Holland Blumen Mark ist pleite

Sanierungsverfahren eingebracht: 300 Mitarbeiter bangen um ihren Arbeitsplatz

Die Blumenkette Holland Blumen Mark, die schon seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten steckt, ist pleite. Am Mittwoch wurde am Landesgericht Korneuburg offiziell das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das Management plant den Fortbetrieb, einige der 85 Filialen dürften aber schließen. Die zehn bis 15 von Franchisenehmern geführten Standorte sind von der Pleite nicht betroffen.

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Die Überschuldung beträgt rund 12 Mio. Euro. Aktiva von etwa 730.000 Euro stehen Passiva von 12,8 Mio. Euro gegenüber. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von 2 Jahren, angeboten. Laut Gläubigerschutzverband AKV wurden bis dato "angeblich lediglich die Septemberlöhne nicht bezahlt". Holland Blumen beschäftigt 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gemessen an der Zahl der betroffenen Beschäftigten handle es sich um das größte Insolvenzverfahren des Jahres 2014 in Niederösterreich, so der KSV1870.

Gründe der Insolvenz

Als Gründe für die Insolvenz werden Umsatzrückgänge, Wettbewerbsdruck, Altlasten durch den Voreigentümer, hohe Fixkosten für Standortmieten und hohe Kosten im Zusammenhang mit Abfertigungsverpflichtungen gegenüber langjährigen Dienstnehmern genannt. Wie viele Gläubiger von der Pleite betroffen sind, ist noch nicht bekannt. Im zuletzt veröffentlichten Geschäftsbericht aus dem Jahr 2012 machte die Firma bei einem Umsatz von etwa 23 Mio. Euro rund 1,4 Mio. Euro Jahresverlust. Der Bilanzverlust - also inklusive Verlustvorträgen - belief sich allerdings auf 5,4 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote machte gerade einmal 4,5 Prozent aus.

In einem Nachtragsbericht räumte die Geschäftsführung ein, dass die Umsatzlage in den ersten fünf Monaten 2013 hinter Plan liege. Weitere Details zur Geschäftsentwicklung im Jahr 2013 sind nicht bekannt.

10. Dezember Abstimmung über Sanierungsplan

Am 5. November findet am Landesgericht Korneuburg die Berichts-und Prüfungstagsatzung statt. Bei diesem Termin werden die angemeldeten Forderungen geprüft. Entscheidender Termin ist aber der 10. Dezember, wenn über den Sanierungsplan abgestimmt wird. Zum Masseverwalter wurde Helmut Platzgummer ernannt. Das Unternehmen wird von Insolvenzanwalt Wilhelm Deutschmann vertreten.

Holland Blumen Mark gehört zu 85,5 Prozent dem oberösterreichischen Investor Anton Stumpf. Den Rest hält der Finanzdienstleister finaconsult.

Der Unternehmensstart erfolgte 1974 - noch unter dem Namen Holland Blumen Markt - mit dem Motto: "Jeder soll sich Blumen und Pflanzen leisten können." 1998 verschwand das "t" am Ende des Firmennamens. Eine Klage des VKI erzwang eine Änderung, das Führen der Bezeichnung "Markt" wurde als irreführend verboten. Das Unternehmen strich das "t" am Ende - Firmenschilder wurden ohne größeren Aufwand geändert, teils einfach der Buchstabe herausgeschnitten. Seit 2008 gehörte Holland Blumen Mark der Sanierungsgesellschaft Recap - mit den Geschäftsführern Stumpf und Fred Duswald. Zuvor war Cornelius Petrus van der Velden Eigentümer gewesen, das Unternehmen sollte mit Recap wieder in die Gewinnzone. Zum Höhepunkt gab es knapp 150 Filialen.

Kommentare

Bill Rizer

Am besten gleich die freiwerdenden Gebäude nutzen um Asylanten unterzubringen. Das ist auch bedeutend wichtiger als in Österreich ein Gewerbe betreiben zu können.

Bill Rizer

Sofort den freiwerdenden Raum nutzen um Asylanten unterzubringen.

naklaro melden

mit welchen geld sollen die leute dort einkaufen gehen?

higgs70
higgs70 melden

das frag ich mich auch, nach i-phone, Plasmafernseher und Urlaub kann sichs für irgendwelche Buschkawedln nie und nimmer mehr ausgehen.

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