Weg mit dem Gift!

von Insekten - Weg mit dem Gift! © Bild: News/Ian Ehm

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace schlägt Alarm! Seit Jahren gehen die Populationen der Spezies Wildbiene und Hummel drastisch zurück. In Europa verringerte sich der Bestand dieser Tiere im vergangenen Winter um 30 Prozent. In Sichuan, Chinas zentralem Anbaugebiet für Obst, summt keine Biene mehr. Menschen werden eingesetzt, um die Bestäubung vorzunehmen. Die geflügelten und weitaus effizienteren Landarbeiter wurden von Pestiziden ausgerottet.

Bedauerlich ist das keineswegs nur für die Hautflügler, wie der Entomologe Bienen und Hummeln nennt, sondern auch für uns Menschen. Und nicht nur die Produktion von Honig wird auf diese Weise zum Krisenfall: Der Fortbestand eines Drittels der Nahrung, die wir täglich zu uns nehmen ist, wird von Wildbienen und Hummeln gesichert. 4.000 Obst-und Gemüsesorten sind in Gefahr, wenn die natürliche Bestäubung durch die Hautflügler nicht mehr gewährleistet ist.

Das darf und muss nicht sein. Dass auch in Österreich einmal chinesische Verhältnisse herrschen, ist durchaus greifbar, wenn Schädlinge weiter mit giftigen Mitteln bekämpft werden. Das aber ist keine Seltenheit. Greenpeace untersuchte herkömmliche und biologische Äcker in den Hauptanbaugebieten der Kartoffel, nämlich im Marchfeld und im Gebiet um Hollabrunn, auf Pestizide. Auf drei der fünf konventionellen Feldern wurde das für Bienen und Hummeln extrem giftige Neonicotinoid Imidacloprid nachgewiesen. Eine weitere Probe war mit dem "Bienenkiller" Chlorpyrifos belastet.

Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich, sieht die Lage höchst problematisch: "Neonicotinoide, in Insektiziden enthaltene Gifte, sind in der Umwelt allgegenwärtig und kontaminieren Gewässer, Böden und Vegetation." Greenpeace fordert daher ein sofortiges Umdenken in der Landwirtschaft. Doch nicht nur die Bauern sind zum Umdenken aufgerufen: Jeder Gartenbesitzer kann eine bienen-und hummelfreundliche Welt schaffen. Verzichten Sie auf Pestizide! Setzen Sie keine hochgezüchteten Pflanzen, sondern wilde Wiesenblumen.

Wenn die pelzigen Brummer in Ihrem Garten Einzug gehalten haben und sich auf Ihren wohlgehegten Tomatenpflanzen und in den Ästen der Apfelbäume niederlassen, wird die nächste Ernte mit Sicherheit reicher ausfallen.

Mehr Information bei: www.greenpeace.at

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