mit. Auch die US-Regierung verurteilt die Zerstörung, wie der Sprecher des US-Außenministeriums, Mark Toner, gegenüber AP mitteilte. Vatikansprecher Federico Lombardi hält die Zerstörung für eine "sehr traurige und dramatische" Angelegenheit.

Triumphbogen in Palmyra

Der 2000 Jahre alte Triumphbogen ist im Oktober 2015 vermint und gesprengt worden. Das Bauwerk ist eine der Ikonen von Palmyra gewesen.

Tempel und Grabtürme von Palmyra

Die IS-Miliz hat die antike Stadt Palmyra Ende Mai 2015 erobert. Die UNESCO hatte die Ruinen der ehemaligen Handelsmetropole der legendären Königin Zenobia im Jahr 1980 zum Weltkulturerbe erklärt. Zunächst plünderten die Jihadisten mehrere Mausoleen, zerstörten Skulpturen und verminten die größeren Ruinen. Im August enthaupteten sie den früheren Chefarchäologen von Palmyra und zerstückelten seine Leiche. Nur Tage später sprengten sie den weltberühmten Baalschamin-Tempel (der für die Verschmelzung von Kulturen stand) und den Baal-Tempel. Im September zerstörten sie mehrere der weltweit einzigartigen Grabtürme von Palmyra.

Kloster Mar Elian in Qaryatain

Auch vor christlichen Bauten machen die Jihadisten keinen Halt. So zerstörten sie im August 2015 in dem Ort Qaryatain westlich von Palmyra mit Bulldozern das jahrhundertealte Kloster Mar Elian, weil dort Heilige angebetet wurden. Die Terrormiliz erklärte, in dem Kloster sei nicht nur Gott angebetet worden. In seiner radikalen Islam-Lesart verurteilt der IS die Anbetung von Heiligen als "Vielgötterei".

Hatra

In der antiken Stadt Hatra im Nordirak hat der IS im April 2015 archäologische Denkmäler und Statuen mit Vorschlaghämmern und Schüssen aus Kalaschnikows zerstört. Hatra war in der Antike die Hauptstadt eines mesopotamischen Kleinfürstentums im Machtbereich des Reichs der Parther, die vom 3. Jahrhundert v. Chr. an rund 600 Jahre lang im heutigen Iran und in weiten Teilen des Irak herrschten. Aufgrund seiner Denkmälerfülle galt Hatra als einer der aussagekräftigsten Fundorte der Partherzeit.

Nordwest-Palast in Nimrud

Südlich von Mossul fiel der IS im April 2015 über die historische Stadt Nimrud her, wo sie unter anderem den Nordwest-Palast sprengten, einen Bau aus der Zeit um 900 v. Chr. Satellitenbilder zeigen nur noch Schutt und Asche.

Ausgrabungsstätte Ninive

Im Februar fielen die Extremisten im Irak erst über das Museum in Mossul und die Ausgrabungsstätte Ninive her, wo sie jahrtausendealte Statuen aus assyrischer Zeit zertrümmerten. Unter den zerstörten Kulturgütern befand sich eine assyrische Türhüterfigur, die mehr als 2.600 Jahre alt ist. Die sunnitischen Extremisten zerstörten die Figur mit einem Presslufthammer. Unter den zerstörten Gütern sind auch zahlreiche weitere assyrische Statuen, teilweise größer als ein Mensch.

Museum von Mossul

Nach Bagdad das wichtigste Museum des Irak. In einem am 26. Februar 2015 von IS-Jihadisten veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Kämpfer mit Presslufthämmern Statuen zerstören. Nach Angaben der Altertümerverwaltung wurden rund 90 Objekte vernichtet oder beschädigt, die meisten Originale. Viele der zerstörten Kunstwerke stammten aus Nimrud, andere aus Hatra, einer ebenfalls durch den IS bedrohten antiken Stätte aus römischer Zeit rund hundert Kilometer südwestlich von Mossul.

Ebenfalls im Februar verbrannten die islamistischen Extremisten tausende Bücher und seltene Handschriften in der Bibliothek von Mossul. Die UNESCO sprach von einer Kampagne der "kulturellen Säuberung".

Zitadelle von Tal Afar

Im Jänner 2015 verbreitete Fotos zeigen, dass die Mauern der historischen Zitadelle in der von den Jihadisten eroberten Stadt Tal Afar im Westen des Landes schwer beschädigt sind. Die Schäden sollen Ende Dezember oder Anfang Jänner verursacht worden sein.

Grüne Kirche

Die Geschichte des assyrischen Gotteshauses in Tikrit geht bis ins siebente Jahrhundert zurück. Ende September 2014 wurde die Kirche gesprengt.

Schrein Al Abrain

Im Schrein von Al Arbain in Tikrit lagen die Grabstätten von 40 bedeutenden Vertretern des Islam, darunter Weggefährten des Propheten Mohammed. Das muslimische Heiligtum wurde im September 2014 in die Luft gejagt.

Nabi-Junus-Schrein

Am 24. Juli 2014 sprengten IS-Kämpfer den Schrein von Nabi Junus, der von Muslimen und Christen als Grab des Propheten Jonas verehrt wurde.

Kommentare

Unter Saddam Husein standen die Kulturstätten des Irak unter besonderem Schutz. Erst durch den Überfall der USA begann die systematische Plünderung und Zerstörung der Wiege der menschlichen Kultur.

strizzi1949
strizzi1949 melden

Was soll das ganze Gejeiere? Wo sind den die Kulturhüter der Welt? Wo ist die UNO? Mir kenn keiner weismachen, dass eine von der UNO beauftragte Armee, diesem Spuk kein Ende setzen könnte! Aber es wird immer nur herumgeredet, herumprotestiert und gejammert, was alles zerstört wird! Aber dagegen unternommen wird nichts!

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Interessiert eh keinen, dazu kommt wäre würde sich Dinger da unten jemals anschauen. Ohne Panzer und MG brauchst da eh nicht hinfahren. Tja und die UNO ist doch eh ein Witz.

Oliver-Berg

Wer im Monat als Flüchtling eine Unterkunft gratis, Deutschkurse, Integrationshilfe und in etwas cash so viel wie die Notstandshilfe kassiert, hat als Flüchtling in Österreich verglichen mit anderen EU-Staaten ein relativ bequemes Leben. Jetzt wird auch die Aussage von Herrn Andreas Kohl "zuerst auf unsere Leute schauen = Nächstenliebe statt Fernstenliebe" ganz schnell deutlich.

Oliver-Berg
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Wer keine Flüchtlinge haben will, muss es so machen wie die Ostsaaten, Tschechei, Slowakei und Polen. Die zeigen ganz offen ohne Zäune wie Organ zu bauen, dass muslimische Flüchtlinge in ihren Ländern nicht willkommen sind. Geldunterstützung max. € 120 pro Monat und keine Unterkunft. Da kommt kein Flüchtling freiwillig hin. Deshalb gehen alle nach Deutschland, Österreich und Schweden.

strizzi1949
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Und was bitte, hat Ihr Geschreibsel mit dem Artikel oben zu tun?

Liebe Kulturfreunde, was stellt ihr euch vor. Das der IS euch fragen wird.

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