Immer mehr VIPs in Paparazzi-Skandal ver-
wickelt: Politiker und Fussballer erpresst

Fotograf drohte Promis mit Veröffentlichung von Fotos Bis zu 50.000 Euro zahlen Promis an "Schweigegeld"

Zu den Opfern zählten unter anderem Fußballstar David Trezeguet, der bei einer Vernehmung durch den Staatsanwalt Henry John Woodcock zugegeben hat, 20.000 Euro für 20 kompromittierenden Fotos mit einem Model bezahlt zu haben. "Ich zahlte, weil ich mein Familienleben retten wollte", erklärte der Juve-Star.

Francesco Coco zahlte 6.000 Euro
Erpresst wurde auch der Stürmer von Torino Calcio, Francesco Coco. Dieser berappte 6.000 Euro für Fotos, die ihn mit einer Frau vor einer Mailänder Discothek zeigen. Corona hätte gedroht, die Bilder so zu manipulieren, dass die Frau als ein Transvestit dargestellt hätte werden können. "Corona drohte, die Bilder an eine Klatsch-Zeitschrift zu verkaufen. Ich habe gezahlt, weil ich mit Manchester City über einen Vertrag verhandelte und mein Image nicht beschmutzen wollte", berichtete Coco. Wenige Monate später wurden ihm Bilder angeboten, auf denen er halb nackt mit einigen Männern tanzte. Diesmal weigerte sich der Spieler, die geforderten 6.000 Euro zu zahlen.

Motorrad-Star Marco Melandri
Auch der Motorrad-Star Marco Melandri wurde von Corona unter Druck gesetzt, nachdem er von den Paparazzi mit dem Pornostar Brigitta Bulgari geblitzt worden war. Corona verlangte vom Pilot 10.000 Euro, um die Fotos an Magazinen nicht weiter zu verkaufen. Melandri weigerte sich jedoch, in die Tasche zu greifen.

Auch AS Rom-Kapitän Totti unter Druck
Unter Druck ist auch der AS Rom-Kapitän Francesco Totti geraten. Der Stürmer wurde beispielsweise 2005 fotografiert, als er TV-Sternchen Flavia Vento küsste. Um dessen bevorstehende Ehe mit Ilary Blasi zu retten, zahlte der Bruder des Weltmeisters angeblich 50.000 Euro für die Paparazzi-Bilder.

Auch Berlusconi-Tochter darunter
Erpresst wurde auch Barbara Berlusconi, die 21-jährige Tochter von Ex-Ministerpräsident Silvio. Sie wurde im vergangenen September betrunken und in Begleitung eines gut aussehenden jungen Mannes, den sie im Lokal kennen gelernt hatte, fotografiert. Die Familie Berlusconi soll die kompromittierenden Bilder für 20.000 Euro erworben haben.

Bis zu 50.000 Euro "Schweigegeld"
Bis zu 50.000 Euro hätten sich die Stars die Diskretion des Fotografen kosten lassen. Der zuständige Ermittlungsrichter sprach von einem "kriminellen System", das auf Erpressung und Ausbeutung basierte. Zudem sollen über die Vermittlungsagentur eines des Festgenommenen mehrere junge Frauen, die eine Karriere als Tänzerin im Fernsehen anstrebten, zur Prostitution gezwungen worden sein. In Villen auf Sardinien hätten rauschende Feste für Prominente mit Drogen und jungen Mädchen stattgefunden. Eine solche Party habe die Teilnehmer bis zu 10.000 Euro gekostet.

(apa/red)