Interpol gibt Rücktritt seines verschwundenen Präsidenten bekannt

Meng erklärt gegenüber Behörde sofortigen Verzicht auf Spitzenposten - Südkoreaner Kim wird Interimspräsident

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Der Chinese Meng war am 25. September zu einem Besuch in seinem Heimatland China eingetroffen. Seine Frau gibt an, seitdem nichts mehr von ihm gehört zu haben.

Laut einem Bericht der Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" von vergangener Woche wurde der 64-Jährige bei seiner Ankunft in Peking von Vertretern der nationalen Disziplinarkommission abgeführt.

Meng war im November 2016 als erster chinesischer Regierungsvertreter an die Spitze von Interpol gewählt worden. Zuvor war der studierte Jurist in China stellvertretender Minister für Öffentliche Sicherheit.

Ebenfalls am Sonntag gab die Disziplinarkommission der Kommunistischen Partei Chinas in Peking bekannt, dass gegen Meng, der auch chinesischer Vizeminister für öffentliche Sicherheit ist, ermittelt wird. Er stehe unter "Aufsicht", hieß es. Damit ist zumeist eine Inhaftierung gemeint. Die Äußerung beendete tagelange Spekulationen über Mengs Verbleib.

Interpol hatte von China am Samstag eine Klarstellung zum "Status" seines Präsidenten gefordert, dessen Amtszeit regulär bis 2020 gedauert hätte.

Interpol teilte weiter mit, nun übernehme Vizepräsident Kim Jong-yang aus Südkorea vorübergehend die Präsidentschaft. Bei der Interpol-Generalversammlung im November solle dann ein Nachfolger gewählt werden.

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