Impfpflicht in
Italien tritt in Kraft

Protestkundgebung am Sonntag in Rom geplant

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Nicht geimpfte Kinder werden künftig nicht in Krippen, Kindergärten oder Vorschulklassen aufgenommen. Die Eltern schulpflichtiger Kinder ab sechs Jahren, die nicht geimpft sind, müssen Bußgelder von bis zu 7.500 Euro zahlen. Ihnen droht sogar der Verlust des Fürsorgerechts, wenn sie ihre Kinder nicht impfen lassen.

Gegen die Impfpflicht ist am kommenden Sonntag in Rom eine Protestkundgebung geplant. Am selben Tag sind Sit-ins in mehreren Städten vorgesehen. Anti-Impf-Verbände riefen zudem zu einer nationalen Protestkundgebung am 8. Juli in der Stadt Pesaro auf. In den meisten europäischen Ländern gibt es so eine Pflicht nicht. Die Impfverweigerer beschuldigten die Regierung, im Dienst einflussreicher Pharma-Lobbys zu stehen.

Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin hatte sich seit Wochen für die Impfpflicht stark gemacht - zum Teil gegen den Widerstand aus dem Bildungsministerium, aber vor allem gegen den Protest der oppositionellen Fünf-Sterne-Bewegung. Diese sieht in dem Gesetz ein "Geschenk für die Pharmaindustrie".

Wegen des Verdachts eines Zusammenhangs von Impfungen mit einer Zunahme von Autismus-Fällen ist die Zahl der Impfgegner in Italien stark gestiegen. Die Wirksamkeit von Vakzine wäre nicht bewiesen, Impfschäden würden gezielt verschwiegen werden, behaupten diese.

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