Hype um junge
Austro-Motorsportler?

Spätestens seit Niki Lauda sind die Ansprüche Österreichs in der Welt des Motorsports klar gestiegen. Die große Popularität des Sports führte natürlich zu einer besseren Förderung des Nachwuchses, die auch zukünftig ganz oben auf dem Treppchen stehen soll. Nachfolgend ein Blick auf verschiedene Nachwuchs-Rennfahrer aus Österreich, denen es in den kommenden Jahren gelingen könnte, den großen Wurf zu landen.

von Motorsport - Hype um junge
Austro-Motorsportler? © Bild: zyzybilo/clipdealer

Mick Wishofer

In den vergangenen Jahren zählte Mick Wishofer stets zu den Talenten, denen in Österreich eine große Zukunft vorausgesagt wurde. Grund dafür war vor allem die frühe Stabilität seiner Leistungen, die gerade bei jungen Motorsportlern eine Seltenheit ist. Folglich fand sich schnell der passende Rennstall, der sich diese Konstanz auf dem Asphalt nicht entgehen lassen wollte. Bei Lechner Racing ist es nun das Ziel von Mick Wishofer, praktische Erfahrungen auf der Rennstrecke zu sammeln, um im Anschluss den großen Sprung zu schaffen. Aktuell geht er in der Formel 4 an den Start und zählt dort mit Sicherheit zu den äußerst vielversprechenden Talenten. Ein Indiz dafür ist bereits sein Debüt in jungen Jahren, das seine Fähigkeiten am Steuer ein weiteres Mal deutlich unter Beweis stellte.

Dabei war der Weg in den Rennsport für Mick Wishofer in keinem Fall leicht. Sogar ein Kredit soll ihm erst zu seinem Fahrzeug verholfen haben, mit dem er die Runden auf der Trainingsstrecke drehen konnte. Ein Vergleich ähnlicher Angebote ist unter https://www.autokredit.net/ zu finden.

Das Team Lechner Racing scheint sogleich bestens für die Förderung der zukünftigen Karriere des Youngsters geeignet zu sein. Besonders bezüglich der Organisation wird viel getan, um die Fahrer auf ihrem Weg zu unterstützen. So erhalten sie ein komplett ausgearbeitetes Training, das sich an ihren individuellen Ansprüchen orientiert. Im Fokus steht auf der einen Seite die körperliche Leistungsfähigkeit, die immer wieder trainiert werden muss. Besonders Außenstehenden sei dabei oft nicht bewusst, wie viel Akribie sich hinter den einzelnen Trainingseinheiten und den langfristigen Zielen verbirgt, so der Leiter des Rennstalls. Hinzu kommen verschiedene Maßnahmen, welche auch die mentale Leistungsfähigkeit auf der Strecke pushen sollen. Besonders in der enormen Drucksituation während des Rennens kann es ansonsten schnell zu schwerwiegenden Fehlern kommen, die unter Umständen den Sieg gefährden.

Mick Wishofer gilt selbst als Rennfahrer, der seiner Rennkarriere zahlreiche Dinge unterordnet. Immer wieder lassen die Verantwortlichen in der medialen Öffentlichkeit verlauten, dass es nur auf diese Weise möglich sei, das gegebene Talent zu den Fähigkeiten eines Weltklasse-Fahrers zu formen. Trotz der Erfolge, die Wishofer bereits in der Formel 4 feiern konnte, steht ihm noch ein weiter Weg bis an die Spitze bevor. Besonders die starke Konkurrenz, die in seinem Jahrgang aus allen Ländern Europas kommt, wird ihn auf diesem Weg wohl auch in den kommenden Jahren begleiten.

Lucas Auer

Schon häufiger haben die Medien Österreichs über die Karriere des Lucas Auer berichtet. Denn bereits im Alter von nur 18 war es ihm gelungen, sich zum Vizemeister in der deutschen Formel 3 zu küren. Nach diesem Triumph im Jahr 2012 wurde es etwas ruhiger um seine Person und sogar das Karriereende wurde von Seiten der Fans bereits als Option betrachtet. Seit dem Jahr 2015 arbeitet das österreichische Rennsport-Talent nun an seiner neuen Karriere in der DTM. Dass Lucas Auer durchaus ein aufragender Mann für die Zukunft ist, dürfte nicht nur den Beobachtern des HWA-Teams aufgefallen sein.

Besonders das Jahr 2017 war für den Österreicher ein voller Erfolg. Gemeinsam mit seinem Team ist es ihm gelungen, starke Auftritte hinzulegen und mehrere Siege in der DTM zu feiern. In der Gesamtwertung verhalf ihm dies zeitweise auf den so begehrten 2. Platz. Gleichzeitig gehen Experten davon aus, dass seine sportliche Entwicklung noch längst nicht an ihrem Ende angekommen ist. Sollte es gelingen, sich noch um wenige Prozent zu steigern, wäre auch der Titel in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft in jedem Fall ein realistisches Ziel. Dass eine solche Performance sogar ein Sprungbrett in die Formel 1 sein kann, wurde bereits in den vergangenen Jahren immer wieder an prominenten Beispielen deutlich. Je nach dem, wie es in den nächsten Saisons um die Konkurrenz bestellt sein wird, könnte Lucas Auer damit wieder in den Fokus des Interesses der großen Rennställe rücken. Somit lohnt es sich in jedem Fall, seinen Namen im Hinterkopf zu behalten.

Ferdinand Habsburg

Auch blaues Blut könnte in den kommenden Jahren für Österreich die großen Siege in der Welt des Motorsports feiern. Dafür verantwortlich ist Ferdinand Habsburg, dessen Name bereits unschwer seine Abstammung vermuten lässt. Er selbst legt zumindest in der Welt des Rennsports keinen besonderen Wert auf diese Tatsache und möchte vielmehr mit praktischen Leistungen überzeugen und sich seine Position auf diese Weise erarbeiten. Zu betonen sind mit Sicherheit die guten Voraussetzungen, auf die er durch seine prominente Familie zurückgreifen konnte. Am finanziellen Hintergrund fehlte es auch bei seiner sportlichen Förderung nicht. Dies könnte ein Grund sein, weshalb es ihm im Laufe der Jahre gelang, sich immer weiter nach oben zu arbeiten. Doch nicht nur aus wirtschaftlicher und materieller Sicht bedeutet dies einen klaren Vorteil für den jungen Österreicher. Als Urenkel des Kaisers Karl I. von Österreich und seine prominente Verwandtschaft kommt ihm sogleich eine größere Aufmerksamkeit in der Welt der Medien zugute. Es ist bekannt, dass gerade ein solcher Status hilfreich sein kann, um die eigene Karriere in Schwung zu bringen und sich dann eines Tages über den Namen des Hauses hinweg zu setzen.

Der aktuelle Hype, der um Ferdinand Habsburg losgelöst wurde, begann bereits im Jahr 2012. Zu dieser Zeit war es ihm gelungen, im Kartsport erste Akzente zu setzen und das eigene Talent zum Vorschein zu bringen. Eine wesentliche Rolle kam dabei seinem Mentor Alexander Wurz, einem ehemaligen Formel-1-Fahrer zu. Bereits der Gewinn der Meisterschaft im Kart machte deutlich, wohin es mit der Karriere des jungen Österreichers gehen könnte. Ferdinand Habsburg zählt zu den vielversprechenden Talenten, denen es bereits gelang, sich einen der begehrten Startplätze in der Formel 3 zu sichern. Bereits viele junge Rennfahrer nutzten diese Rennklasse, um unter ähnlichen Bedingungen Erfahrungen für die spätere Karriere in der Formel 1 zu sammeln. Bereits beim zweiten Lauf von Spa-Francorchamps war ihm sein erster Sieg in der Rennklasse gelungen, der in den Medien ein klares sportliches Ausrufezeichen setzen. Auch dieser Umstand ist bis heute für das große Potenzial verantwortlich, welches man seinen Leistungen zuschreibt. Mit Sicherheit wäre es nicht verwunderlich, wenn er bereits in den kommenden Jahren auch sein Debüt in der ehrwürdigen Formel 1 feiern und damit die eigene Karriere um einen weiteren Meilenstein bereichern würde.

Flaute in der MotoGP

Während diese Talente schon seit längerer Zeit die Aufmerksamkeit des Rennsports auf sich ziehen, gelingt es in der Riege der Zweiräder bislang nicht, den Nachwuchs aus Österreich entscheidend voranzubringen. Einerseits schieben Experten die Schuld der mangelnden Förderung des Nachwuchses zu. Selbst das Motocross verfügt in diesen Tagen über einen größeren Zulauf und über mehr Trainingsmöglichkeiten vor Ort. Da für die Rennen in der MotoGP eine ganz andere Technik notwendig ist, welche nur auf einer perfekt präparierten Rennstrecke erlernt werden kann, gibt es nach wie vor nur kleine Zahlen von Nachwuchssportlern, die sich in Österreich auf eine Karriere auf dem Rennmotorrad einstellen. Um auch in diesem Segment in den kommenden Jahren deutliche Fortschritte zu machen, wäre also ein Umdenken bereits im Bereich der Nachwuchsförderung notwendig. Sind doch einmal vielversprechende Talente vorhanden, so sind diese meist vom Zugang zur professionellen Ausstattung abgeschnitten und können ihrer Leidenschaft vor diesem Hintergrund nicht nachgehen.

Ansätze der Problemlösung

Dass es sich nicht nur um ein aktuelles Problem handelt, lässt sich leicht mit einem Blick auf das aktuelle Starterfeld in der MotoGP erkennen. Dort gab es schon in den vergangenen Jahren keinen Österreicher, der klare sportliche Akzente setzen konnte. Dementsprechend laut war der Aufschrei, der bereits zu Beginn des Jahrzehnts durch den Sport hallte. Vor wenigen Jahren äußerte sich der mehrmalige Sieger des Grand-Prix August "Gustl" Auinger bei ServusTV ausführlich zur aktuellen Misere:

"Im Rookies-Cup haben wir Niveau erreicht, das richtig hoch ist. Es ist nicht mehr so einfach, ein Talent zu finden, das man in den Rookies-Cup schicken kann. Die Fahrer kommen aktuell aus den Ländern, in denen der Einstieg in den Sport einfach ist."
- August Auinger

Immerhin die Rückkehr der MotoGP auf die Rennstrecke in Salzburg konnte nun beschlossen werden. Bereits die geografische Nähe, die dadurch neu geschaffen wird, ist laut August Auinger ein deutliches Zeichen an die Zukunft der österreichischen Fahrer. Nun muss es nur noch den Talenten selbst gelingen, den neuen sportlichen Anspruch zu rechtfertigen, welcher sich in diesem Segment offenbarte. Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass dies in Kombination mit einer zielgerichteten Förderung gelingen könnte, wie sie bislang nicht vorhanden war. Dann wird sich auch die MotoGP als höchste Rennklasse der Motorräder wieder zu einem Segment entwickeln, in dem österreichische Talente ganz oben auf dem Treppchen stehen und ihre sportlichen Ansprüche untermauern können.

Die Zukunft im Blick

Natürlich ist Schwarzmalerei angesichts der bekannten jungen Rennfahrer aus Österreich derzeit nicht angebracht. Dennoch gibt es bereits hilfreiche Konzepte, wie junge Talente des Sports noch eher gefördert werden können. Ein prominentes Beispiel liefert auf diesem Gebiet der Formel 1 Club Austria. Nach dem Motto "Nur wer eine Chance bekommt, nutzt sie" werden Talente aus dem ganzen Land gecastet und mit erfahrenen Coaches in Kontakt gebracht. Dadurch soll verhindert werden, dass die mangelnde Ausstattung für das Training in bestimmten Regionen an einer erfolgreichen Karriere hindert. Der Grundstock der Betreuung, wie sie die jungen Sportler dort erfahren, stellt natürlich das Fahren selbst dar. Dennoch kommt für jeden Fahrer der Punkt, an dem neue Facetten in den Mittelpunkt rücken. Steht beispielsweise der Einstieg in den Formel-Sport an, so hilft der Club auch bei der Suche nach Sponsoren. Denn zu diesem Zeitpunkt ist es in der Regel nicht mehr möglich, die Kosten des Sports allein durch den Geldbeutel der Eltern zu finanzieren.

Natürlich wird es nicht jedem Talent des Clubs gelingen, am Ende den eigenen Lebensunterhalt auf der Basis des Motorsports zu finanzieren. Doch zugleich handelt es sich um eine beliebte Beschäftigung, die zahlreiche wichtige Werte des Lebens auf unterhaltsame Art vermittelt. Besonders Disziplin und Eifer, wie sie für eine Karriere in der Welt des Motorsports notwendig sind, können auch in anderen Berufsfeldern Türen öffnen. Vereine wie der Formel 1 Club Austria sind vor allem auf der Suche nach Talenten in einem Alter von 14 bis 16 Jahren. Andererseits haben auch ältere Interessierte die Chance, dort in Kontakt mit den Facetten des Rennsports zu kommen. Die Vereine tragen folglich auch zur weiteren Popularisierung bei, die beim Motorsport längst keine Selbstverständlichkeit ist. Auch aus diesem Grund sollte ihre praktische Funktion in keinem Fall unterschätzt und außen vor gelassen werden.

Zusammenfassung

Obwohl aktuell kein Rennfahrer aus Österreich in der Formel 1 aktiv ist, gibt der Nachwuchs Grund zur Hoffnung. Talente wie Ferdinand Habsburg, Lucas Auer und Mick Wishofer genießen zurecht einen regelrechten Hype, der sich an ihren Leistungen auf der Rennstrecke orientiert. Alle drei sind heiße Kandidaten für den großen Durchbruch, den viele Experten schon für die kommenden Jahre erwarten.

Hinzu kommen die erfreulichen Nachrichten aus der jugendlichen Förderung. Gelingt es auch in Zukunft, mehr Talente zu entdecken und sie mit der Welt des Rennsports in Kontakt kommen zu lassen, so werden bekannte Rennklassen wie die MotoGP wieder einen engeren Bezug zu Österreich entwickeln. Vor diesem Hintergrund dürfen wir gespannt sein, welche Möglichkeiten die kommenden Jahre bieten und welche Fahrer wir schon bald ganz oben auf den Podesten dieser Welt begrüßen und bejubeln dürfen.