Illegaler Welpenhandel: Hundebabys heiß begehrt

Vier Pfoten startet Aktion mit willhaben.at: 14.600 Klicks auf fingierte Inserate

von Illegaler Welpenhandel: Fast 15.000 Klicks auf fingierte Rassewelpen-Inserate innerhalb von nur einem Monat. © Bild: VIER PFOTEN | FOUR PAWS

Für die Aktion wurden insgesamt zwölf Rassewelpen-Anzeigen online gestellt, die typische Merkmale unseriöser Angebote aufwiesen. "Diese Resonanz zeigt uns, dass unseriöse Welpenhändler leider ein sehr leichtes Spiel haben", sagt "Vier Pfoten"-Kampagnenmitarbeiterin Indra Kley.

Huskies auf Raten

Sämtliche Interessenten wurden laut den Tierschützern nach ihrer Anfrage ausführlich zum Thema informiert und darüber aufgeklärt, was beim Kauf eines Welpen unbedingt beachtet werden sollte. Am gefragtesten waren Huskies, gefolgt von französischen Bulldoggen, Mini-Maltesern und Mini-Chihuahuas. "Diese Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel soll unter anderem auch darauf aufmerksam machen, dass eine „Geiz ist geil“-Mentalität beim Hundekauf unangebracht ist", heißt es in der Aussendung von "Vier Pfoten". Besonders erschreckend sei für die Tierschützer in diesem Zusammenhang gewesen, dass beispielsweise Huskies um nur 100 Euro angeboten worden seien und trotzdem einige der Interessenten aus Geldmangel um Zahlung auf Raten gebeten hätten. "Da fragen wir uns natürlich: Wie will jemand, der nicht mal 100 Euro für den Kauf aufbringen kann, für die Ernährung eines Hundes sorgen – von Tierarztkosten, Steuern etc. ganz zu schweigen?", kritisiert Indra Kley.

Nach den schockierenden Ergebnissen der Aktion will die Tierschutzorganisation nun für die Plattform "willhaben.at" konkrete Sicherheitshinweise für die User erarbeiten, die verhindern sollen, dass Interessenten auf unseriöse Angebote hereinfallen. "Dies ist der erste gemeinsame Schritt, der dazu beitragen soll, die Nutzer hinsichtlich der Gefahren, die beim Welpenkauf im Internet lauern, zu sensibilisieren", sagt Indra Kley.

Hundebabys meist todkrank

Der Handel mit Rassewelpen boomt bereits seit Jahren: Zu Tausenden werden sie preiswert und unter falschen Angaben im Internet, in Zoohandlungen und auf öffentlichen Plätzen angeboten. In Osteuropa unter schlimmsten Bedingungen produziert, leiden die Hundebabys unvorstellbare Qualen. Nicht selten werden sie bereits mit drei oder vier Wochen von ihren geschundenen Müttern getrennt und mit gefälschten Impfpässen quer durch Europa transportiert. Wenn sie ihre Bestimmungsorte erreichen, sind die Welpen oft schon todkrank. Viele von ihnen überleben die ersten Wochen nicht. Dieser Verlust wird von den skrupellosen Händlern von vornherein einkalkuliert. Ihre neuen, ahnungslosen Besitzer hingegen werden mit hohen Tierarztkosten oder dem frühen Tod der Welpen konfrontiert.

Experten-Tipps für einen Welpenkauf:

• Die Übergabe sollte nur beim Anbieter zu Hause stattfinden. Übergaben auf öffentlichen Plätzen bzw. „Hauszustellung“ weisen auf unseriöse Welpenhändler hin.
• Achten Sie darauf, dass das Muttertier im gleichen Haushalt lebt sowie gesund und munter wirkt.
• Schauen Sie, ob der Anbieter eine große Anzahl verschiedener Welpen bzw. Rassen besitzt. In diesem Fall handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Welpenhändler.
• Die Welpen sollten bei der Übergabe mindestens 8 Wochen alt sein.
• Wer sich unbedingt einen Rassehund zulegen möchte, sollte zunächst einmal in Tierheime gehen. Dort sind immer wieder auch Rassehunde zu finden, die auf ein liebevolles Zuhause warten.

Weiterführender Link:

www.stopptwelpendealer.org

Kommentare

Augen auf beim Hundekauf!
Hier gibt's noch eine Broschüre mit mehr Details zum Hundekauf:
http://bmg.gv.at/cms/home/attachments/6/9/5/CH1125/CMS1288959482736/hundekauf_20130909.pdf

simm1111

Die meinen wohl das der Handel illegal ist, wie können Tiere illegal sein??

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