Im 79. Lebensjahr: Früherer Apostolische Nuntius Squicciarini in Rom verstorben

Repräsentierte 1989 bis 2002 Heiligen Stuhl in Wien Gehrer und Khol tief betroffen von Squicciarinis Tod

Im 79. Lebensjahr: Früherer Apostolische Nuntius Squicciarini in Rom verstorben

Am Mittwoch, 8. März, erfolgt die Überführung in Squicciarinis apulische Heimatstadt Altamura. Dort wird um 15.30 Uhr in der Kathedrale ein Requiem gefeiert, anschließend wird der verstorbene Nuntius in der Familiengruft beigesetzt. 1952 war er in Altamura zum Priester geweiht worden. Nach dem Studium in Rom - das er mit zwei Doktoraten in Theologie und Jus abschloss - trat er 1958 in den Diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. In dieser Funktion war er in Panama (1958-1960), Kolumbien (1960-1961), Deutschland (1961-1966), Türkei (1966-1967) sowie im Päpstlichen Staatssekretariat (1967-1975) tätig.

In Deutschland war er ein "Schüler" des legendären Nuntius Corrado Bafile, in der Türkei organisierte er den Besuch von Papst Paul VI.. Von 1975 bis 1978 wirkte Squicciarini drei Jahre als Nuntiaturrat in Wien (unter dem Nuntius und späteren Kardinal Opilio Rossi) und zugleich in selbstständiger Mission als Ständiger Vertreter des Heiligen Stuhls bei den internationalen Organisationen in der österreichischen Bundeshauptstadt.

Am 31. August 1978 wurde er von Papst Johannes Paul I. zum Titularerzbischof von Tiburnia in Kärnten ernannt (Squicciarini war einer der wenigen vom 33-Tage-Papst berufenen Bischöfe). Am 26. November 1978 weihte ihn Kardinal Franz König in Altamura zum Bischof. Von 1978 bis 1981 war Squicciarini Apostolischer Nuntius in Burundi, von 1981 bis 1989 Apostolischer Pro-Nuntius in Kamerun, Gabon und Äquatorial-Guinea.

Am 1. Juli 1989 wurde er zum Apostolischen Nuntius in Österreich ernannt. Von 1990 bis 1994 war er zugleich auch Ständiger Vertreter des Heiligen Stuhls bei den internationalen Organisationen in Wien. Das Motto des verstorbenen Nuntius lautete "Veritas et Caritas" (Wahrheit und Liebe). Er wusste sich diesem Motto zutiefst verpflichtet.

In Österreich zeigten sich Bildungsministerin Elisabeth Gehrer und Nationalratspräsident Andreas Khol tief betroffen. "Nuntius Squicciarini hat während seines langjährigen Wirkens in Österreich die guten Kontakte mit Rom stets gefördert und zu den guten Lösungen offener Fragen wesentlich beigetragen. Sein Motto war 'Wahrheit und Liebe' welches er in seinem Wirken zum obersten Prinzip machte und dem er sich zutiefst verpflichtet fühlte. Er hat in allen seinen Wirkungsstätten in Afrika und Europa deutliche Spuren hinterlassen. Sein Ableben ist ein großer Verlust für die katholische Kirche", erklärte Gehrer.

Khol sagte, Erzbischof Squicciarini sei für die österreichische katholische Kirche zu einer wichtigen Zeit der Vertreter des Papstes in Österreich gewesen.

(apa/red)