Freie Hände auf Reisen: Fahrender Koffer präsentiert

Hält mit seinem Besitzer Schritt - Fernsteuerung mittels Handy, kabinentauglich

Bis selbstfahrende Autos die Straßen völlig erobern, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Dafür haben mehrere Hersteller bei der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas selbstfahrende Koffer präsentiert, die dem Besitzer auf Schritt und Tritt folgen.

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Innovativ - Freie Hände auf Reisen: Fahrender Koffer präsentiert

Das kalifornische Startup Travelmate präsentierte seinen "robot suitcase" (Roboterkoffer), der mit einer Smartphone-App gesteuert wird. Er kann mit seinem Besitzer bis zu einer Geschwindigkeit von elf Kilometern pro Stunde Schritt halten und Hindernisse selbstständig umfahren. "Das ist wirklich ein Roboter, der Dir überall hin folgt", sagte Travelmate-Gründer Maximilian Kovtun.

Mit dem Smartphone kann der Koffer auch ferngesteuert werden, ohne dass der Besitzer vor ihm herläuft. Zum stolzen Preis von 1.100 Dollar (zur Zeit 918 Euro) soll der Koffer im Februar auf den US-Markt kommen und später auch in Europa und Japan zu haben sein.

Auch das chinesische Startup ForwardX hat einen selbstfahrenden Koffer entwickelt. Der CX-1 funktioniert dank Gesichtserkennung ohne eine Smartphone-App, wie Unternehmensgründer Nicholas Chee in Las Vegas erläuterte. In den Koffer sei außerdem ein Blockade-Mechanismus eingebaut, der als Diebstahlschutz diene. Der Koffer soll voraussichtlich Mitte des Jahres zu einem Preis von unter tausend Dollar auf den Markt kommen.

Beide Hersteller betonen, dass ihre Koffer den US-Sicherheitsbestimmungen entsprechen, da ihre Lithium-Ionen-Akkus entfernt werden könnten, wenn der Koffer mit in die Flugzeugkabine genommen werden soll. Ebenfalls auf der CES wurde ein selbstfahrender Koffer des chinesischen Herstellers 90FUN vorgestellt, der in der Volksrepublik bereits erhältlich ist und nun auch in den USA auf den Markt kommen soll.

Österreich ist einer von 13 Innovationssiegern

Österreich ist laut einer bei der CES präsentierten Studie einer von 13 Innovationssiegern. Der CES-Veranstalter Consumer Technology Association (CTA) hat 38 Länder und die EU anhand von 12 Kategorien, etwa Steuerpolitik oder Breitbandausbau, untersucht.

Am innovationsfreundlichsten sind laut Studienautoren Finnland, Großbritannien und Australien. Österreich landete auf Platz 11. Besonders gepunktet hat die Alpenrepublik beim schnellen und günstigen Breitbandinternet, beim Anteil an den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) sowie bei den Rahmenbedingungen für selbstfahrende Fahrzeuge.

Andere Kategorien, bei denen Österreich kein "Innovation Champion" ist, waren Diversität, individuelle und politische Freiheit, gut ausgebildete Arbeitskräfte (Humankapital), niedrige Steuern, Aktivität von Unternehmern, Drohnen, Carsharing, niedrige Kurzzeitmieten sowie Umwelt.
"Das Innovationsökosystem in Österreich hat sich in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt. Dass unser Land nun auf der globalen Bühne der CES dieses tolle Ranking erhält, ist eine Anerkennung dafür, was die verschiedenen Akteure und Initiativen bisher gemeinsam erreicht haben", so Georg Firlinger, Technologiebeauftragter der Außenwirtschaft Austria und Co-Director von Open Austria, am Donnerstag in einer Aussendung.

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