Steueroasen-Geschäfte
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Panama Papers: Österreichische Banken als Teil der globalen Offshore-Industrie

Das Nachrichtenmagazin News berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über spannende Spuren zu österreichischen Banken in den sogenannten "Panama Papers".

von Investigativ - Steueroasen-Geschäfte
made in Austria © Bild: ICIJ

Bei den "Panama Papers" handelt es sich um geleakte Daten einer großen Anwaltskanzlei namens Mossack Fonseca, die der "Süddeutschen Zeitung" ("SZ") zugespielt wurden. Die "SZ" teilte diese mit dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ). ICIJ und "SZ" starteten ein weltweites Rechercheprojekt, an dem seit 2015 rund 400 Journalisten arbeiteten, in Österreich der "Falter" und der ORF.

Odebrecht-Korruptionsskandal

News hat sich im Rahmen einer monatelangen Recherche ebenfalls mit den Panama-Papers-Daten befasst und ist darin gefunden Spuren nachgegangen. Dabei geht es unter anderem um eine Verbindung zwischen einer Schlüsselperson im Korruptionsskandal rund um die Baufirma Odebrecht und der früheren Meinl-Bank-Tochter in Antigua. Diesbezüglich berichtet News in Kooperation mit dem „Centro de Periodismo Investigativo“ in Puerto Rico und der Nachrichtenplattform "Noticias SIN" in der Dominikanischen Republik.

Die Meinl Bank hatte darüber hinaus für die Offshore-Firma eines schillernden Geschäftsmanns aus Prag ein aktives Konto laufen, obwohl diese Firma eigentlich gelöscht war. News recherchiert in Bezug auf diesen Geschäftsmann gemeinsam mit dem "Czech Center for Investigative Journalism".

Trump-Tower

Bei der Raiffeisen Bank International wiederum gab es jahrelang Bankkonten für Offshore-Firmen aus dem Umfeld des Erbauers des Trump Towers in Toronto. Dokumente dafür wurden häufig zwischen Anwälten in der Schweiz und in Panama vorbereitet und dabei teilweise blanko unterschrieben.

Malta-Business

Die Sparkasse Bank Malta – eine Tochter der Sparkasse Schwaz – war zuletzt darum bemüht, ihre Rolle in dem Steuerparadies im Mittelmeer mit Wertpapiergeschäften und als Depotbank für Investmentfonds zu beschreiben. Laut Unterlagen aus den "Panama Papers" war sie jedoch auf Malta ein bevorzugter Bank-Partner der Skandal-Anwaltskanzlei Mossack Fonseca – und zwar für deren Offshore-Firmen.

Urkaine-Connection

Die Bank Austria wiederum stellte 2012 für den Sohn des damals ukrainischen Premierministers Azarov ein Referenzschreiben an eine Treuhandfirma aus, die in der Folge 25 Karibikfirmen für den Premier-Sohn gründen ließ.

Festgehalten sei, dass Offshore-Geschäfte per se nicht verboten sind. Alle erwähnten Banken betonen, alle Gesetze und regulatorischen Verpflichtungen einzuhalten. Die Offshore-Industrie steht dennoch massiv in der Kritik. Studien zufolge kostet sie EU-Staaten viele Milliarden. Die Finanzmarktaufsicht sieht Offshore-Geschäfte als ein Kriterium dafür, dass das Geschäftsmodell einer Bank ein hohes Geldwäscherisiko aufweist.

Alle Details lesen Sie im neuen "News".

Kommentare

Diese Milliarden gehen den Länder dann ab, dann wird bei jenen der Sparstift angesetzt die sich nicht wehren können. Solche Praktiken sollte per sofort abgeschafft werden und jene die daran beteiligt sind und waren zur Verantworten gezogen werden.

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