Bereits die Ausläufer von "Phailin" ließen Telefonmasten umstürzen und rissen Bäume um. Die Straßen waren mit Trümmern übersäht. Fast 450.000 Anrainer flüchteten aus ihren Häusern. Während viele Ortschaften entlang der Küste bereits evakuiert waren, drängten sich die Menschen anderenorts in Autos oder suchten in Tempeln Zuflucht. Der Katastrophenschutz sprach von einer der größten Evakuierungen in der Geschichte Indiens. Insgesamt dürften zwölf Millionen Menschen von dem Zyklon mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometern pro Stunde betroffen sein.
Ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Vision erklärte, in den tiefergelegenen Regionen an der Bucht von Bengalen könnten ganze Häuser weggeschwemmt werden. An der Küste leben viele arme Fischer und Bauern in Lehmziegelhäusern. Erwartet wurde eine Sturmflut von rund dreieinhalb Metern Höhe.
Vor 14 Jahren starben bei einem ähnlichen Wirbelsturm in der Region 10.000 Menschen. Seit 1999 habe man allerdings eine Menge dazugelernt, sagte G. Padmanabhan von den UN-Entwicklungshilfeprogramm. Zwar könnte es schwere Sachschäden geben, und auch die Ernte sei betroffen. "Es werden aber deutlich weniger Menschen umkommen", sagte er voraus.