Die Argumente der Impfgegner

Zentrale Thesen der Impfgegner und was dahinter steckt.

Die Gruppe der Impfgegner in Österreich ist klein, trotzdem gibt es recht viele Skeptiker. Bestimmte Argumente kommen immer wieder in der Diskussion auf. Hier sind vier zentrale Thesen gegen das Impfen und was dahinter steckt.

von Impfungen - Die Argumente der Impfgegner © Bild: Shutterstock

Die Gruppe der "harten" Impfgegner ist in Österreich relativ klein. Eine Studie der MedUni Wien aus dem vergangenen Jahr ergab, dass etwa fünf Prozent der Befragten sich explizit als Impfgegner bezeichneten. Über 15 Prozent hingegen gaben an skeptisch gegenüber Impfungen zu sein. Die Skepsis führt zu einer Zurückhaltung, wenn es zur eigenen Impfung oder der der Kinder kommt.

Experten kritisieren häufig die Durchimpfungsrate in Österreich. 58 Prozent der Erwachsenen und 46 Prozent der Kinder sind gegen Tetanus geschützt und auch bei FSME ist die Rate mit 55 Prozent der Erwachsenen und ebenfalls 46 Prozent der Kinder relativ hoch. Bei Masern, Mumps und Röteln hingegen sind gerade einmal 30 Prozent der Erwachsenen und nur 43 Prozent der Kinder immunisiert. Gering ist auch die Schutzrate beim Keuchhusten, diese liegt bei 15 Prozent bei den Erwachsenen und 23 Prozent bei den Kindern.

In Italien hat man sich entschieden, durch eine Impfpflicht für Kinder einer geringen Durchimpfungsrate in der Bevölkerung entgegenzuwirken. Dies führte zu Protesten der Bevölkerung. 10.000 Demonstranten gingen im Sommer für das Recht der Eltern frei zu entscheiden auf die Straße. Die Gründe gegen das Gesetz zu protestieren sind verschieden. Es kommen aber immer wieder bestimmte Argumente in der Diskussion vor. Herwig Kollaritsch beschäftigt sich seit über 35 Jahren sowohl als Arzt als auch aus Professor am Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der Medizinischen Universität Wien mit Impfungen. News.at hat die vier zentralen Thesen der Impfgegner zusammengestellt und gemeinsam mit dem Experten geschaut, was dahinter steckt.

"Die Nebenwirkungen der Impfung schaden mehr als die Impfung hilft"

Bei einer Impfung werden Impfstoffe in Form von abgetöteten oder abgeschwächten Erregern geimpft. Dadurch kann es bei der geimpften Person zu Rötungen oder leichten Schmerzen im Bereich der der Injektionsstelle kommen. Vereinzelt führt eine Impfung zu Fieber, Abgeschlagenheit oder Magen-Darm-Beschwerden. Die wenige Tage andauernden Reaktionen sind normal und zeigen, dass der Körper auf den Impfstoff reagiert.

Sogenannte Impfschäden, das heißt bleibende Behinderungen, die durch eine Impfung ausgelöst werden, gibt es in Österreich äußerst selten. „Unter rund 3,5 Millionen Impfungen jährlich gibt es in Österreich nach Impfschadengesetzt weniger als ein halbes Dutzend fragliche Fälle“, erläutert Kollaritsch. Als „fragliche Fälle“ werden bereits jene bezeichnet, bei denen die Möglichkeit besteht, dass die Reaktion auf eine Impfung über ein normales Maß hinaus geht. Die Erkrankungen gegen die geimpft wird sind, laut Informationen des Gesundheitsdienst der Stadt Wien, von weitaus schwereren Komplikationen begleitet als die Impfung selbst.

In Österreich gibt es ein Meldesystem in dem alle Vorkommnisse in Bezug auf Impfnebenwirkungen festgehalten werden müssen. Kaum eine andere medizinische Maßnahme wird derart abgesichert. „Arzneimittel durchlaufen einen strengen Zulassungsprozess“, betont der Experte, „dieser ist so streng wie in kaum einem anderen Bereich, da man grundsätzlich gesunden Patienten eine Arznei gibt und die Patienten sollen schließlich gesund bleiben“. Impfungen werden nur auf 5 Jahre zugelassen und dann erneut kontrolliert.

„Die Impfung schädigt das Immunsystem und führt zu Krankheiten wie Autismus“

Der britische Mediziner Andrew Wakefield veröffentlichte 1998 eine Studie, in der er einen Zusammenhang zwischen Autismus und der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln zog. Die Ergebnisse der Studie stellten sich Jahre später als manipuliert heraus. „Das war ein Gauner“, so Kollaritsch, „ihm wurde dann auch die Berufserlaubnis in Großbritannien entzogen“. Die Folge waren weniger Impfungen in Großbritannien und ein Anstieg der Krankheit. Bis heute hält sich der Mythos, dass die MMR-Impfung Autismus auslöst. Mittlerweile haben zahlreiche Studien gezeigt, dass ein Zusammenhang ausgeschlossen werden kann. Heute ist Wakefield in den USA und als Berater von Trump tätig. „Er lässt sich bis heute nicht von seiner Idee abbringen“ erzählt Kollaritscht. Dieses festhalten an einer widerlegten Studie könne man nicht „rational entkräften“.

Häufig sind Eltern verunsichert ob das Immunsystem ihres wenige Wochen alten Säuglings eine Impfung aushält. Doch gerade der Körper von Säuglingen ist darauf ausgerichtet sich unmittelbar nach der Geburt zahlreichen Microorganismen auseinanderzusetzen. Das Immunsystem ist besonders stark und die Impfungen schützen besonders nachhaltig.

„Ungeimpfte Kinder erkranken genauso wenig“

„Das ist von den Gegnern eine sehr egoistische Stellungnahme“, betont der Unversitätsprofessor. Nicht geimpfte Menschen profitieren davon, dass ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist. Durch die sogenannte Herdenimmunität ist es selten, dass Kinder an gefährlichen Krankheiten wie beispielsweise Diphterie erkranken. Die Krankheitserreger wurden durch Impfungen zurückgedrängt. Es gibt allerdings Menschen, die durch Vorerkrankungen nicht geimpft werden können. Diese werden durch ungeimpfte Menschen gefährdet. Umso weniger Menschen geimpft sind, desto geringer ist der gesellschaftliche Kollektivschutz.

„An Impfungen verdient nur die Pharmaindustrie“

Den größten Umsatz macht die Pharmaindustrie weltweit im Bereich Onkologie. Impfstoffe liegen auf Platz fünf und machten 2016 27,5 Milliarden US-Dollar aus. Für die Pharmaindustrie sind Impfungen wirtschaftlich sicher nicht bedeutungslos, aber, so Kollaritsch „sicherlich kein großes Geschäft“. Dies könne man auch daran sehen, dass immer weniger Firmen Impfstoffe produzieren. Der Aufwand sei sehr groß und die Gewinnspanne zu gering. „Deshalb kommt es oft vor, dass Impfstoffe nicht lieferbar sind.“ Es wird nicht aus wirtschaftlichen Gründen sondern auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse beruhend geimpft. Auf letzteres bezieht sich auch der österreichische Impfplan.

Das Argument, dass Impfen nur dem Gewinn der Hersteller dient wird außerdem dadurch entkräftet, dass in Ländern ohne private pharmazeutische Unternehmen, wie dem ehemaligen Ostblock, ebenso geimpft wurde. In der DDR war die Durchimpfrate sogar höher als zeitgleich in der BRD.

Kommentare

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Meine Schwester ging vor einem halben Jahr zum Impfen. Eine halbe Stunde nach der Impfung fing ihre Zunge zu brennen an. Zuerst dachte Sie es geht wieder vorbei, vl. zurückzuführen auf ihren Schlaganfall vor vielen Jahren und ihrer damaligen Lähnung. Beim nächsten Arztbesuch nach einigen Wochen war das Brennen noch immer da. Vl Einbildung, weil Impfungen keine Schäden verursachen, sagt der Arzt...

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Ok, es wird schon vergehen, denkt sie. Die Monate vergehen, und Sie erzählt immer wieder von diesem Zungenbrennen, wie sehr es sie belastet, besonders beim essen, und es nicht aufhören will. Eventuell hilft Milch oder Ananas sage ich zu ihr, bei einer verbrannten Zunge hilft mir das. Ihr hilft es auf jeden Fall nicht. Bei Gesprächen kommen wir auf die Impfung zu sprechen, und ich rate ihr nochmal

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zum Arzt zu gehen. Der Arzt bestätigt ihr nochmal, dass es ein Totimpfstoff ist, und keine Schäden anrichten kann. Aber Differenzialdiagosen wird nachgegangen. Es könnte ein Soor sein, meint der Arzt, oder eine Infektion. Aber die folgenden Untersuchungen bringen kein Ergebniss. Also vl vom Schlaganfall. Da kann man dann wohl nichts tun, ausser Aussitzen denkt meine Schwester.

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Draufhin fange ich an im Internet ähnliche Situationen zu suchen. Ich finde Berichte über die Japanische Enzephalitis Impfung, die davon berichten, dass es Nebenwirkungen auf das Trägerprotein oder den Immunsystem Trigger Aluminium gibt.
Dann finde ich Berichte, dass in Deutschlang pro Jahr ca. 6000 Menschen an einer Geschmackskrankheit namens Dygestie erkranken, die ein metallisches Gefühl

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auf der Zunge erzeugen. Zumeist ausgelöst durch Schwermetallvergiftungen. Unter anderem beschreiben einige Impfstoffe tatsächlich in Ihrer Packungsbeilage Dygestie als Nebenwirkung.
Mit diesen Infos schicke ich meine Schwester nochmals zum Arzt, der dann bestätigt, dass es diese Krankheit Dygestie tatsächlich gibt, und verordnet ihr zur Entgiftung eine Therapie.

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Mitlerweile, eine Woche später, hat sich ihre Zunge schon sehr beruhigt, sagt sie, und ist nur mehr an der Zungenspitze irritiert.

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So, und jetzt mal meine Meinung: Natürlich sind Impfungen generell ein Segen für die Welt, und der Nutzen überwiegt bei Weitem. Aber es herrscht in Österreich anscheinen ein Minderheiten Problem, mit dem man nicht normal umgehen will. Aussnahmen sind nicht erwünscht, denn der Arzt kannte zwar die Krankheit, wollte sie anscheinend aber nicht dokumentieren, womit sie in der Statistik auch nicht

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auftauchen kann, und somit werden die verfälschten Zahlen zur Stimmungmache gegen die Minderheit der Impfgegner verwendet. Eigentlich sollte man Verständniss gegenüber den besorgten Bürgern haben, und durch echte Aufklärung und echtem Schutz einer sinnhaften Impfung ein gutes Immage zu geben. Es ist nicht notwendig Impfgegner als Dumme und Keimverteiler zu diskreditieren.

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Dumm sind meiner Meinung nach wohl eher die Ärzte, die entweder einer Krankheit keine Beachtung schenken oder der ein oder andere wohl eine Krankheit mit Absicht verschleiert.

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