Ibiza-Affäre: Fotos und Video
von Lockvogel aufgetaucht

Von jenem Lockvogel, der Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus in die Ibiza-Falle gelockt hat, sind nun Fotos und ein Video aufgetaucht. Das berichteten "oe24.at" und eu-infothek.at. Gemacht wurden sie von jener Wiener Maklerin und Luxus-Clubbing-Veranstalterin, die im Jänner 2017 den Kontakt zwischen Gudenus und dem Lockvogel, der als russische Oligarchin aufgetreten ist, hergestellt haben soll.

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Die gebürtige Serbin Irena M. ist erst vor kurzem öffentlich aufgetreten und hat geschildert, wie es zur Kontaktaufnahme mit dem in der Causa involvierten Anwalt M. und der vermeintlichen Oligarchin kam. "Für mich sah das eigentlich ganz unbedenklich aus", es wäre ihr nichts aufgefallen, sagte die Maklerin. Der Lockvogel habe "ein perfektes Auftreten" gehabt, sehr gut Englisch und Russisch gesprochen und es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, dass es sich um eine Falle handelt.

Am Donnerstag berichteten "oe24.at" und eu-infothek.at, dass die Immobilien-Maklerin wochenlang verschwiegen hat, dass sie Bilder des Lockvogels am Handy hat. Aufgeflogen ist das durch Zufall: Irena M. hat sich den Berichten zufolge Mitte September in ihrem Penthouse in einem 5-Sterne-Hotel an der Wiener Ringstraße mit ihrem Noch-Ehemann, dem Multi-Millionär W., so heftig gestritten, dass es zu einem Polizeieinsatz kam. Beide Ehepartner wurden am 14. September getrennt voneinander von Ermittlern des Bundeskriminalamts befragt.

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Mit seiner Aussage belastete W. dabei seine 30-jährige Noch-Ehefrau schwer: Sie hätte sich "mindestens 50 Mal" vor dem Dreh auf Ibiza mit dem Drahtzieher der Video-Aktion, dem Detektiv H., getroffen. Sie hätte einen geheimen Provisionsvertrag mit Tajana Gudenus abgeschlossen, falls die falsche Oligarchin ein Grundstück bei deren Ehemann kaufen würde. Bei der Besichtigung der zum Verkauf stehenden Gudenus-Grundstücke soll sie dann geheim ein Video von der falschen Oligarchin gemacht haben. Aber nicht, weil ihr etwas verdächtig vorkam, sondern um nicht um die Provision des Geschäftes umzufallen, also als Beweis, dass sie vermittelt hat.

Sehr eng mit allen

"Meine Frau kennt alle diese Personen. Den Detektiv H., den Anwalt M., den Joschi, dessen Frau. Sie kennt auch die Lebensgefährtin des Anwalts sehr gut. Irena war der Dreh- und Angelpunkt, sie war die Schnittstelle zwischen den Personen", wird der Geschäftsmann zitiert. Er soll den Kriminalisten zudem verraten haben, dass Irina M. mit drei FPÖlern sehr eng befreundet gewesen sein soll.

Gert Schmidt von eu-infothek.com, der M. kennt, sieht diese nicht als große Tatverdächtige, sondern als "eine junge Frau, die diese Chance nützen wollte, schnell Karriere zu machen und zu Geld zu kommen", wie er auf "oe24.at" zitiert wurde.