Die auf europäischer Ebene harmonisierte Inflationsrate betrug den vierten Monat in Folge +0,6 Prozent und war damit gleich hoch wie jene des VPI.
Die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" verteuerte sich um durchschnittlich 3,3 Prozent - Bewirtungsdienstleistungen kosteten um 2,9 Prozent mehr, bei den Beherbergungsdienstleistungen betrug der Preisanstieg 4,8 Prozent.
Die Teuerung der Ausgabengruppe "Verkehr" ging durchschnittlich um 2,5 Prozent zurück. Hauptverantwortlich dafür waren die um 10,4 Prozent gesunkenen Treibstoffpreise. Im Juni waren sie um 10,1 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die Preise für Reparaturen privater Verkehrsmittel stiegen um 3,8 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Juni ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,4 Prozent zurück.
Pensionen sollen 2017 um 0,9 Prozent steigen
Die Pensionen werden im kommenden Jahr voraussichtlich um 0,9 Prozent angehoben. Dies ergibt sich aus der Inflation im relevanten Zeitraum und den gesetzlichen Vorgaben. Auch für heuer hatten die Pensionisten die volle Inflation abgegolten bekommen.
Der Anpassungsfaktor ergibt sich aus der durchschnittlichen Inflationsrate im Zeitraum von August 2015 bis Juli 2016. Dieser Wert liegt nach Berechnung der Statistik Austria bei 0,9 Prozent. Er muss nun noch von der Pensionskommission bestätigt werden, die im Herbst tagt. Sollte Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) davon abgehen wollen, wäre eine Gesetzesänderung nötig. Das hat Stöger aber nicht vor, er hat bereits angekündigt, dass er den Pensionisten die Teuerung vollständig abgelten wolle.
Auch für die letzten beiden Jahre hatten die Pensionisten die volle Teuerungsabgeltung bekommen, nachdem ihnen aufgrund eines Sparpaketes 2013 ein Prozentpunkt und 2014 0,8 Prozentpunkte abgezogen worden waren. Stöger will nun für 2017 nicht nur wieder die Teuerung zur Gänze abgelten, sondern für niedrige Pensionen noch mehr tun. Dies geht auf das Pensionspaket vom 29. Februar zurück, bei dem schon vereinbart wurde, dass Mindestpensionen bei Vorliegen von 30 Beitragsjahren auf 1.000 Euro angehoben werden sollen.
Teuerung in der Eurozone gestiegen
Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist im Juli auf 0,2 Prozent gestiegen, gegenüber 0,1 Prozent im Juni. Wie das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte, wies Österreich mit unveränderten 0,6 Prozent die sechsthöchste Inflationsrate in der EU auf. Auch in der EU stieg die jährliche Teuerung im Juli auf 0,2 Prozent, gegenüber 0,1 Prozent im Juni.
Die niedrigsten Raten wurden in Bulgarien und Kroatien (je minus 1,1 Prozent) sowie in der Slowakei (minus 0,9 Prozent) verzeichnet. Die höchsten jährlichen Raten wurden in Belgien (2,0 Prozent), Schweden (1,1 Prozent) und Malta (0,9 Prozent) registriert.
Die stärksten Preistreiber waren im Juli Restaurants und Cafés mit 0,11 Prozentpunkten, Gemüse (0,09 Punkte) sowie Obst (0,08 Punkte). Treibstoffe (minus 0,46 Punkte), flüssige Brennstoffe (minus 0,15 Punkte) und Gas (minus 0,12 Punkte) wirkten am stärksten preissenkend.