Fahrrad-Dilemma

von Hunde - Fahrrad-Dilemma © Bild: News/Ian Ehm

Fünf Millionen Österreicher nutzen das Fahrrad zumindest gelegentlich als Fortbewegungsmittel. In Wien sind täglich 300.000 Verkehrsteilnehmer auf dem Velo unterwegs, wie der VCÖ (Verkehrsklub Österreich) errechnet hat.

Immer mehr Radfahrer führen vor allem in wärmeren Jahreszeiten ihre Hunde an der Leine mit. Das aber ist nicht nur gefährlich, sondern auch per Gesetz verboten, erklärt Ursula Zelenka, Juristin vom ÖAMTC. Radelnde Hundeführer begeben sich in Wien doppelt in die Illegalität. Denn Hunde müssen in Wien an der Leine geführt werden, dürfen aber nicht an Fahrzeuge angebunden werden. Wer mit seinem Hund einen Radausflug unternehmen will, soll sich erkundigen, wo das Tier frei laufen darf. Um mit dem Gefährten sicher ans Ziel zu radeln, sollte man den Hund in einem Anhänger mitführen, in dem er angegurtet sein muss.

© Shutterstock Illegal: Hunde sind keine Begleiter für Stadtradler

Sarah Ross vom Tierschutzverein Vier Pfoten rät zur Vorsicht: Nicht jeder Hund verfügt über genügend Kondition, einem Radfahrer über längere Strecken zu folgen. Man sollte das Tempo stets dem Hund anpassen, regelmäßig Pausen einlegen, das Tier mit Wasser versorgen und seine Pfoten auf Verletzungen überprüfen. Keinesfalls darf man Welpen und ältere Hunde einer Radtour aussetzen. Nur ausdauernde Rassen haben Freude an strapaziösen Ausfahrten.

Wer seinen Hund von der Leine lässt, sollte ihn stets im Blick behalten. Denn auch das folgsamste Tier kann erschrecken und davonlaufen. Manche verbinden den Gefährten über eine eigene Hunde-Radstange mit ihrem Fahrzeug. Das ist nicht ungefährlich, denn der Hund ist gezwungen, die Geschwindigkeit zu halten. Bei rasanten Talfahrten ist das unmöglich. Abgesehen vom Tempo besteht auch Unfallgefahr: Wenn der Radfahrer stürzt, reißt er den Hund mit ins Verderben.

Kleinere oder konditionsschwächere Rassen sind am besten in einem geeigneten Hundekorb, der auf der Lenkstange oder auf dem Gepäckträger befestigt wird, mitzuführen. Voraussetzung ist eine sichere Abdeckung, damit der Hund nicht abspringen oder im Falle eines Sturzes verletzt werden kann. Egal, ob im Korb oder an der Stange: In der Mittagshitze sollte man keinesfalls unterwegs sein.

Eines aber ist absolute Voraussetzung, wenn Sie mit Ihrem Hund unterwegs sind:
Fahren Sie vorsichtig. Sie verantworten zwei Leben.

Information: www.tierfreunde.org

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