Laufen in der Halle

Knapp 850 Läufer machten die Messe Wien zur Laufsporthalle - gemischte Reaktionen

von Indoor Marathon Wien 2012 © Bild: APA/Oczeret 16122012

Die Limitierung auf höchstens 999 Läufer in allen Distanzen wäre nicht notwendig gewesen: Knapp 850 dürften sich laut Veranstaltern insgesamt der Herausforderung gestellt haben. Unter anderem Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Kinderbuchautor Thomas Brezina, die beide die Viertel-Distanz wählten. 176 wagten sich an die volle Strecke in ungewohnter Umgebung heran – Sieger Dick Demeter (Startnummer 119) absolvierte die 16 Runden in einer Zeit von 2:23:55. „Das war erst mein zweiter Marathon überhaupt“ meinte er verschmitzt, aber strahlend direkt im Ziel. Der Linzer empfand den Bewerb ohne Wind, Wetter und Steigung als „sehr anstrengend“ und erklärte augenzwinkernd: „Ich trau mich gar nicht, die Schuhe auszuziehen!“

Vor allem an einigen Stellen tat sich der oberösterreichische Newcomer schwer: „Ein paar Kurven waren besonders eng.“ Trotz Beeinträchtigung - er klagte über Probleme mit dem Schienbein - hatte er schlussendlich den bis in die vorletzte Runde führenden Extremsportler Rainer Predl klar hinter sich gelassen. Der mehrfach Rekordhalter lief 2:24:39. Bronze ging an der Ungarn Gabor Muhari mit 2:29:12.

Viele Athleten zeigten sich positiv überrascht: Von „gleichmäßig, aber ohne Routine“, „viel besser als sonst“, „sehr, sehr schnell“ und „total nett“ reichten die Beschreibungen. „Durchaus zu empfehlen!“ resümierte ein euphorisches Pärchen, das sich gemeinsam der Herausforderung Halbmarathon gestellt hatte. Sowohl der „Grip“ als auch die Temperatur- und Luftverhältnisse sorgten für unzählige persönliche Bestzeiten, meinten Publikum und Athleten unisono. Einen Rekord der besonderen Art verzeichnete Ultraläufer und Anwalt Georg Mayer: Er lief knappe 74 Kilometer am Stück.

Auch den einen oder anderen Wermutstropfen verzeichnete das Neo-Event: So kursierte etwa noch während des Laufs das Gerücht, der Viertelmarathon sei 500 Meter zu kurz ausgesteckt und gemessen. Tatsächlich waren es sogar 1.760 Meter, die fehlten.Die Verantwortlichen widersprachen trotzdem heftig, gestanden aber ein, dass eine Versetzung der Gitter wegen der Notausgänge eventuell zehn bis 15 Meter gekostet haben könnte. Teile des zahlreich erschienenen Publikums vermissten Zugpferd und Weltrekordhalter Günther Weidlinger, der bei der Ankündigungspressekonferenz Schützenhilfe für das Projekt geleistet hatte.

Kommentare