Darum einen Hund wie
einen Hund behandeln

Wer seinen Hund als gleichberechtigten Partner sieht, kann großen Schaden anrichten

Hunde, die an Ketten ein erbärmliches Dasein fristen, von ihren Besitzern geschlagen werden, darob zu echten Bestien mutieren und schließlich nur noch in Zwingern gehalten werden können, weil sie aus Angst vor menschlicher Nähe ständig auf Selbstverteidigung aus sind: Die gehören heute einer schwindenden Minderheit an.

von
Recht auf Erziehung - Darum einen Hund wie
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Dennoch steigt in Deutschland und Österreich die Anzahl verhaltensgestörter Hunde, die von verzweifelten Haltern in Tierheime gebracht werden. Diese Tiere sind allerdings keineswegs die Opfer von Peinigern - im Gegenteil, sie sind Opfer eines Trends, Hunde als gleichberechtigte Partner zu sehen.

Anzahl verhaltensgestörter Hunde steigt

Ihrem besten Freund auf vier Pfoten knappe, aber verständliche Anweisungen wie "Sitz", "Platz" oder gar "Fuß" zu erteilen, halten viele Hundebesitzer für respektlos. Gehorsam zu fordern, sei eine Zumutung. "Oft werden Hunde heute überhaupt nicht mehr erzogen", erklärt Hundetrainerin Ute Heberer vom Hundezentrum Odenwald in Deutschland, zu deren Kerngebieten die Resozialisierung von Hunden aus Tierheimen gehört.

»Oft werden Hunde heute überhaupt nicht mehr erzogen«

Dass in immer mehr Haushalten das menschliche Verhalten nach den scheinbaren Vorlieben der Hunde ausgerichtet wird, bleibt selten ohne fatale Folgen. Hunde, die nicht gelernt haben, zu gehorchen, können nicht nur zur Gefahr für andere, sondern auch für sich selbst werden. Etwa wenn sie im Straßenverkehr nicht auf ihren Herrn hören, sind diese Tiere zudem enormem Stress ausgesetzt. Sie brauchen einen Menschen, nach dem sie sich orientieren können. Hunde brauchen Hierarchien.

Diesen Fehler sollten Hundehalter nicht machen

Ein Hund, dem das Gefühl vermittelt wird, sein Besitzer sei ihm gleichgestellt oder - noch schlimmer - ordne sich ihm unter, wird sich rasch unsicher fühlen. "Fröhliche, aufgeweckte Hunde können sich durch falsches menschliches Verhalten in ängstliche Wesen verwandeln. Sie empfinden Stress. Das kann bei manchen Hunden sogar zu Allergien führen", erklärt Heberer.

»Fröhliche, aufgeweckte Hunde können sich durch falsches menschliches Verhalten in ängstliche Wesen verwandeln«

Oberstes Gebot eines jeden Hundehalters sei es, "das Tier als das zu akzeptieren, was es ist, nämlich ein Hund". Wer sich entschließt, sein Leben mit einem solchen Wesen zu teilen, sollte zunächst eingehend prüfen, ob er diese Aufgabe bewältigen kann. Dann aber ist lebenslanges Beobachten angezeigt.

Mehr Infos zum Thema unter: www.hundeakademie-salzburg.at

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