Dem Nachrichtenmagazin "profil" liegt ein Bittbrief aus 2017 vor, in welchen der Wiener Rechtsanwalt (und spätere FPÖ-Abgeordnete) Markus Tschank namens des Vereins um Spenden ersuchte – „zur Durchführung von Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Förderung des Wirtschaftsstandortes Wien und Österreich“, wie es in dem Schreiben heißt.
Der Manager berichtet gegenüber profil, Johann Gudenus habe ihn 2017 auf den Verein hingewiesen. „Im Sommer 2017 erhielt ich ein Schreiben von Markus Tschank, den ich persönlich nicht kannte. Ich habe mehrere tausend Euro gespendet, es wurde allerdings nie nach einem konkreten Betrag gefragt.“
Landbauer für beide Vereine Kassier
„profil“ ist der genaue Betrag bekannt, der Spender hat um Unschärfe ersucht, um keine Rückschlüsse auf seine Identität zu ermöglichen. Eine Gegenleistung sei ihm dafür nicht angeboten worden: „Dafür war der Betrag, den ich gespendet habe wohl auch zu gering. Dass der Verein FPÖ-nahe ist, war klar. Schließlich bin ich durch Gudenus auf ihn aufmerksam geworden.“
Derzeit wird „Wirtschaft in Österreich“ von Obmann Peter Skolek und Kassier Alexander Landbauer repräsentiert. Skolek ist Markus Tschanks Kanzleipartner in der Wiener Anwaltssozietät STVS Law und war zwischen 2017 und 2018 Schriftführer der schlagenden Burschenschaft Vandalia, HC Straches Verbindung. Wie „profil“ bereits am Sonntag berichtete, ist Landbauer zudem bei „Austria in Motion“ tätig, einem weiteren Verein mit Nähe zu Strache. Bei „Austria in Motion“ war einst auch Markus Tschank Kassier.
Tschank bestreitet Zahlungsflüsse an FPÖ
Gegenüber profil erklärte Tschank: „Ich nehme im Verein ,Wirtschaft für Österreich‘ seit Sommer 2017 keinerlei Organfunktionen mehr wahr. In meiner Verantwortung als damaliges Vereinsorgan haben weder direkt noch indirekt Zahlungsflüsse (Spenden oder sonstige Zuwendungen) an Parteien oder parteinahe Organisationen stattgefunden. Dies wäre auch mit den Satzungen des Vereines vollkommen unvereinbar. Im Übrigen verweise ich auf die geltenden Datenschutzbestimmungen.“