Rücksicht ist Pflicht

Nicht jeder Hund ist geeignet, durch steiles Gelände zu wandern

von Hunde und Freizeit - Rücksicht ist Pflicht © Bild: News/Ian Ehm

Kenny trabt flott neben dem Mountainbike seines Halters her. Der drahtige Mischling ist in körperlicher Bestverfassung. Ausreichend Wasser ist im Gepäck, Trinkpausen sind eingeplant. Weshalb er ohne ersichtlichen Grund langsamer wird, kann sich sein Halter nicht erklären. Man stoppt, tränkt den Gefährten und gibt ihm eine Pause. Er atmet in gewohntem Rhythmus, die Bewegung hat ihn nicht ermüdet. Kenny will weiterlaufen, den Weg durch den schattigen Wald kennt er. Die letzten zwei Kilometer ging es hurtig bergab. Nur noch eine kurze Strecke liegt vor ihm. Doch anstatt loszutraben, setzt Kenny vorsichtig eine Pfote vor die andere. Ein Blick auf die Fußballen genügt: Der Hund hat sich die Pfoten auf der Schotterstraße wundgelaufen.

"Gerade beim Weg bergab versuchen Hunde, mit den Radfahrern mitzuhalten, und bemerken dabei nicht, dass sie sich dabei auf grobem Untergrund, etwa auf Schotter oder auf heißem Asphalt, die Pfotenballen wundlaufen", erklärt Tierärztin Eva Wimmer-Liko aus Mattsee.

Kenny ist kein Einzelfall in der ländlichen Gegend. Immer wieder muss Wimmer-Liko Hunde mit aufgeschundenen Pfoten versorgen. Meist unterschätzen Hundehalter die Gefahren von Schotterstraßen und heißem Asphalt für ihre Gefährten. "Um die Verletzungsgefahr möglichst gering zu halten, sollten Radfahrer das Tempo reduzieren" erklärt Wimmer-Liko. Zusätzlichen Schutz bieten Hundeschuhe.

Wer es vorzieht, mit seinem Hund die Natur und vor allem die Bergwelt zu Fuß zu erkunden, sollte dies keinesfalls uneingeschränkt tun. Denn nicht jeder Hund ist geeignet, durch steiles Gelände zu wandern. Mit Welpen und älteren Hunden sind keine Gewaltmärsche zu unternehmen.

Hunde, die einer Rasse mit langen Rücken angehören, etwa Dackel oder Bassets, sollten nur auf Wanderungen durch sanftes Gelände mitgenommen werden, niemals auf Bergwanderungen. Steile Wege können für diese Rassen fatale Auswirkungen haben. "Beim Bergabgehen entsteht großer Druck auf die Bandscheiben. Die können dadurch geschädigt werden, was zu Lähmungserscheinungen führt", sagt Wimmer-Liko.

Egal, was Sie mit Ihrem Hund unternehmen, Grundvoraussetzung ist Rücksicht auf den Gefährten. Legen Sie Pausen ein. Passen Sie Ihr Tempo dem Hund an. Und führen Sie stets ausreichend Wasser für den Hund mit.

Weiterführende Information: www.martinruetter.com

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