Van der Bellen ist Bundespräsident

Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen allerdings fast gleichauf

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Fakten - Van der Bellen ist Bundespräsident

Bangen und Hoffen bis zuletzt hieß es für die beiden Stichwahl-Kandidaten. Letztlich konnte der Grüne Kandidat Alexander Van der Bellen mit den Briefwahl-Stimmen das Ergebnis noch umdrehen. Er ist der Dritte, der als Zweiter des ersten Wahlganges als Bundespräsident aus der Stichwahl hervorgeht. Dies allerdings mit dem knappsten Ergebnis der 13 Volkswahlen seit 1951. Der Vorsprung Norbert Hofers (FPÖ) im ersten Wahlgang war der größte der bisherigen Stichwahlbewerber: Um 13,71 Prozentpunkte bzw. 586.753 Stimmen lag Hofer am 24. April vor Van der Bellen. Im Stechen hielt er sich in der Urnenwahl zunächst noch vorne - um 144.006 Stimmen mit 51,93 Prozent. Erst die Briefwähler kürten Van der Bellen zum Sieger: Mit nun 31.026 Stimmen und insgesamt 50,35 Prozent wird er der achte gewählte Bundespräsident der Zweiten Republik.


+++ Der Wahltag zum Nachlesen+++


18:40 Uhr: Alexander Van der Bellen hat alle Landeshauptstädte gewonnen

Alexander Van der Bellen verdankt seinen Einzug in die Hofburg vor allem den Wählern in den Städten bzw. deren Umland. Er ist letztlich in allen neun Landeshauptstädten Erster - wobei Eisenstadt erst mit Auszählung der Briefwahl am Montag von Norbert Hofer (FPÖ) zu Van der Bellen "kippte". Gegenüber dem 24. April hat Van der Bellen außerdem noch St. Pölten, Salzburg und Klagenfurt gedreht.

Weil Van der Bellen sich die meisten Stimmen in den Städten holte, war die Wahl auch eine besonders spannende: Denn einerseits liegen ihre Resultate - weil sie späteren Wahlschluss und viele Stimmen auszuzählen haben - am Wahlsonntag erst recht spät vor. So lag in den (erst ab 17.00 Uhr veröffentlichten) Prognosen am Nachmittag lange Zeit noch Hofer ziemlich klar vorne. Erst mit den ersten Grazer und Wiener Sprengeln näherte sich Van der Bellen. Am Wahlsonntag reichte es aber nicht mehr zum Überholen - auch, weil viele Städter Wahlkarten für die Briefwahl angefordert hatten. Erst mit deren Auszählung konnte sich dann Van der Bellen mit 50,35 Prozent knapp vor Hofer schieben.


Diesem Beispiel folgte auch Eisenstadt und das auch noch mit ganz ähnlichem Ergebnis wie österreichweit, nämlich 50,34 Prozent nach Auszählung der Briefwahl. Die Landeshauptstadt des rot-blau regierten Burgenlandes lieferte damit das knappste Ergebnis für den Grün-Kandidaten.

Ähnlich war es im ersten Wahlgang in Linz gelaufen, Van der Bellen schob sich erst mit der Briefwahl vor Van der Bellen. Im zweiten Wahlgang zählten die Linzer zu seinen größten Sympathisanten. Wie in Graz, Wien und Innsbruck verdoppelte sich dort die Zustimmung zwischen dem 24. April und dem 22. Mai. Das beste Ergebnis hatte er letztlich in Graz mit 64,4 Prozent, in Wien waren es 63,3, in Innsbruck 63,1 und in Linz 62,8. Knapp unter der 60er-Grenze blieb Van der Bellen in Bregenz (59,4) und Salzburg (58,9), in St. Pölten wählten 56,8 Prozent den Grünen, in Klagenfurt 52,3.

18:30 Uhr: Wirtschaft hofft auf gute Zusammenarbeit

"Österreichs Wirtschaft gratuliert dem neuen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen zu seiner Wahl", so Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl am Montag in einer Pressemitteilung. Die Wirtschaft sei zu guter Kooperation bereit. Die Wahl insgesamt sei geprägt von einem "großen Frust in breiten Teilen des Landes" gewesen und zeige, dass die Bürgerinnen und Bürger Veränderungen und eine wirtschaftliche Entwicklung zum Besseren wollten." Entsprechende Maßnahmen müssten nun in Zusammenarbeit von allen Parteien und Institutionen erarbeitet werden.

Zwischen dem Bundespräsidenten und der Wirtschaft bestehe traditionell bestes Einvernehmen und eine gute Kooperation - "das soll auch in Zukunft fortgesetzt werden." "Österreichs Wirtschaft zählt darauf, dass auch der neue Bundespräsident die Rolle eines Türöffners für Österreichs Betriebe in ausländischen Märkten bei seinen Staatsbesuchen wahrnehmen wird."

Die Industrie wünscht dem neuen Bundespräsidenten Professor Alexander Van der Bellen viel Erfolg für die Ausübung seines Amtes", so der Industriellenvereinigungspräsident Georg Kapsch in einer Pressemitteilung. Die Industrie baue auf das Verständnis des neuen Bundespräsidenten für die Anliegen der Wirtschaft und stehe bei der Lösung von Zukunftsfragen als konstruktiver Partner zur Verfügung.

Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass sich Österreich in einem tiefgreifenden Wandel befinde. Diese Veränderungen müssten mit einer faktenbasierten Diskussion und innovativen, zukunftsorientierten Lösungen aktiv begleitet und gestaltet werden. "Entscheidend wird sein, dass der neu gewählte Bundespräsident durch sein Handeln und seine Entscheidungen dazu beiträgt, dass Vertrauen und Optimismus in weiten Teilen der Gesellschaft wieder gestärkt werden", so der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) am Montag.

Es gehe darum, Menschen - gerade nach einem solch knappen Wahlergebnis - zusammenzuführen und nicht gegeneinander auszuspielen. Hier sei eine ausgleichende Persönlichkeit von hoher Bedeutung.

18:25 Uhr: Medientermine

News-Politikchefin Julia Ortner ist ab 18:25 Uhr auf Ö1 zu hören. News-Chefredakteurin Eva Weissenberger ab 19:05 Uhr auf Puls4.

18:10 Uhr: Alexander Van der Bellen spricht

© News Erste Rede des neuen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen


"Österreich hat bewegte Stunden hinter sich. Diese Wahl hat niemanden unberührt gelassen. Diese Wahl ist eine große Verantwortung für mich, aber auch für Norbert Hofer. Ich denke, dass wir beide sehr respektvoll mit dieser Entscheidung umgehen werden. Ich möchte Herrn Hofer meinen Respekt und meine Anerkennung zukommen lassen. Bei allen inhaltlichen Differenzen war das ein sehr engagierter Wahlkampf von ihm. Ich bedanke mich bei allen Österreicherinnen und Österreichern und allen, die mir ihre Stimme gegeben haben. Es wurde viel von aufgerissenen Gräben gesprochen. Diese Gräben haben schon lange bestanden und vielleicht haben wir nicht genau hingesehen. Das werden wir mehr tun müssen. In den letzten Wochen haben aber sehr viele Menschen miteinander diskutiert, versucht einander zu überzeugen und auch miteinander gestritten. Das ist ein gutes Zeichen für das politische Interesse in diesem Land. Deshalb sollten wir das Augenmerk nicht nur auf die Polarisierung, sondern auch auf die Politisierung lenken. Das ist ein schönes Zeichen. Jetzt kommt es darauf an, aus den Erfahrungen aus diesem Wahlkampf zu lernen. Ich habe den ganzen Wahlkampf hindurch versucht, für das Gemeinsame zu werben. Dass wir uns gemeinsam um unsere Demokratie kümmern, aber in all seiner Unterschiedlichkeit. Ich habe schon in meiner Kindheit im Kaunertal gelernt, dass man sehr unterschiedlich sein und trotzdem sehr respektvoll miteinander umgehen kann. Mein Ziel ist es, ein konstruktives Gegenüber der Bundesregierung und dem Parlament gegenüber sein. Dass wir in sechs Jahren sagen können, dass es ihnen gut oder sogar besser geht als jetzt. Alle sollen sagen können, dass ihre Kinder eine gute Zukunft haben, und sie sollen sagen können, dass ihr Blick in die Zukunft voller Zuversicht ist. Ich will auch eine Art Türöffner für die Wirtschaft im Interesse der Arbeitsplätze im Inland zu sein. Ich werde selbstverständlich ein überparteilicher Bundespräsident sein und werde deshalb meine Mitgliedschaft bei den Grünen ab heute ruhend stellen. Ich werde mich auch bemühen, die Wähler von Norbert Hofer zu überzeugen. Ich werde ausschließlich nach bestem Wissen und Gewissen handeln und mir das Wohl Österreichs zur Maxime setzen. Ich glaube an die Zusammenarbeit aller Menschen in diesem Land. Erlauben Sie mir abschließend eine Bemerkung zum letzten Tag. Es ist nahezu ein 50:50-Resultat. Man kann es auch so sehen, das ist ein Symbol, wie es nicht klarer zu uns sprechen könnte. Viel war die Rede von den Trennungslinien in diesem Land. Aber ich finde, man kann den Gleichstand auch so sehen, das wir gleich sind. Es sind zwei Hälften, die Österreich ausmachen. Die eine Hälfte ist so wichtig wie die andere. Gemeinsam ergeben wir dieses schöne Österreich. "

17:55 Uhr Knappster Wahlsieg der Zweiten Republik

Alexander Van der Bellen ist der Dritte, der als Zweiter des ersten Wahlganges als Bundespräsident aus der Stichwahl hervorgeht. Dies allerdings mit dem knappsten Ergebnis der nun 13 Volkswahlen seit 1951.

Das ist allerdings nicht allzu erstaunlich. War doch der Vorsprung Norbert Hofers (FPÖ) im ersten Wahlgang der größte der bisherigen Stichwahlbewerber: Um 13,71 Prozentpunkte bzw. 586.753 Stimmen lag Hofer am 24. April vor Van der Bellen. Im Stechen hielt er sich in der Urnenwahl zunächst noch vorne - um 144.006 Stimmen mit 51,93 Prozent. Erst die Briefwähler kürten Van der Bellen zum Sieger: Mit nun 31.026 Stimmen und insgesamt 50,35 Prozent wird er der achte gewählte Bundespräsident der Zweiten Republik.

Ähnlich knapp ging es nur einmal her: 50,69 Prozent verhalfen 1965 Franz Jonas (SPÖ) zu seinem Einzug in die Hofburg. Damals allerdings schon im ersten Wahlgang, weil nur Alfons Gorbach (ÖVP) gegen Jonas antrat. Sechs Jahre später hielt sich Jonas mit 52,78 Prozent im Amt, sein einziger Gegenkandidat war da Kurt Waldheim, der 15 Jahre später erst Bundespräsident wurde. Und zwar als einziger Stichwahl-Kandidat (gegen Kurt Steyrer/SPÖ), der auch im zweiten Wahlgang vorne blieb.

Das bisher knappste Ergebnis der nun vier Stichwahlen gab es im Jahr 1951: Theodor Körner (SPÖ) gewann mit 52,06 Prozent gegen Heinrich Gleißner (ÖVP).

17:50 Uhr Das Wahlergebnis in den Bundesländern

So unterschiedlich haben die Österreicherinnen und Österreicher im ersten und im zweiten Wahlgang gewählt.

17:35 Uhr 61,7 Prozent der Briefwähler für Alexander Van der Bellen

Eine Rekordanzahl von Briefwählern hat Alexander Van der Bellen (Grüne) in der Bundespräsidenten-Stichwahl zum Sieg gegen Norbert Hofer (FPÖ) verholfen. 766.076 Stimmen wurden am Postweg abgegeben, 746.110 davon waren gültig - und wählten zu 61,7 Prozent den Grünen Professor. Ziemlich hoch war allerdings der Anteil der ungültigen Stimmen in der Stichwahl.

In der Urnenwahl war Van der Bellen mit 48,1 Prozent deutlich hinter Hofer gelandet. Mit der Briefwahl zusammen hatte er letztlich aber einen knappen Vorsprung von 50,4 Prozent. Nach der Auszählung der Briefwahl, wo er sich 460.404 Stimmen holte, lag er um 31.026 Stimmen vor Hofer. Dieser punktete nur bei 38,3 Prozent bzw. 285.706 Wählern - womit sein doch recht deutlicher Vorsprung von 144.006 Stimmen in der Urnenwahl weit mehr als abgeschmolzen war.


Bei weitem gebrochen wurden die bisherigen Briefwahl-Rekorde: Schon die Zahl der Wahlkarten-Anträge - 885.437 - war weit höher als je zuvor. Und mit 766.076 am Postweg abgegebenen Stimmen wurde die Briefwahl an diesem sommerlich-warmen Ausflugssonntag so viel genutzt wie zuvor. Es gab fast 40 Prozent mehr Briefwahlstimmen als bei der Nationalratswahl 2013.


Ungültig waren im zweiten Wahlgang 165.212 Stimmzettel laut dem endgültigen, aber noch nicht amtlichen Endergebnis. Ungültig sind falsch oder gar nicht ausgefüllte Stimmzettel - also z.B. die der Weißwähler, deren es in den Reihen von SPÖ und ÖVP wohl einige gab. Im ersten Wahlgang mit sechs Kandidaten gab es deutlich weniger - nämlich 92.655 - ungültige Stimmen. Bei früheren Wahlen waren es aber auch schon deutlich mehr, etwa 242.000 im Jahr 2010 bei der zweiten Wahl Heinz Fischers nach "Weißwahl"-Bekenntnissen namhafter ÖVP-Politiker.

17:30 Uhr Alexander Van der Bellens neuer Amtssitz

© News Hofburg

17:26 Uhr Tirol wählte Van der Bellen

In Tirol hat die Auszählung der Briefwahl das Ergebnis der Bundespräsidenten-Stichwahl gedreht. Während am Sonntag noch FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hauchdünn mit 50,72 Prozent voran war, liegt nun Alexander Van der Bellen mit 51,39 Prozent auf Platz Eins. Laut Landeswahlbehörde waren über 61.000 Wahlkarten im Bundesland ausgestellt worden.


Hofer schnitt am besten in Spiss im Bezirk Landeck (87,50 Prozent) und in Gerlosberg im Zillertal (83,66 Prozent) ab. Die Wahlbeteiligung lag inklusive Wahlkarten bei 66,31 Prozent und lag damit 8,31 Prozentpunkte über jener im ersten Wahlgang am 24. April.

17:24 Kärnten wählte Hofer

Wären am Sonntag nur die Kärntner zur Bundespräsidentschaftswahl gegangen, Norbert Hofer (FPÖ) hätte deutlich gewonnen. Er setzte sich mit 58,1 Prozent gegen Alexander Van der Bellen durch (inkl. Briefwahl). 127 von 132 Gemeinden wählten blau. Vor vier Wochen hatte Hofer sogar noch 128 Gemeinden gewonnen und war insgesamt mit 38,83 Prozent auf Platz eins.

Durch die Briefwahl hatten sich in Kärnten noch zwei Prozentpunkte von Hofer hin zu Van der Bellen verschoben - am Sonntagabend war Hofer noch auf 60,1 Prozent gekommen. Bei den Briefwahlstimmen hatte aber Van der Bellen die Nase vorn: 36.908 gültige Wahlkarten langten ein, von denen Van der Bellen 20.515 (55,58 Prozent) für sich verbuchen konnte. Die Wahlbeteiligung in Kärnten ist gegenüber dem ersten Wahlgang leicht von 66,48 auf 69,11 Prozent gestiegen.

17:12 Uhr Schönborn: Präsident soll "Österreich zusammenführen"

Kardinal Christoph Schönborn hat an den zukünftigen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen appelliert, nach der Wahl "das Land zusammenzuführen": "Angesichts des sehr knappen Wahlergebnisses ist es besonders wichtig, dass der Bundespräsident das Einende vor das Trennende stellt", sagte der Wiener Erzbischof am Montag, als er via "Kathpress" Van der Bellen gratulierte.

"Der Wahlkampf hat stark polarisiert, nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Kirche", meinte Schönborn in seiner Funktion als Vorsitzender der Bischofskonferenz. "Ich vertraue darauf, dass die Österreicher als reife Demokraten jetzt den Weg des Miteinander gehen. Es ist die erste Pflicht des neuen Bundespräsidenten, das zu fördern", lautete sein Appell. Respekt und Verantwortungsbewusstsein seien vom neuen Bundespräsidenten und von allen maßgeblichen politischen Kräften in Österreich jetzt besonders gefordert. "An uns Bürgern und Bürgerinnen liegt es, sie dabei zu unterstützen", so Schönborn.


Die hohe Wahlbeteiligung zeigt für Schönborn das starke Interesse der Österreicher am Amt des Bundespräsidenten. "Von ihm wird erwartet, dass er das Land als Teil der Völkerfamilie repräsentiert und ein Vorbild für das gute Miteinander ist", meinte Schönborn und weiter: "Ich gratuliere Alexander Van der Bellen und wünsche dem neuen Bundespräsidenten Gottes Segen für sein hohes Amt."

17:10 Uhr - Kickl: Keine "Wahlanfechtung um der Wahlanfechtung willen"

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hat nach der knappen Niederlage des blauen Kandidaten Norbert Hofer am Montag erklärt, man werde keine "Wahlanfechtung um der Wahlanfechtung willen" durchführen. Allerdings will die FPÖ im morgigen Parteivorstand mögliche "Missstände substanzieller Art" bei der Auszählung der Wahlkarten prüfen. Finde man "wirklich Fleisch am Knochen", wolle man Einspruch erheben.

Auf Hofer und dessen Wahlkampf ist Kickl "sehr sehr stolz", er habe 50 Prozent der Wähler überzeugt. Der Sieger Alexander Van der Bellen habe eine "große Verantwortung im Umgang" mit diesen Wählern. Die FPÖ habe überdies bewiesen, dass sie sehr wohl geeignetes Personal für "wesentliche Aufgaben im Staat" habe. Daher sieht der FP-General seine Partei auch "sehr gut aufgestellt für Nationalratswahlen, wann immer sie kommen werden".

17:00 Uhr Bundespräsident Fischer spricht

"Ich gratuliere allen Österreicherinnen und Österreichern dazu, dass in einem fairen Wahlkampf ein neuer Bundespräsident gewählt wurde. Meine besondere Gratulation geht an den neu gewählten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Ich möchte aber auch dem Gegenkandidaten Norbert Hofer gratulieren. Ich möchte mit beiden Herren in den nächsten Tagen zusammentreffen. Das knappe Ergebnis hat gezeigt, dass es auf jede Stimme ankommt. Das Wahlrecht aller Wahlberechtigten ist hart erkämpft worden und soll auch ausgeübt werden. die wichtigste Aufgabe des neuen Präsidenten wird es sein Gräben zuzuschütten und zum Staatsoberhaupt aller Österreicher zu werden. Ich traue das Alexander Van der Bellen absolut zu. Die Amtsübergabe wird am 8. Juli stattfinden."

16:55 Uhr Briefwähler machten Van der Bellen zum Bundespräsidenten

Die Österreicher haben Alexander Van der Bellen zu ihrem Bundespräsidenten gewählt. Der 72-Jährige setzte sich in der Stichwahl um das höchste Amt im Staat dank der Briefwähler hauchdünn gegen seinen freiheitlichen Kontrahenten Norbert Hofer durch und wird zum ersten Grünen Staatsoberhaupt.

Am Wahlabend hatte der FPÖ-Politiker noch deutlich mit 51,9 Prozent die Nase vorne gehabt. Die Briefwähler drehten die Sache nicht ganz unerwartet. Letztlich trennten die beiden laut dem von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) verkündeten Endergebnis nur 31.026 Stimmen. In Prozenten ausgedrückt kam Van der Bellen auf 50,3 und Hofer auf 49,7 Prozent.


Dank der Briefwähler eroberte Van der Bellen auch zwei weitere Bundesländer dazu. Neben Wien und Vorarlberg, wo die Grüne Mehrheit schon am Wahlabend feststand, kamen am Montag noch Oberösterreich und Tirol hinzu. Zudem wurde Eisenstadt in Richtung Van der Bellen gedreht, womit alle Landeshauptstädte für den Grünen abgestimmt haben.

Ob die FPÖ die Wahl anfechten wird, war vorerst unklar. Vor dem Urnengang hatte man sich angesichts der großen Zahl ausgegebener Wahlkarten skeptisch gezeigt, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen der Freiheitlichen wird wohl erst am Dienstag in einer Vorstandssitzung gefällt. Sollte für Van der Bellen alles glattgehen, wird er am 8. Juli von der Bundesversammlung angelobt.

16:45 Uhr Alexander Van der Bellen ist Bundespräsident

Das Enderbgebnis steht fest. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,5 Prozent und ist damit um 4,25 Prozent höher als im ersten Wahlgang. 96,44 Prozent aller Stimmen sind gültig. Alexander Van der Bellen kommt auf 50,35 Prozent oder 2.254.484 Stimmen. Norbert Hofer auf 49,65 Prozent oder 2.223.458 Stimmen. Insgesamt liegen nur 31.026 Stimmen zwischen den beiden Kandidaten.

16:40 Uhr Strache sieht Hofer als "ex aequo Sieger

Auch FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat die Niederlage seines Kandidaten schon vor der Bekanntgabe des Ergebnisses eingestanden. "Norbert Hofer wurde heute ex aequo Sieger mit rund 50 Prozent der Stimmen und in einem Fotofinish um Millimeter gerade noch nicht zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt", schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Zudem ermutigte er seine Fans zum Weitermachen.

"Den Weg, den wir in den letzten 11 Jahren geebnet haben, kann uns keiner mehr nehmen. Wir haben bereits eine Wende eingeleitet", reagierte Strache auf den knappen Wahlverlust. "Sind wir uns über diesen großen Erfolg bewusst und arbeiten wir jetzt konsequent weiter", gab der FPÖ-Obmann Durchhalteparolen aus und meinte außerdem: "Es ist erst der Anfang. Der Anfang eines demokratiepolitischen neuen Zeitalters in Richtung direkter Demokratie und verbindlicher Volksabstimmungen."

Strache kündigte auch an, die derzeitige Linie fortzuführen: "Wir kämpfen für die Menschen, die sich in ihrem Heimatland entfremdet fühlen und eine neue Qualität der Politik für Österreich wünschen und herbeisehnen. Glück auf!"

16:35 Uhr Innsbruck Stadt fehlt

Ein offizielles Ergebnis wird erst in 20 Minuten erwartet.

16:30 Uhr Ein Bezirk fehlt noch

Sehr spannend war die Briefwahlauszählung zur Hofburg-Wahl am Montag. Wie bei vielen Wahlen fehlte auch diesmal zuletzt über längere Zeit nur noch ein Ergebnis - in diesem Fall eines der 117 Bezirke, wie der ORF berichtete. Angesichts der eintrudelnden Länderresultate war schon recht klar, dass es Van der Bellen gelungen sein musste, die 144.006 Stimmen Vorsprung Hofers abzubauen.

Schon Wien, Steiermark und Kärnten reduzierten den Abstand zwischen Hofer und Van der Bellen um fast 91.000 Stimmen. Vorarlberg lieferte weitere 11.000 - womit Van der Bellen schon mit vier Ländern 102.000 der 144.006 aufgeholt hatte. In Vorarlberg baute Van der Bellen mit der Briefwahl seinen Vorsprung von rund 18.400 auf fast 30.000 Stimmen aus.

16:20 Uhr Norbert Hofer gesteht Niederlage auf Facebook ein

15:40 Uhr Ergebnis verzögert sich erneut

Mit einem endgültigen Ergebnis der Wahlkartenauszählung ist offenbar frühestens um 15:50 Uhr zu rechnen.

15:25 Uhr Wiener Ergebnis


Inklusive Briefwahlstimmen stimmten 22 von 23 Wiener Bezirken für Alexander Van der Bellen.

15:20 Uhr Gespanntes Warten


Die Republik wartet auf den neuen Bundespräsidenten. Die "Weißblauen Geschichten" auf ORF 2 können sich wohl über Traumquoten freuen.

© ORF 2 Weißblaue Geschichten

15:15 Uhr: Ergebnis verzögert sich

Die Briefwahlstimmen werden immer noch ausgezählt. Frühestens um 15:30 Uhr ist mit einem Endergebnis zu rechnen.

15:00 Uhr Van der Bellen mobilisierte stärker

Der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen hat deutlich besser mobilisiert als FPÖ-Hofburg-Anwärter Norbert Hofer, sowohl im Lager der Nichtwähler als auch bei den Wähler der im ersten Wahlgang ausgeschiedenen Kandidaten. Das geht aus der am Montag veröffentlichten Wählerstromanalyse von Andreas Kohlsche vom Institut für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung in Kaufbeuren hervor.

Van der Bellens laut Hochrechnung rund 2,200.000 Stimmen inkl. Briefwahl kamen nur zu 41 Prozent von Wählern, die schon beim ersten Wahlgang für ihn angekreuzt hatten. 21 Prozent seines Stimmanteils entfallen auf Griss-Anhänger, je 13 Prozent auf Hundstorfer-Sympathisanten und Nichtwähler, neun Prozent auf Khol-Stimmen und drei Prozent wechselten von Hofer zu Van der Bellen.


Hofers ebenfalls hochgerechnet rund 2,200.000 Stimmen setzen sich zu 68 Prozent aus treuen Hofer-Wählern von der ersten Runde zusammen, je neun Prozent kamen von Griss- und Khol-Anhängern sowie je sieben Prozent von Hundstorfer- und Nichtwählern.

14:50 Uhr Van der Bellen gewinnt Eisenstadt

Nach Auszählung der meisten Wahlkarten ist bereits klar, dass Alexander Van der Bellen in allen neun Landeshauptstädten gewonnen hat. Eisenstadt, das sich ohne Wahlkarten noch mehrheitlich für Norbert Hofer ausgesprochen hat, geht nach Auszählung aller Wahlkarten mit 50,35 Prozent an Alexander Van der Bellen.

14:40 Uhr Hofer meldet sich erst Dienstags zu Wort

Die FPÖ nimmt offenbar ihren "blauen Montag" auch angesichts einer möglichen Wahl ihres Kandidaten Norbert Hofer zum Bundespräsidenten ernst. Erst am Dienstag nach dem Parteivorstand soll es eine Stellungnahme zur dann entschiedenen Wahl geben, kündigten die Freiheitlichen am Montag via Aussendung an. Auch Ort und Zeit blieben am Montagnachmittag vorerst noch unklar.

Alexander Van der Bellen wird hingegen heute ab frühestens 18:00 Uhr bzw. ca. 30-45 Minuten nach Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses inkl. Briefwahlstimmen ein Pressestatement abgeben.

14:35 Uhr Alexander Van der Bellen gewinnt Wiener Neustadt

Nach der Auszählung der Briefwahlstimmen bei der Bundespräsidenten-Stichwahl liegt der ehemalige Grünen-Chef Alexander Van der Bellen auch in Wiener Neustadt an erster Stelle. Nach Rathaus-Angaben vom Montag erzielte er in der zweitgrößten Stadt Niederösterreichs 50,41 Prozent. Auf Norbert Hofer entfielen demnach 49,59 Prozent der gültigen Stimmen.

Sonntagabend hatte das vorläufige Ergebnis noch 50,69 : 49,31 Prozent für den FPÖ-Kandidaten gelautet. Nach Stimmen erreichte Van der Bellen in Wiener Neustadt 11.008 (9.346 waren es Sonntagabend), Hofer 10.830 (9.609). Die Wahlbeteiligung betrug letztlich 72,22 Prozent. Sonntagabend waren es noch 62,76 Prozent. Was große Städte Niederösterreichs anging, war Van der Bellen bereits am Sonntagabend u.a. auch in St. Pölten, Krems (nach der Wahlkartenauszählung nun mit 53,10 : 46,90 Prozent), Klosterneuburg, Baden und Mödling vorangelegen.

14:30 Uhr Ergebnis live im TV

Die verzögerte Entscheidung über die Bundespräsidentenwahl krempelt auch die heimischen TV-Programme um. ORF, ATV, Puls 4 und Servus TV planen Sondersendungen zum Ausgang der Wahl. Nach jüngsten Informationen dürfte das Endergebnis laut Innenministerium zwischen 15.30 und 16 Uhr vorliegen.
Der ORF kündigte an, auf ORF 2 live zu übertragen, wenn Innenminister Wolfgang Sobotka das Ergebnis verliest. Ein "Report spezial" widmet sich dann um 20.15 Uhr - und nicht wie ursprünglich geplant um 21.10 Uhr - der Wahl. Mehr zum Ergebnis und seinen möglichen Folgen gibt es dann in einer "ZiB 2 spezial" und einem anschließenden "Runden Tisch".

Auch ATV ist live dabei, wenn die Wahlbehörde im Innenministerium den Wahlkrimi beendet, danach sind Reaktionen geplant. Und Meinungsforscher Peter Hajek und Politikexperte Thomas Hofer analysieren mit ATV-Moderator Meinrad Knapp im Studio. Weiters ist eine Diskussion mit Journalisten und Politikern angekündigt.
Puls 4 sendet voraussichtlich ab 16 Uhr "Puls 4 News Updates" und von 18.45 bis 20.15 Uhr sowie von 21.00 bis 21.30 Uhr Sondernachrichtensendungen. Für 22.35 Uhr ist eine "Pro und Contra"-Diskussion zur Bundespräsidenten-Wahl geplant.
Bei Servus TV ist der geplante Start der Sondersendung um 16.30 Uhr. Hans Martin Paar und Nicola Löwenstein moderieren im Studio, Experte für die Analyse ist OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Es gibt Schaltungen zu den Parteien, ins Innenministerium, aber auch nach Brüssel.

14:15 Uhr Ergebnis kommt schon vor 16:00 Uhr

Die Auszählung der Briefwahlstimmen schreitet rasch voran. Das Innenministerium rechnet mit dem Vorliegen des Ergebnisses zwischen 15.30 und 16.00 Uhr. Verlesen wird es von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) im Festsaal des BMI, der bereits ab 15.00 für die Medienvertreter geöffnet wird..

14:00 Uhr Alexander Van der Bellen knapp voran

Am frühen Montagnachmittag sind die ersten Wahlkarten-Ergebnisse durchgesickert. Das Land Salzburg veröffentlichte auf seiner Homepage einen laufend aktualisierten Gesamtstand. Seriöse Rückschlüsse auf des Endergebnis lassen sich daraus nicht ablesen, betonte im Innenministerium. Entnehmen ließ sich daraus aber, dass das Rennen knapp ist. Das Land Salzburg wies gegen 14 Uhr für Alexander Van der Bellen einen österreichweiten Briefwahl-Zwischenstand von etwas über 60 Prozent aus - damit hat der ehemalige Grünen-Chef nach wie vor gute Chancen, das Ergebnis vom Wahlsonntag noch zu seinen Gunsten zu "drehen". Bisher sind laut dieser Statistik 67 von 117 Briefwahlergebnissen österreichweit eingelangt.

Im Innenministeriums betonte man, zum derzeitigen Zeitpunkt seien sämtliche Rückschlüsse aus den Teilergebnissen der Wahlkartenauszählung auf das Gesamtergebnis unseriös. Um tatsächlich Ergebnisse ableiten zu können würden noch viel zu wenig Daten vorliegen.

13:51 Uhr: Wettanbieter warten noch mit Auszahlung

Für die Wettanbieter ist das Ergebnis noch zu knapp, um einen Gewinner zu nennen. Interwetten und Bet-at-home könnten bei der Präsidentschaftswahl die Auszahlung der Wettgewinne womöglich noch länger offen lassen. Auch wenn am Montag nach dem Wahltag wohl feststehen wird, ob Alexander Van der Bellen oder Norbert Hofer die Wahl gewonnen hat, will Bet-at-home bei einer Anfechtung bis zu einer Gerichtsentscheidung warten, Interwetten könnte bis zur Angelobung zuwarten.

13.20: Aktueller Stand der Wahlkartenstimmen

Österreich wartet gebannt auf den Ausgang der gestrigen Stichwahl. Das Ergebnis der Briefwahl wird ab 17.00 offiziell bekannt gegeben. Das Land Salzburg veröffentlicht die Ergebnisse der Briefwahl in Echtzeit. Der Trend zeigt sich eindeutig zugunsten Alexander van der Bellen, der mit 61,6 Prozent klar vor Norbert Hofer mit 38,4 Prozent liegt.

Bundespräsidentenwahl - Wahlkartenstimmen, vorläufiges Ergebnis Stand 13.16 Uhr
© Land Salzburg/Screenshot

13.05: So viele verfolgen den Wahlabend im TV

Ein Millionenpublikum hat am Sonntagabend vor den Fernsehern dem Wahlausgang entgegengefiebert - zwar vergeblich, weil erst heute nach Auszählung der Briefwahlstimmen feststehen wird, ob Alexander Van der Bellen oder Norbert Hofer in die Hofburg einzieht. Die TV-Sender können sich dennoch über Top-Quoten freuen. Spitzenreiter war der ORF, unter den Privatsendern entschied ATV das Rennen für sich.

Die "Zeit im Bild" auf ORF 2 um 19.30 Uhr kam auf eine durchschnittliche Reichweite von 1,461 Millionen Sehern, übertroffen nur von "Bundesland heute" um 19.03 Uhr mit 1,508 Millionen und einem Marktanteil von 67 Prozent - der Topwert seit 2008. Die ORF-Hochrechnungen um 17 und um 18 Uhr verfolgten im Schnitt zwischen 1,3 und 1,4 Millionen Zuseher. Für die erste Hochrechnung waren 72 Prozent Marktanteil der beste Wert für eine erste Hochrechnung seit 2006.

Groß war das Interesse an der ORF-Wahlberichterstattung auch im Hauptabend: 863.000 Zuseher (31 Prozent Marktanteil) verfolgten "Wahl 16: Österreich hat gewählt" um 20.15 Uhr, das "Im Zentrum spezial" sahen durchschnittlich 818.000 bei 27 Prozent Marktanteil, damit erreichte die Diskussionssendung ihren bisherigen Topwert. Den Höchstwert im Hauptabendprogramm erreichte die "ZiB 2 spezial" mit 1,105 Millionen Zuschauern und 44 Prozent Marktanteil.

Auf ATV sorgte um 19.20 Uhr die Sendung "Meine Wahl - Die Entscheidung" für die beste Einschaltquote. Der Marktanteil in der Werbezielgruppe der 12- bis 49-Jährigen betrug zu diesem Zeitpunkt 9,7 Prozent. Im Schnitt waren 160.000 Seher live dabei, wie aus der Teletest-Webseite hervorgeht. Um 19.40 Uhr waren es noch 133.000. Laut ATV-Aussendung informierten sich in der Spitze bis zu 182.000 Seher.

Puls 4 kam um 19.08 Uhr auf durchschnittlich 81.000 Seher, die "Puls 4 News" um 20 Uhr erreichten im Schnitt 78.000 TV-Konsumenten. Beim zu Red Bull gehörenden Salzburger Sender Servus TV erzielte das "Servus Journal" um 19.20 eine Durchschnittsreichweite von 59.000 Zusehern.

Dass die Präsidentschaftswahl in die Verlängerung geht, kann die Fernsehstationen nur freuen. Gute Quoten für die Nachrichten und neuerlichen Sondersendungen sind vorprogrammiert. Schon vor dem Wahlsonntag hatte die Bundespräsidentenwahl den TV-Sendern Spitzenreichweiten beschert. Bei den Zweier-Duellen zwischen Hofer und Van der Bellen waren im ORF 1,213 Millionen Zuschauer dabei, bei ATV 432.000 und bei Puls 4 durchschnittlich 353.400.

12.35: Wie begehen die Kandidaten den heutigen Abend?

Die Teams der beiden Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen hielten sich Montagmittag noch bedeckt, wie genau sie mit dem für den frühen Abend erwarteten Endergebnis der Stichwahl inklusive Wahlkarten umzugehen gedachten. Die Bekanntgabe durch Innenminister Wolfgang Sobotka wird ORF 2 live übertragen.

Während Van der Bellens Team zumindest ein Pressestatement ihres Kandidaten in Aussicht stellte, wollte die FPÖ erst einmal die Auszählungsergebnisse abwarten und anschließend in die Beratungen gehen. "Natürlich wird es nicht ein blauer Montag wie üblich", sagte Generalsekretär Herbert Kickl.

Konkrete Pläne, wie man auf die Präsidentschaftsentscheidung reagieren werde, hatten die Freiheitlichen noch keine. Kickl: "Möglicherweise werden wir an die Öffentlichkeit gehen." Auch eine weitere Wahlfeier im Falle eines Sieges von Norbert Hofer war am Montag vorerst nicht geplant.

Sollte Van der Bellen gewinnen, dürfte es jedenfalls Freudengesänge von Unterstützern am Heldenplatz geben. Einmal mehr soll das "Alexander"-Lied der Gesangskapelle Hermann - die Adaption eines alten Wahlkampfsongs der ÖVP aus dem Jahr 1966 - zum Vortrag gebracht werden, hieß es in einer Aussendung.

12.28: Hofer in 16 Gemeinden über 80 Prozent

Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hat am Sonntag in 16 Gemeinden den Sprung über die 80-Prozent-Marke geschafft. Alexander Van der Bellen gelang dies in nur zwei Gemeinden. Sein bestes Ergebnis fuhr Hofer im Tiroler Spiss mit 87,5 Prozent ein. Van der Bellen punktete in seiner Heimatgemeinde Kaunertal (Tirol) mit 85,1 Prozent am stärksten.

Während Hofer vor allem in kleineren und mittleren Gemeinden seine stärksten Ergebnisse einfuhr, gelang Van der Bellen auch in größeren Gemeinden, vor allem in Wien, Top-Ergebnisse. So verzeichnete der ehemalige Grüne Bundessprecher mit exakt 80 Prozent sein zweitbestes Gemeinde-Resultat in Wien-Neubau. Sein drittbestes Ergebnis erzielte der ehemalige Grünen-Chef in der Tiroler Gemeinde Pfafflar mit 79,1 Prozent. Dahinter folgten die Wiener Bezirke Wien-Josefstadt mit 77,7 Prozent für Van der Bellen, Wien-Mariahilf mit 76,7 Prozent und Wien-Alsergrund mit 76,5 Prozent.

Hofer sprang nicht nur in Spiss, sondern auch in der Salzburger Gemeinde Muhr mit 87,2 Prozent über die 85 Prozent-Marke. Das drittbeste Ergebnis erzielte der FPÖ-Kandidat im Salzburger Tweng mit 84,1 Prozent, dahinter folgte Gerlosberg in Tirol (83,7 Prozent) und das steirische Unterlamm mit 83,3 Prozent. Nicht unter die absoluten Top-Ergebnisse kam Hofers Heimatgemeinde Pinkafeld (Burgenland): Dort erreichte der Dritte Nationalratspräsident ein Resultat von 73,0 Prozent der Stimmen.

12.10: Gemeinden mit größten Zugewinnen

Die Aufholjagd von Alexander Van der Bellen bei der Bundespräsidentschaftswahl spiegelt sich auch in den Gemeindeergebnissen wider: Der Ex-Grünen-Chef konnte gegenüber dem ersten Wahlgang überall mehr zulegen als Norbert Hofer, was den annähernden Gleichstand im vorläufigen Endergebnis brachte.

Den größten Zugewinn erzielte der Ex-Grünen-Chef im niederösterreichischen Andlersdorf mit einem Plus von 67,6 Prozentpunkten. FPÖ-Kandidat Hofer gewann im Tiroler Hinterhornbach am meisten dazu (+46,2 Prozentpunkte).

Um mehr als 50 Prozentpunkte konnte sich Van der Bellen auch in vier weiteren Gemeinden steigern: In der Vorarlberger Skiregion Schröcken legte er um 52,6 Prozentpunkte zu, im Tiroler Namlos um 51,7 Prozentpunkte und in Pfafflar (Tirol) um 51,5 Prozentpunkte.

Hofer Van der Bellen
Hinterhornbach/T +46,2 Andlersdorf/NÖ +67,6
Japons/NÖ +43,1 Schröcken/Vlbg +52,6
Unterfauenhaid/B +39,8 Namlos/T +51,7
Tweng/S +37,6 Pfafflar/T +51,5
Ottenthal/NÖ +37,1 Eichenberg/Vlbg +50,8
Röhrenbach/NÖ +36,4 Zell/K +49,4
Parbasdorf/NÖ +36,3 Lech/Vlbg +49,3
Schrattenberg/NÖ +36,2 Schattwald/T +49,0
Spiss/T +36,1 Vorderhornbach/T +47,4
Preitenegg/K +35,5 Stinatz/B

Hofer erzielte außer in Hinterhornbach nur noch im niederösterreichischen Japons einen Zugewinn von mehr als 40 Prozentpunkten: In der Waldviertler Gemeinde konnte er 43,1 Prozentpunkte zulegen. Auch in Unterfrauenhaid im Burgenland schrammte er knapp an dieser Marke vorbei, wo es einen Zuwachs von 39,8 Prozentpunkten gab.

Das einzige Gemeinde-Minus überhaupt verzeichnete Hofer - und zwar in Schröcken, wo er im 1. Wahlgang mit 27,8 Prozent noch auf Platz eins gelegen war. Im zweiten Wahlgang verlor er 3,2 Prozentpunkte und kam auf 24,6 Prozent.

Sonst gab es für beide Kandidaten in keiner weiteren Gemeinde ein Minus. Das noch schwächste Plus fuhr Van der Bellen im Salzburger Tweng mit 6,3 Prozentpunkten ein, Hofer erzielte seinen geringsten Zugewinn in der Vorarlberger Gemeinde Röns mit 1,6 Prozentpunkten.

11.25: Haderer warnt vor "Schwarz-weiß-Denken"

Der oberösterreichische Karikaturist Gerhard Haderer sieht in der Bundespräsidenten-Stichwahl "sehr viel Symbolkraft", warnt aber vor einem "Schwarz-weiß-Denken". Denn er ist davon überzeugt, dass jene 50 Prozent, die Norbert Hofer ihre Stimme gegeben haben, nicht FPÖ-Stammwähler sind. Viele hätten eine Bauchentscheidung getroffen.

Am besten lasse sich dies an dem unterschiedlichen Wahlausgang zwischen Stadt und Land zeigen. In den Städten werde seiner Einschätzung nach "weniger emotional" entschieden, weshalb dort auch der Grüne Kandidat Alexander Van der Bellen die Nase vorn hat. Der Frust über die Große Koalition entlud sich hingegen auf dem Land mehr im Protest und somit erhielt Hofer die Stimme. Deshalb rücke Österreich aber nicht unweigerlich nach rechts.

Die Tatsache, dass ein Freiheitlicher in die Stichwahl um das Amt des Bundespräsidenten gekommen ist, habe aber dennoch eine "sehr negative Außenwirkung", gibt Haderer im Gespräch mit der APA zu bedenken. "Österreich wird mit den Regimen in Polen und Ungarn gleichgesetzt." Jetzt müsse alles daran gesetzt werden, "in dieser aufgewühlten Zeit die Wogen zu glätten". Denn die Gefahr, dass sich Österreich in Richtung eines autoritären Staates entwickle, sieht der Karikaturist dann doch nicht: "Herr Hofer wird sich wundern, was in Österreich alles nicht geht."

Jetzt müsse alles daran gesetzt werden, "die geistigen Gräben wieder zu kitten". Mit dem neuen Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) stünden die Chancen gut. Allerdings müssten nach der "grandiosen Antrittrede" auch Taten folgen, sonst verpuffe der "Kern-Effekt".

11.13: In fünf Gemeinden steht's wirklich "Fifty-Fifty"

In fünf Gemeinden steht es bei der Bundespräsidenten-Wahl wirklich "Fifty-Fifty": Dort haben der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer und der Grüne Alexander Van der Bellen Stimmengleichheit erzielt. Gleiches gilt für genau zwei Wiener Sprengel.

Die kleinste Gemeinde Österreichs stellt sich unentschieden dar, in Gramais (Tirol) machten je neun bei einem der beiden Stichwahl-Kandidaten ein Kreuzerl. Je 27 Stimmen erhielten die beiden Konkurrenten in Dünserberg (Vorarlberg), je 330 in Reith bei Kitzbühel (Tirol). 345 zu 345 hieß der Endstand im niederösterreichischen Pillichsdorf und in Bad Häring (Tirol) erzielten die zwei Kandidaten je 568 Stimmen.

In Wien durchforsten politikinteressierte Wähler gern die Sprengelkarte. Die Detailergebnisse zeigen, dass sich zwei Sprengel nicht mehrheitlich für Hofer oder Van der Bellen entscheiden konnten: Im Sprengel 31 in Hietzing (je 208) und im Sprengel 36 in Penzing (je 191).

11.05: Rom und Berlin fordern: "Europa muss erwachen"

Beunruhigt über die Bundespräsidentenwahl haben sich der Vizepräsident des Europaparlaments, Alexander Graf Lambsdorff, sowie der italienische Staatssekretär für Europafragen, Sandro Gozi, und der Fraktionschef der deutschen Sozialdemokraten, Thomas Oppermann, gezeigt.

Gozi ist der Ansicht, dass die Wahl Europa wach rütteln sollte. "Europa muss erwachen, Brüssel darf keine Zeit mehr verlieren. Das Wachstum des Populismus ist das Resultat der sozialen und wirtschaftlichen Krise, auf die Europa mit falschen Austeritätsstrategien reagiert hat", so Gozi im Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Stampa". "Endlich beginnen wir, intelligentere politische Lösungen für Wirtschaftswachstum und die Flüchtlingskrise zu finden. Wir müssen rasch voranschreiten, um eine Alternative zum Populismus anzubieten."

Gozi meinte, das Wahlergebnis in Österreich werde nicht das Referendum in Großbritannien beeinflussen. "Nach dem Referendum in Großbritannien müssen wir eine neue politische Phase der europäischen Integration starten", so Gozi.

"Unabhängig von der Auszählung der letzten Stimmen ist das schon jetzt ein schockierendes Ergebnis", meinte Oppermann. "Das ist ein Weckruf an alle Demokraten geschlossen gegen Ausländerfeindlichkeit und Intoleranz vorzugehen." Auch wenn das Endergebnis erst am Montagnachmittag feststeht, sei jetzt schon klar, dass "ein Durchmarsch der Populisten in keinem Land mehr ausgeschlossen" sei. "Die Regierungsparteien müssen in der Flüchtlingskrise überzeugende Politik machen. Was in Österreich passiert ist, darf sich nicht wiederholen."

Graf Lambsdorff sagte, es sei "beunruhigend", dass 50 Prozent der Österreicher für den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer stimmten. Hofer sei "ganz klar ein Rechtspopulist", sagte der FDP-Politiker am Montag im ZDF-"Morgenmagazin".

10.57: Leitl: "Kein Rechtsruck, sondern ein 'Frustruck'"

Das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl "ist kein Rechtsruck, das ist ein Frustruck gewesen", sagte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl am Montag beim Europatag der Wirtschaftskammer. "Wenn eine derart erbärmliche Performance der Bundesregierung die Leute auf die Barrikaden bringt, darf man sich nicht wundern".

Österreich sei kein gespaltenes Land, sondern ein Land mit mehr oder weniger frustrierten Menschen. Wobei es "neben dem Regierungsfrust auch einen Europafrust" gebe, weil sich die Österreicher in der Flüchtlingsfrage einsam und verlassen fühle. Während Europa den Bankensektor gemeinsam gerettet habe, habe man in der Flüchtlingsfrage drei Länder alleine gelassen.

Beim heutigen Europatag geht es um die Abstimmung der Briten über einen Austritt aus der EU (Brexit). Leitl schloss sich der Aussage der Moderatorin an, der Brexit sei deutlich wichtiger als die Entscheidung, wer in Österreich Bundespräsident wird. "Das sehe ich genauso", vermerkte Leitl.

10.50: Österreich stellvertretend für ganz Europa?

Mehrere EU-Außenminister sehen in dem starken Abschneiden des freiheitlichen Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer eine Tendenz für ganz Europa. "Es ist die Fortsetzung eines Trends. Die Menschen sind unzufrieden mit den traditionellen Standard-Parteien", sagte der slowakische Außenminister Miroslav Lajcak am Montag in Brüssel. "Ich glaube wirklich, dass es Zeit für uns ist, darüber nachzudenken, weil wir etwas falsch machen müssen", so Lajcak weiter.

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn deutete seine Präferenz für einen Wahlsieg des grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen an. "Ich versuche ein anständiger Europäer zu sein , und ich wäre sehr froh, wenn nach der Wahl - das Volk hat gesprochen - sich herausstellen würde , dass der, der europäisch eingestellt ist, europäisch gesinnt ist, dass der die Wahl auch gewinnt. Das wäre gut für Österreich, gut für Europa."

Asselborn sagte, seit Jahren gehen die EU auf diese Tendenz ein. "Wir haben in vielen Ländern Entwicklungen, die uns sehr viel Sorge machen, wo Europa abgelehnt wird, wo Europa sogar zerstört werden soll. Ich sage nicht, dass das nur die sind, die das wollen. Das sind auch wir, die vielleicht nicht mit den richtigen Argumenten immer Europa verteidigt haben", übte der luxemburgische Sozialdemokrat Selbstkritik. Assleborn sagte, bis zum EU-Referendum in Großbritannien am 23, Juni werde in der EU nicht viel geschehen. Nach dem 23. Juni "müssen wir", so Asselborn, "Europa vielleicht neu starten".

Der belgische Außenminister Didier Reynders sieht "auf jeden Fall" Auswirkungen des österreichischen Votums auf ganz Europa. "Es ist beunruhigend zu sehen, was in vielen europäischen Ländern vor sich geht durch das Erstarken der Populisten, seien es nun extreme Rechte oder extreme Linke."

Reynders will aber die Ergebnisse aus Österreich abwarten, bevor er darauf reagiert. "Es gibt offensichtlich eine populistische Strömung, die stärker wird", sagte der liberale Politiker. Dies stehe wahrscheinlich in einem Zusammenhang mit der Migration und der Sicherheit, auf die man Antworten finden müsse.

10.38: Kurz zeigt sich beschwichtigend

Außen- und Europaminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat versichert, dass Österreich auf EU-Ebene ein verantwortungsvoller Partner bleibt, unabhängig davon, wer nächster österreichischer Bundespräsident wird. Kurz appellierte vor einem EU-Außenministerrat am Montag, das Ergebnis zu respektieren, ganz unabhängig davon, wie es aussieht und ob man glücklich damit ist oder nicht".


"Es war eine freie, faire und demokratische Wahl in Österreich", sagte Kurz. Als Außenminister werde er mit jedem der beiden Kandidaten professionell zusammenarbeiten, ganz gleich wie die Wahl ausgeht. "Ich kann all meinen Kollegen nur garantieren, dass ganz egal wie die Wahl ausgeht, ich alles dazu beitragen werde, dass Österreich ein verantwortungsvoller Partner auf europäischer Ebene bleibt. Und ich kann eigentlich auch garantieren, dass das so sein wird", sagte Kurz.

Als Staatsbürger habe er seine Stimme verantwortungsvoll abgegeben, sagte Kurz. Auf Fragen, wen er sich als nächsten Bundespräsident wünsche, ging er nicht näher ein.

10.08: Gewagter Vergleich

"Hofer wäre Europas erstes gewähltes Rechtsaußen-Oberhaupt seit Adolf Hitler", kritisiert das Online-Portal "ozy.com" das aktuelle Wahlergebnis.

OZY über die Bundespräsidentschaftswahl in Österreich
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9.40: "Österreich ist gespalten"

© Video: APA Video

Wie die Wahl auch ausgehen mag - Österreich ist, so ist man sich nicht nur hierzulande einig, gespalten.


9.30: Hofer würde ein zweites Mal kandidieren

Sollte er die Wahl nicht gewinnen, will Norbert Hofer in sechs Jahren ein weiteres Mal für die Bundespräsidentschaft kandidieren. Das kündigte der FPÖ-Kandidat bei der Wahlparty an. Auch wenn der Sonntag noch keine Entscheidung im Wahlkampf gebracht hatte, wurde Hofer zumindest im Prater-Lokal "Alpendorf" zum Präsidenten gewählt. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nannte ihn "Bundespräsident der Herzen".

8.55: Gianni Pittella spricht von Erdbeben

Die Bundespräsidentenwahl beschäftigt auch die italienische Politik. Der Präsident der sozialdemokratischen Fraktion im EU-Parlament, der Italiener Gianni Pittella, erklärte sich wegen des starken Stimmenzuwachses der FPÖ besorgt, den er als "Erdbeben" bezeichnete.

"Unabhängig vom Endergebnis ist der Damm gebrochen. Erstmals seit 1945 hat eine rechtsextreme Partei, die direkt vom Nationalsozialismus stammt, den Durchbruch geschafft. Das bezeugt eine konsolidierte Tendenz in ganz Europa: Die konservativen und sozialdemokratischen Kräfte verlieren an Stimmen zugunsten extremer Bewegungen", analysierte Pittella.

Italiens Ex-Staatschef Giorgio Napolitano, der in den vergangenen Wochen wiederholt gegen Grenzkontrollen am Brenner eingetreten war, warnte in Bezug auf die Wahlen in Österreich vor Politikern, die in den Wählern Ängste schüren. "Das Problem ist, dass diese Politiker Ängste und Vorurteile nähren, um politischen Gewinn herauszuschlagen. Die Politik in Europa ist eine nationale Politik geblieben. Jeder denkt an die Wahlen im eigenen Haus, nicht an die europäischen Wahlen", bemängelte Napolitano, der am Sonntagabend als Gast in der von der RAI gesendeten Talk Show "Che tempo che fa" aufgetreten ist.

Italiens ausländerfeindliche Oppositionspartei Lega Nord dagegen begrüßte den starken Stimmenzuwachs der FPÖ. "Unabhängig vom Endergebnis ist der Erfolg des FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer, mit dessen Partei die Lega Nord verbündet ist, ein starkes Signal des Freiheitswillen der Völker. Dieser Erfolg bezeugt, dass in Europa ein Wandel möglich ist", feierte Lega Nord-Chef Matteo Salvini.

Salvini kritisierte die Präsidentin der Abgeordnetenkammer, Laura Boldrini, die die Hoffnung geäußert hatte, dass es bei der Bundespräsidentenwahl nicht zu einem Rechtsruck komme. "Es ist unerhört, dass sich Italiens Parlamentspräsidentin in die demokratische Wahl eines anderen Landes einmischt", so Salvini.

8.25: Vermutlich knappste Wahl der 2. Republik

Wie auch immer das Ergebnis nach Auszählung der Briefwahlstimmen heute Abend lautet: Man kann zumindest nach den Prognosen davon ausgehen, dass diese Entscheidung zwischen Norbert Hofer (FPÖ) und Alexander Van der Bellen (Grüne) die knappste aller nunmehr 13 Hofburg-Wahlen der Zweiten Republik wird. Das ist der Fall, wenn keiner der beiden Kandidaten über 50,69 Prozent kommt.

Denn diese knappen 50,69 Prozent verhalfen 1965 Franz Jonas (SPÖ) zu seinem Einzug in die Hofburg. Damals hatte es schon im ersten Wahlgang nur zwei Kandidaten, Jonas und Alfons Gorbach (ÖVP) gegeben. Sechs Jahre später hielt sich Jonas mit 52,78 Prozent im Amt, sein einziger Gegenkandidat war da Kurt Waldheim, der 15 Jahre später erst Bundespräsident wurde. Und zwar als einziger Stichwahl-Kandidat (gegen Kurt Steyrer/SPÖ), der auch im zweiten Wahlgang vorne blieb.

Jahr Kandidat Stimmen Proz. Kandidat Stimmen Proz.
1951 Körner/S 2.178.631 52,06 Gleißner/V 2.006.322 47,94
1.WG 39,15 40,14
1986 Steyrer/S 2.107.023 46,09 Waldheim/V 2.464.787 53,91
1.WG 43,67 49,65
1992 Streicher/S 1.915.380 43,11 Klestil/V 2.528.006 56,89
1.WG 40,66 37,21
2016 Hofer/F Van der Bellen/G
1.WG 35,05 21,34


In der aktuellen Hofburg-Wahl sieht es - zumindest nach den Prognosen der Meinungsforscher - so aus, als könnte letztlich mit der Auszählung der Briefwahl doch der Zweite der ersten Runde, Van der Bellen, Bundespräsident werden. Und dies, obwohl der Vorsprung seines Gegenkandidaten groß wie nie zuvor in einer Stichwahl war. Um 13,71 Prozentpunkte war Hofer am 24. April stärker als Van der Bellen - der jetzt mit der knappsten Entscheidung aller Wahlen Präsident werden könnte. Er wäre dann der dritte Stichwahl-Kandidat, der es schaffte, das Ergebnis des ersten Wahlganges noch umzudrehen.

Einer von ihnen hat zwischen erstem und zweitem Wahlgang noch etwas mehr wettgemacht: Thomas Klestil (ÖVP) lag 1992 erst um 3,45 Prozentpunkte hinter Rudolf Streicher (SPÖ) - und ging aus dem Stechen um 13,78 Prozentpunkte (und damit 56,89 Prozent) stärker hervor als der SPÖ-Kandidat. Das bisher knappste Ergebnis der nun vier Stichwahlen gab es im Jahr 1951: Theodor Körner (SPÖ) gewann mit 52,06 Prozent gegen Heinrich Gleißner (ÖVP).

8.15: Die Wählerstrome bei der Stichwahl

Zwei Drittel der Wähler von Irmgard Griss haben sich in der Stichwahl für Alexander Van der Bellen entschieden. Zu diesem Schluss kommt zumindest die Wählerstromanalyse von SORA für den ORF. 515.000 Stimmen wanderten demnach von der im April drittplatzierten unabhängigen Kandidatin zum ehemaligen Grünen Bundessprecher. Gespalten waren vor allem die Wähler von ÖVP-Kandidat Andreas Khol.

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer erhielt von Griss-Wählern 212.000 Stimmen, das sind 26 Prozent der Menschen, die Griss im ersten Wahlgang ihr Vertrauen schenkten. Die restlichen 84.000 Griss-Anhänger (zehn Prozent) gingen nicht mehr wählen.

Khols Wähler tendierten in etwa gleich großen Teilen zu Van der Bellen und Hofer. 224.000 (47 Prozent) wechselten zu Van der Bellen, 202.000 (42 Prozent) zu Hofer. 50.000 Khol-Wähler (zehn Prozent) blieben daheim.

Bei den Roten, die im ersten Wahldurchgang für SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer stimmten, punktete vor allem Van der Bellen (334.000 bzw. 69 Prozent). Zu Hofer wanderten 107.000 bzw. 22 Prozent der Hundstorfer-Sympathisanten.

Van der Bellen mobilisierte auch im Lager der Nichtwähler besser als Hofer. 208.000 Österreicher, die am 24. April nicht teilnahmen, wählten nun den Grünen, das sind zehn Prozent. Hofer erreichte 129.000 Nichtwähler, das sind sechs Prozent.

Die Wähler von Richard Lugner entschieden sich nun mehrheitlich für Hofer. In absoluten Zahlen sind das 73.000, prozentuell 76 Prozent. 22 Prozent der Lugner-Fans wählten Van der Bellen.

Die Wähler, die schon im ersten Wahlgang ihr Kreuz bei einem der beiden Stichwahl-Kandidaten machten, blieben Van der Bellen und Hofer übrigens treu - zu 97 bzw. 98 Prozent.

Betrachtet man, wie sich die Ergebnisse der beiden verbliebenen Hofburg-Bewerber zusammensetzen, fällt auf, dass Van der Bellen deutlich mehr neue Wähler ansprach als Hofer: Van der Bellens Stimmen kamen zu 40 Prozent von seinen treuen Wählern aus der ersten Runde, zu 23 Prozent von Griss-Anhängern, zu 15 Prozent von Hundstorfer und zu zwölf Prozent von Khol. Hofers Wähler stammten zu 67 Prozent aus den eigenen Reihen, zu zehn Prozent von Griss, zu neun Prozent von Khol und zu fünf Prozent von Hundstorfer.

7.25: SPD: Keine Zugeständnisse an Rechte

Großteils besorgte Reaktionen rief das starke Abschneiden des FPÖ-Politikers Norbert Hofer bei der Bundespräsidentenwahl in der deutschen Parteienlandschaft hervor. SPD-Vizechef Ralf Stegner warnte seine Partei vor Zugeständnissen an Rechtspopulisten. "Sozialdemokraten in Europa müssen die klare Linie halten, dass es mit uns keine Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit gibt", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Montag). Stegner kritisierte den wechselhaften Kurs der SPÖ, auch im Vergleich zur deutschen SPD. "Wir haben keine Wende in der Flüchtlingspolitik gemacht, die uns auf die Füße fällt."

Linken-Chefin Katja Kipping sagte: "In Österreich kann man beobachten, was passiert, wenn die Sozialdemokratie nicht eindeutig klare Kante gegen Rechtspopulismus zeigt, sondern stattdessen den Rechtspopulisten Schritt für Schritt nachgibt." Der CDU-Außenpolitiker und Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Bernd Fabritius (CSU), sagte dem Redaktionsnetzwerk: "Ich finde es äußerst befremdlich, dass ein Rechtspopulist in einer Stichwahl 50 Prozent erhält. Das ist leichtsinniges Wahlverhalten." Er lobte aber SPÖ und ÖVP für ihren harten Kurs in der Flüchtlingspolitik. "Ohne die Schließung der Balkanroute hätte Hofer klar gesiegt."

AfD-Vizechef Alexander Gauland äußerte sich erfreut und sagte vorher, die FPÖ werde in Zukunft eine führende Rolle in der österreichischen Politik spielen. Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer, sagte der "Huffington Post": "Der erste und zweite Wahlgang der Präsidentenwahl in Österreich zeigt, dass es nicht gut für ein Land ist, wenn es zu lange von einer Großen Koalition regiert wird.

7.00: Innenministerium veröffentlichte Testdaten

Die irrtümliche Veröffentlichung von Testdaten sorgte - in den Sozialen Medien - für einige Aufregung. Auf der Homepage des Innenministeriums fand sich ein "vorläufiges Endergebnis inkl. Briefwahl". Dass es sich nicht um ein reales Ergebnis handeln konnte, war freilich leicht zu erkennen: Denn es wies insgesamt nur rund 545.000 gültige Stimmen aus. Schon das vorläufige Österreich-Ergebnis ohne Briefwahl enthielt 3,731.720 gültige Stimmen.


+++ Das spannende Wahl-Drama im Rückblick +++


22:15 Uhr: Umjubelter Empfang für Van der Bellen

Mit Jubel, "Sascha, Sascha"-Chören, Küssen, Umarmungen und wüstem Gedränge ist Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen am Sonntagabend bei seiner Wahlfeier im Wiener Palais Auersperg empfangen worden. Erneut werde es "arschknapp" werden, erinnerte er dort an sein geflügeltes Wort aus dem Jahr 2006. Die Lehre aus den letzten Wochen: "Es lohnt sich, nicht aufzugeben."

© Video: News.at

Einige Hundert oder Tausend Stimmen könnten entschieden, doch auch eine einzige reiche, so Van der Bellen. "Morgen wird ausgezählt, es steht Spitz auf Knopf." Daher: "Alles Gute, trinken wir noch ein Glas, und morgen wissen wir alles."

Mit seiner Wahlbewegung zeigte sich der frühere Grünen-Chef hoch zufrieden. Sie habe ihn "mit Energie erfüllt, geradezu physisch getragen". In einem Pressestatement für internationale Medien erinnerte er auch daran, wie er im Jänner begonnen hatte: Mit 20 bis 30 Prozent Zustimmung in den Umfragen. Bei der ersten Wahlrunde sei er dann 14 Prozentpunkte hinter FPÖ-Kandidat Norbert Hofer gelegen, mit nur vier Wochen Zeit, um dies aufzuholen.

Sollte er letztendlich gewinnen, werde er sich nach der Polarisierung des Wahlkampfes bemühen, die entstandenen Gräben zuzuschütten. Er werde auf alle Menschen in Österreich zugehen und dafür werben, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. Seinen Wählern zollte Van der Bellen Dank. Respekt versprach er jenen, die ihm nicht ihre Stimme gegeben hatten. Den internationalen Medienvertretern legte er nahe, das Ergebnis - wohl gemünzt auf die oft diagnostizierte Spaltung des Landes und den hohen Stimmanteil seines Gegenkandidaten - nicht überzuinterpretieren.

21:47 Uhr: Frauke Petry bei Hofer-Feier

Auch Frauke Petry, die Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), schaute bei der Wahl-Feier von Norbert Hofer vorbei.

Sollte er die Wahl nicht gewinnen, will Norbert Hofer in sechs Jahren ein weiteres Mal für die Bundespräsidentschaft kandidieren. Das kündigte der FPÖ-Kandidat bei der Wahlparty an. Auch wenn der Sonntag noch keine Entscheidung im Wahlkampf gebracht hatte, wurde Hofer zumindest im "Alpendorf" zum Präsidenten gewählt. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nannte ihn "Bundespräsident der Herzen".

"Wir haben heute Geschichte geschrieben", sagte Hofer zu den mehreren hundert FPÖ-Unterstützern, die im Prater-Gastgarten "Alpendorf" zwar nicht euphorisch, aber dennoch entspannt feierten. Österreich sei heute so weit, dass jeder zweite Bürger die FPÖ wähle. Für Hofer gibt es nun nur zwei Möglichkeiten: "Ich bin morgen Staatsoberhaupt der Österreicher" - oder eben in sechs Jahren bei der nächsten Wahl.

Noch eine weitere Möglichkeit ließ sich der Dritte Nationalratspräsident offen: "Norbert Hofer ist Bundespräsident. Oder Norbert Hofer unterstützt Heinz-Christian Strache auf dem Weg zur Kanzlerschaft." Der freiheitliche Kandidat, der im ersten Wahlgang überraschen hoch siegt, resümierte auch den Wahlkampf und erinnerte an Untergriffe. "Man hat mich beschimpft als Behinderten." Dennoch zeigte er sich ungebrochen überzeugt: "Das Leben ist kurz, aber lange genug, um Österreich zu dienen."

Zuvor hatte Strache seinen Kandidaten gelobt. "Es ist ein unglaublich berührender Moment, das heute erleben zu dürfen", meinte er zu den in Bierlaune befindlichen FPÖ-Anhängern. Es handle sich um einen historischen Tag, Hofer habe gegen ein verkrustetes Politsystem angekämpft. Als Sieger wollte Strache Hofer noch nicht sehen,, aber: "Er ist der Bundespräsident der Herzen." Buh-Rufe gab es, als der FPÖ-Obmann über die Berichterstattung des ORF zu sprechen kam.

"Ich bin davon überzeugt, Norbert Hofer ist der von der Mehrheit gewählte und gewünschte österreichische Bundespräsident", gab Strache auch Durchhalte-Parolen bis zum bekanntwerden des endgültigen Wahlergebnisses aus. Den Rest des Abends besorgte die John Otti Band. Ob die FPÖ einen möglichen Sieg am Montag gesondert feiert, stand Sonntagabend noch nicht fest.

21:39 Uhr: So wählten die Bundesländer

Norbert Hofer hat die Stichwahl im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und in Tirol gewonnen, Alexander Van der Bellen in Wien und Vorarlberg. Die Briefwahl-Stimmen sind hier noch nicht mitgezählt.

Die Mehrheitsverhältnisse in den Gemeinden:

21:28 Uhr: Hochrechner sehen Van der Bellen vorne

Der Grüne Bewerber Alexander Van der Bellen kann weiter hoffen, doch Bundespräsident zu werden. Zwar hat sich FPÖ-Kandidat Norbert Hofer bei den Urnenwählern um 144.006 Stimmen mehr geholt und war damit im vorläufigen Endergebnis Erster mit 51,93 Prozent. Alle Hochrechner gehen allerdings davon aus, dass sich das mit der Auszählung der Briefwahl am Montag noch drehen wird.

Die Briefwahlschätzungen unterscheiden sich nur im Vorsprung, den die Hochrechner für Van der Bellen im endgültigen Gesamtergebnis sehen: Andreas Kohlsche vom Institut für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung in Kaufbeuren sieht den Grün-Kandidaten letztlich um 6.000 Stimmen vor Hofer, die ORF-Hochrechner von SORA um 2.888 Stimmen.

Wie viele Briefwähler tatsächlich gültig gewählt haben und wem sie letztlich in die Hofburg verhelfen, wird Montag am frühen Abend feststehen. "Hoffentlich zwischen 17.00 und 19.00 Uhr" wird das endgültige Gesamtergebnis inkl. Briefwahl vorliegen, sagte der Leiter der Wahlabteilung im Innenministerium, Robert Stein, der APA. Im ersten Wahlgang war die Briefwahl um 17.30 Uhr fertig ausgezählt.

Jedenfalls ist mit einem Briefwahl-Rekord zu rechnen - denn schon die Zahl der ausgestellten Wahlkarten war mit fast 900.000 groß wie nie. Und jedenfalls wird Österreich morgen Abend seinen ersten Bundespräsidenten küren, der nicht von den beiden Traditionsparteien SPÖ und ÖVP ins Rennen geschickt wurde.

20:08 Uhr: Hofer spricht zu seinen Anhängern


20:56 Uhr: Gudenus: "Die Möglichkeit lebt"

Wiens freiheitlicher Vizebürgermeister Johann Gudenus zeigt sich angesichts des offenen Ausgangs der Präsidentschaftswahl am Sonntag vorsichtig optimistisch. "Es wird knapp, aber die Möglichkeit lebt", sagte er bei der FPÖ-Wahlparty zur APA. Nun gelte es, das Wahlkartenergebnis abzuwarten. Gudenus sieht im Abschneiden auf jeden Fall einen Erfolg für seine Partei. Norbert Hofer hat es laut Gudenus geschafft, mit freiheitlichen Themen in die Breite zu gehen. Dies mit "seiner authentischen und aufrichtigen Art".

20:45 Uhr: Das meint Hofers "väterlicher Freund"

Für Norbert Hofers selbsternannten "väterlichen Freund" Rudolf Jauschowetz gibt es bei Hitler "Licht und Schatten". Der Marko-Germania-Gründer nach der Wahl im Gespräch über Pinkafeld und seinen Einfluss auf Hofer.

© Video: News.at

20:33 Uhr: Wilders gratuliert Hofer

Der rechtspopulistische niederländische Politiker Geert Wilders hat dem FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer zu seinem Abschneiden gratuliert. "Sehr gut gemacht Norbert Hofer - FPÖ" twitterte der Chef der niederländischen Freiheitspartei (PVV) am Sonntagabend. "Hoffentlich Präsident morgen", fügte Wilders hinzu, der gleichzeitig ein Wahlplakat Hofers postete.

20:27 Uhr: Große Freude bei Wiener Grünen

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou hat den Sieg von Alexander Van der Bellen in Wien als "fulminantes Ergebnis" bejubelt. "Wahrscheinlich werden wir nach Auszählung der Wahlkarten an die 65-Prozent-Marke herankommen", zeigte sie sich im APA-Gespräch erfreut. Die Wiener, so befand sie, hätten eine "zukunftsbejahende Wahlentscheidung" getroffen. "Ich bedanke mich bei allen, die das möglich gemacht haben", sagte Vassilakou. Die Rathauspolitikerin lobte nicht zuletzt all jene, die für Van der Bellen "gelaufen sind und Überzeugungsarbeit geleistet haben". Sie hob hervor, dass vor der Stichwahl eine "breite Wahlbewegung über die Parteigrenzen" geformt worden sei.

Ob das Ergebnis auch eine Bestätigung für Rot-Grün in Wien sei? "Das würde ich so nicht gleichsetzen", betonte Vassilakou, wobei sie hinzufügte: "Einen kleinen Anteil werden wir wohl auch dabei haben."

20:23 Uhr: Das Wahlverhalten

Männer haben mehrheitlich Norbert Hofer gewählt, Frauen Alexander Van der Bellen. Bei Arbeitern liegt Hofer klar in Front, bei Angestellten hat Van der Bellen die Nase vorne. Hier das Wahlverhalten im Detail:

20:18 Uhr: So knapp war es noch nie

So knapp wie diesmal ist eine Bundespräsidenten-Stichwahl in Österreich noch nie ausgegangen.

20:12 Uhr: Italien hofft auf Van der Bellen

Die Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer, Laura Boldrini, hat die Hoffnung geäußert, dass es bei der Präsidentschaftswahl in Österreich nicht zu einem Rechtsruck kommen werde. "Wir sind wegen des Ergebnisses dieser Wahl in Österreich besorgt. Wir hoffen, dass bei den Österreichern die Vernunft überwiegen wird", so Boldrini am Sonntag.

"Wer Mauern aufbaut, oder die Entsendung des Heeres an die Grenze verlangt, schadet seinem Land und Europa", sagte Boldrini im Interview mit dem italienischen TV-Sender RaiNews24. "Wir sind gegen Grenzen, Mauern und Barrieren. Man kann nicht die Uhr zurückdrehen, wir müssen in Richtung der föderalen Union Europas voranschreiten", so die Präsidentin der Abgeordnetenkammer. "Wir wollen nicht auf die Bewegungsfreiheit verzichten. Das ist es, was die Bürger in Europa fordern. Das ist eine der Pflichten unseres europäischen Zusammenlebens. Die Grenzschließung ist eine Maßnahme, die nicht hilft und dem Vertrauen der Bürger gegenüber Europas Zukunft schadet", betonte Boldrini.

Der Chef der italienischen Grünen, Angelo Bonelli, äußerte die Hoffnung, dass mit den Stimmen aus den Wahlkarten bzw. aus dem Ausland Van der Bellen die Wahlen gewinnen könne. "Das wäre ein außerordentlicher und historischer Sieg der Grünen", so Bonelli.

19:53 Uhr: Schlaflose Nacht für beide Kandidaten

Die beiden Bewerber um die Hofburg müssen sich in Geduld üben. "Wir werden warten müssen", kommentierte FPÖ-Kandidat Norbert Hofer am Abend des Wahlsonntags den vorerst unklaren Ausgang der 13. Präsidentschaftswahl. "Das hat sich niemand von uns gewünscht, wir wollten beide ruhig schlafen", so Hofer im ORF-Doppelinterview mit seinem Konkurrenten Alexander Van der Bellen.

Hofer will, sollte er gewinnen, ein Präsident für alle sein, nicht nur für jene rund 50 Prozent, die ihn laut den Hochrechnungen gewählt haben. "Die Person, die gewinnt, wird die Aufgabe haben, Österreich zu vereinen." Die Wähler von Van der Bellen will Hofer für den Fall seines Sieges durch gute Arbeit in der Funktion als Bundespräsident überzeugen.

Zu den internationalen Medienberichten, in den Hofer als Rechtspopulist bezeichnet wird, erklärte der Blaue, man werde im Ausland "sehr schnell erkennen, dass etwas im Raum gestanden ist, das nicht den Tatsachen entspricht".

19:40 Uhr: Van der Bellen holt acht Landeshauptstädte

Da Alexander Van der Bellen in den Städten noch wesentlich besser abschnitt als von den Hochrechnern angenommen - und somit in ihre Berechnungen "eingepreist" - war Norbert Hofer lange Zeit am Wahlnachmittag in den (erst ab 17.00 Uhr veröffentlichten) Prognosen Erster. Mit dem Grazer Ergebnis näherten sich die Ergebnisse an, mit Wien schob sich dann teilweise Van der Bellen vor Hofer - zumindest wenn man gleich die Briefwahl mit einrechnete.

Graz und Wien hatten schon im ersten Wahlgang mehrheitlich Van der Bellen gewählt - aber er legte dort jeweils äußerst kräftig zu. In beiden Städten verdoppelte sich der Stimmenanteil auf fast 62 Prozent. Das beste Ergebnis brachte Van der Bellen Graz mit - ohne Briefwahl - 61,99 Prozent, Wien lag mit 61,16 Prozent knapp dahinter - und Linz mit 60,54 Prozent auch noch über der 60er-Marke. Noch knapp darunter blieb Van der Bellen in Bregenz und Innsbruck - mit der Briefwahl wird er sie wohl noch nehmen.

Drei Landeshauptstädte "gedreht"

Drei Landeshauptstädte konnte Van der Bellen gegenüber dem 24. April "drehen": Salzburg, St. Pölten und Klagenfurt wählten diesmal mehrheitlich ihn und nicht Hofer. In Klagenfurt war Van der Bellen im ersten Wahlgang sogar nur Dritter hinter Hofer und Irmgard Griss. Linz wählte diesmal auf Anhieb äußerst klar - mit 60,5 Prozent im vorläufigen Ergebnis - den Grünen Bewerber. Im ersten Wahlgang lag zunächst Hofer knapp vorne, erst mit der Briefwahl überholte ihn Van der Bellen.

Dies könnte jetzt auch in Eisenstadt der Fall sein: Dort liegt Hofer ohne Briefwahl mit 51,3 Prozent recht knapp vor Van der Bellen. Ob die Hauptstadt des - rot-blau regierten - Burgenlandes tatsächlich als einzige Landeshauptstadt für den blauen Bewerber votierte, wird Montagabend feststehen.

19:32 Uhr: Wien geht an Van der Bellen

Die Städte und da vor allem Wien haben dem freiheitlichen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer - jedenfalls vorerst - einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bundeshauptstadt ging laut vorläufigem Endergebnis klar an Alexander Van der Bellen, der hier bereits beim ersten Wahlgang an der Spitze lag. Nur Simmering und Floridsdorf votierten heute mehrheitlich für den blauen Hofburg-Bewerber.

61,15 Prozent für Alexander Van der Bellen und somit 38,85 Prozent für Norbert Hofer, so lautet das Wahlabend-Ergebnis in Wien. "VdB" darf sich über satte Mehrheiten in fast allen Bezirken freuen. Nur zwei Bezirke scherten aus. Im April war Hofer hingegen auch in Liesing, Donaustadt und Favoriten an erster Stelle gelegen.

Simmeringer und Floridsdorfer für Hofer

51,74 Prozent entschieden sich dieses Mal in Simmering für Hofer, 50,71 Prozent in Floridsdorf. Ob die Mehrheiten im 11. Bezirk bzw. 21. Bezirk so bleiben, wird sich auch erst am Montag zeigen, wenn das Wahlkartenergebnis vorliegt. Immerhin wurden in Wien für die Stichwahl deutlich mehr Karten ausgestellt als beim ersten Durchgang, nämlich 222.238 (24. April: 160.725).

Besonders reüssieren konnte der Grüne Professor wieder in den innerstädtischen Bezirken. Neubau ist und bleibt dabei erklärte Hochburg: 80 Prozent jener, die heute dort zu den Urnen geschritten sind, entschieden sich für Van der Bellen.

19:28 Uhr: Klarer Vorsprung für Hofer im Burgenland

Im Burgenland hat Norbert Hofer auch die zweite Runde der Bundespräsidentenwahl klar für sich entschieden. Der FPÖ-Kandidat erreichte in der Stichwahl am Sonntag 97.073 Stimmen und kam ohne Wahlkarten auf 63 Prozent. Mit 57.077 Stimmen erreichte Alexander Van der Bellen 37 Prozent.

In der Landeshauptstadt Eisenstadt fiel der Abstand zwischen den beiden Kandidaten mit 51,3 Prozent für Hofer und 48,7 Prozent für Van der Bellen deutlich knapper aus als beim Landesergebnis. Nach Bezirken erreichte Hofer in Jennersdorf mit 71,1 Prozent sein bestes Resultat im Burgenland. Für Van der Bellen votierten im Bezirk Mattersburg mit 43,5 Prozent anteilsmäßig die meisten Wähler.

Wiesfleck bleibt Hofers Top-Gemeinde

Top-Gemeinde für Hofer blieb Wiesfleck im Bezirk Oberwart mit 83,1 Prozent. Am wenigsten Zuspruch fand der FPÖ-Kandidat mit 35,6 Prozent in Stinatz, wo Van der Bellen mit 64,4 Prozent sein stärkstes Gemeindeergebnis einfuhr. In Wiesfleck musste er sich dafür mit 16,9 Prozent begnügen.

Von den 171 burgenländischen Gemeinden beendete Hofer in 165 das Rennen um die Präsidentschaft als Erster. Van der Bellen lag am Ende des Wahltages in sechs Kommunen voran, vier davon befinden sich im Bezirk Mattersburg. Den geringsten Abstand zwischen den beiden Kandidaten gab es in Güttenbach (Bezirk Güssing), wo Hofer nach der Auszählung nur um eine Stimme vor Van der Bellen lag (222:221).

Von 232.028 Wahlberechtigten gaben am Sonntag im Burgenland diesmal 161.466 ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung lag mit 69,59 Prozent etwas unter jener vom 24. April (70,95 Prozent).

19:20 Uhr: Niederösterreich geht an Hofer

Die Mehrheit der 573 niederösterreichischen Gemeinden entschied sich für Norbert Hofer. Was größere Städte anging, lag der FPÖ-Kandidat etwa in Wiener Neustadt (50,69 Prozent), Schwechat (53,75) und Traiskirchen (53,70) voran. Nach Bezirken - 21 im Bundesland - war er nur in Mödling und Wien-Umgebung nicht an erster Stelle.

Van der Bellen landete etwa in der Landeshauptstadt St. Pölten (54,73 Prozent), in Krems (51,61), Waidhofen a.d. Ybbs (51,41) sowie in vielen Wiener Umland-Gemeinden auf Platz eins. Er hatte u.a. in Klosterneuburg (64,37 Prozent), Mödling (63,78), Perchtoldsdorf (62,76), Baden, Heimatgemeinde von Landessprecherin Helga Krismer (57,93 Prozent), Purkersdorf (61,78), Bad Vöslau (55,21), Hinterbrühl (63,05), Gablitz (55,82), Guntramsdorf (53,91), Laxenburg (59,99), Münchendorf (50,82) und Langenzersdorf (57,82) die Nase vorne. Erster war Van der Bellen zudem in den Wachau-Gemeinden Dürnstein (51,79 Prozent), Weißenkirchen (56,43) und Rossatz-Arnsdorf (54,20).

Ehe das vorläufige Endergebnis in Niederösterreich feststand, ließ Pressbaum auf sich warten. In der Gemeinde im Bezirk Wien-Umgebung, die als letzte der 573 ein Resultat lieferte, lag übrigens Van der Bellen mit 58,03 Prozent vorne. In Niederösterreich waren etwa 151.000 Wahlkarten ausgegeben worden, 40.000 mehr als für den 24. April. Die Wahlbeteiligung am Sonntag betrug 68,87 Prozent. Vor vier Wochen waren es 77,16 Prozent (mit Wahlkarten).

19:15 Uhr: Vorläufiges Endergebnis ohne Briefwähler

Ohne die noch auszuzählenden Briefwahlstimmen liegt Norbert Hofer mit 51,9 Prozent in Führung. Alexander van der Bellen kommt aktuell auf 48,1 Prozent.

BP-Wahl ohne Briefwahl
© BMI/Screenshot

Allzu aussagekräftig ist das vorläufige Endergebnis nicht, denn es wurden so viele Wahlkarten wie noch nie ausgegeben - exakt 885.437, das sind fast 14 Prozent der 6,382.507 Wahlberechtigten. Ein guter Teil davon wird erst morgen ausgezählt. Die Hochrechner der ARGE Wahlen gehen davon aus, dass fast 700.000 der Wahlkarten auf postalischem Weg abgeben wurden und nicht im Wahllokal - und diese werden erst am Montag ausgezählt.

Die Wahlbeteiligung der Urnenwahl vom Sonntag lag bei 60,7 Prozent und wird laut Hochrechnern mit den Wahlkarten auf rund 72 Prozent steigen. Gegenüber der letzten Präsidentschaftswahl vom Jahr 2010 gab es einen deutlichen Anstieg: Damals nahmen nur 53,6 Prozent ihr Wahlrecht in Anspruch. Beim ersten Wahlgang schritten 68,5 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen.

19:05 Uhr: Hofer in Tirol vorerst knapp vorne

In Tirol ist am Sonntag FPÖ-Kandidat Norbert Hofer als vorläufiger Sieger aus der Bundespräsidenten-Stichwahl hervorgegangenen. Laut dem vorläufigen Ergebnis - ohne Wahlkarten - konnte der Freiheitliche 50,72 Prozent (151.433 Stimmen) auf sich vereinigen. Die Wahlkarten könnten das Landesergebnis am Montag noch zugunsten des von den Grünen unterstützten Kandidaten Alexander van der Bellen drehen.

Laut Landeswahlbehörde wurden über 61.000 Wahlkarten im Bundesland ausgestellt. Der Bezirk Innsbruck-Land ging ebenfalls knapp an Hofer und könnte am Montag auch noch Van der Bellen als Sieger ausweisen. Insgesamt konnte Hofer mit Lienz, Kufstein, Imst, Kitzbühel, Schwaz und Innsbruck-Land sechs der neun Bezirke gewinnen. Van der Bellen ging neben der Landeshauptstadt Innsbruck in den Bezirken Landeck und Reutte als Sieger hervor.

Van-der-Bellen-Heimspiel im Kaunertal

Sein bestes Ergebnis erzielte der ehemalige Grünen-Chef in der Gemeinde Kaunertal, in der er aufwuchs. Dort entfielen am Sonntag mit 235 der 277 der abgegebenen Stimmen (85,14 Prozent) auf den von den Grünen unterstützten Kandidaten. Im ersten Durchgang bekam er dort 60,00 Prozent. Hofer schnitt am besten in Spiss im Bezirk Landeck (87,50 Prozent) und in Gerlosberg im Zillertal (83,66 Prozent) ab.

Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag bei 56,83 Prozent (ohne Wahlkarten) und lag damit 4,91 Prozentpunkte über jener im ersten Wahlgang am 24. April (51,92 Prozent ebenfalls ohne Wahlkarten). Die drei Gemeinden mit der höchsten Wahlbeteiligung waren Schmirn mit 69,43 Prozent, Hinterhornbach mit 67,57 Prozent und Sistrans mit 67,35 Prozent.

18:50 Uhr: Griss-Wähler stimmten für Van der Bellen

Auch wenn noch unklar ist, wer die Wahl gewonnen hat: Mitentschieden haben sie definitiv die Anhänger der im ersten Wahlgang drittplatzierten Irmgard Griss. Diese dürften ganz überwiegend, wie Griss selbst, für Alexander Van der Bellen gestimmt haben. Laut einer Wahlttagsbefragung von ATV liefen 77 Prozent in der Stichwahl zu ihm "über", nur 23 Prozent wählten demnach Norbert Hofer.

18:46 Uhr: "Hemmschwelle überschritten"

Bei der Bundespräsidentschaftswahl ist es nicht nur um das Amt des Bundespräsidenten gegangen, meinte der Freiheitliche Andreas Mölzer am Wahlsonntag gegenüber Journalisten. Es sei auch darum gegangen, wie viele Österreicher sich vorstellen können, FPÖ zu wählen. Und hier sieht er eine Hemmschwelle überschritten. Dass rund die Hälfte der Wähler ihr Kreuzerl bei FPÖ-Kandidat Norbert Hofer gemacht habe, könne sich positiv auf künftige Wahlen auswirken. Die Hofer-Wähler von heute würden sich beim nächsten Mal leichter tun, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu wählen. Würde Alexander Van der Bellen die Präsidentschaftswahl gewinnen, müsse man dies zur Kenntnis nehmen.

18:42 Uhr: Die Stimmung in der FPÖ-Zentrale


18:32 Uhr: Kandidaten weiter fast gleichauf

Bei einem Auszählungsgrad von 98 Prozent liegen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen weiterhin gleichauf bei jeweils 50 Prozent. Van der Bellen hat derzeit rund 4.000 Stimmen Vorsprung. Die Schwankungsbreite liegt bei 0,8 Prozent.

18:30 Uhr: So wählte die Steiermark

Wie schon im ersten Wahlgang holte Norbert Hofer bei der BP-Stichwahl am Sonntag in der Steiermark fast alle Kommunen und siegte insgesamt mit 58,7 Prozent gegenüber 41,3 Prozent von Alexander Van der Bellen. Dieser gewann dafür Graz mit rund 62 Prozent.

Hofer holte bis auf Weiz alle steirischen Bezirkshauptstädte und kam gesamt auf insgesamt 58,68 Prozent (40,23 im ersten Wahlgang). Van der Bellen erreichte in der Steiermark 41,32 Prozent (16,42). Einige Grazer Umlandgemeinden, die oststeirische Industrie- und Bezirkshauptstadt Weiz sowie das Ausseerland sowie die jüngst bei Bundeswahlen fast schon traditionell Grün stimmende Landeshauptstadt Graz votierten mehrheitlich für Van der Bellen. Hier lag der Tiroler mit 61,99 Prozent (32,15) vor Hofer mit 38,01 Prozent (26,94) und hatte den Stimmenanteil gegenüber dem ersten Wahlgang (32,1 Prozent) fast verdoppelt. In Graz lag die vorläufige Wahlbeteiligung bei Prozent 56,89 Prozent (56,88).

18:27 Uhr: Hofer immer noch zuversichtlich

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hat sich am Sonntagabend noch zuversichtlich gezeigt, dass er in die Hofburg einziehen könnte. Egal wer gewinne, der neue Präsident müsse versuchen Österreich zu einen. Bei seinem Eintreffen in die Hofburg löste der freiheitliche Präsidentschaftskandidat einen riesigen Medienrummel aus. Unter den Pressevertretern kam es zu kleinen Rangeleien, als er mit seiner Frau Verena aus dem Aufzug ausstieg.

Er sei immer ein Optimist und bleibe dies auch. Allerdings werde er heute "nicht so gut schlafen, wie sonst", meinte Hofer mit Verweis darauf, dass das Endergebnis nicht heute Abend feststehen dürfte. Allerdings meinte er gegenüber internationalen Pressevertretern: "I am still a little bit confident."

18:21 Uhr: So wählten Frauen und Männer

Hätten nur Frauen bzw. nur Männer gewählt, stünde der neue Bundespräsident längst fest. Laut Umfrage wählten 60 Prozent der Frauen Alexander Van der Bellen, 40 Prozent Norbert Hofer. Bei den Männern war es genau umgekehrt.

18:19 Uhr: So wählten die Bundesländer

Sehr unterschiedlich entschieden sich jene Bundesländer, für die bereits vorläufige Endergebnisse (noch ohne Briefwahlstimmen) vorliegen. Während das traditionell als erstes Land ausgezählte Vorarlberg mit 56,4 Prozent an Alexander Van der Bellen ging, ist das Rennen in Oberösterreich sehr knapp: Derzeit liegt dort Norbert Hofer mit 50,7 Prozent voran, das könnte sich mit der Briefwahl aber noch drehen. Deutlich gewann Hofer in Salzburg (55,1 Prozent), Kärnten (60,1 Prozent), der Steiermark (58,6 Prozent) und seinem Heimatbundesland, dem Burgenland (63,0 Prozent). Andere Länder sind derzeit noch nicht ausgezählt.

18:10 Uhr: Wahl geht in die Verlängerung

Österreich muss wohl noch einen Tag warten, bis es weiß, wer neues Staatsoberhaupt wird. Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen liegen praktisch gleichauf. Damit entscheidet sich erst am Montagabend nach Auszählung der rund 900.000 Wahlkarten, wer wirklich vorne ist. Klar ist nur, dass das Interesse gegenüber dem ersten Durchgang gestiegen ist. Die Wahlbeteiligung kletterte auf über 70 Prozent.

Die beiden potenziellen Staatsoberhäupter blieben angesichts des überaus knappen Ergebnisses vorerst zurückhaltend. Van der Bellen gab sich vorsichtig zuversichtlich, Hofer gab vorerst noch keinen Kommentar ab. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache geht aber davon aus, dass Hofer letztlich vorne sein wird: "Es ist ein Tag der großen Dankbarkeit und der Freude." Doch auch die Grünen, deren Kandidat den ganzen Nachmittag über in den Hochrechnungen weiter aufgeholt hat, haben die Flinte noch nicht ins Korn geworfen. Bundessprecherin Eva Glawischnig war "unglaublich gespannt" und "sehr optimistisch".

Hofer punktet am Land, Van der Bellen in den Städten

Insgesamt gilt, dass Hofer vor allem in ländlichen Regionen klar Platz eins geholt hat, während Van der Bellen in den Städten punktete. Laut ersten Sprengeln dürfte der langjährige Grüne Bundessprecher Wien sehr deutlich für sich entscheiden, ebenso Graz. Die fertig ausgezählten Landeshauptstädte Linz, Salzburg, Klagenfurt, Bregenz und St. Pölten gingen schon an Van der Bellen.

Hofer holte sich den Sieg in Eisenstadt. Überhaupt war er in seinem Heimatbundesland ausnehmend stark. 63 Prozent wurden für ihn im vorläufigen Landesergebnis ausgewertet, in seiner Heimatgemeinde Pinkafeld waren es überhaupt 73 Prozent. Ebenfalls einen deutlichen Hofer-Sieg gab es in Kärnten und Salzburg. In Oberösterreich ist er vor Auszählung der Wahlkarten knapp voran. Auch die Steiermark ist blau. Vorarlberg war dagegen Van der Bellen-Land. Er reüssierte mit gut 56 Prozent. Tirol könnte ebenfalls an ihn gehen, Wien mit Sicherheit. Wer auch immer die Wahl letztlich gewinnt, hat genügend Zeit zur Erholung bis dahin. Erst am 8. Juli wird der Nachfolger von Heinz Fischer als neues Staatsoberhaupt angelobt.

18:02 Uhr: Van der Bellen "vorsichtig optimistisch"

Alexander Van der Bellen liegt aktuell 4.000 Stimmen voran. Er hat sich am Sonntagabend bei seinem Eintreffen in der Hofburg "vorsichtig zuversichtlich" gezeigt. Er verwies gegenüber Journalisten auf die noch ausständige Auszählung der großen Städte und der Wahlkarten. Wie der Souverän entschieden habe, wisse man noch nicht. Grundsätzlich meinte er auf eine Journalistenanfrage, dass noch in jedem Wahlkampf Gräben aufgerissen worden seien.

18:01 Uhr: Stimmung in den Parteizentralen

18:00 Uhr: Es bleibt spannend

Bei einem Auszählungsgrad von 92 Prozent liegen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen weiterhin gleichauf bei jeweils 50 Prozent. Die Schwankungsbreite liegt bei 1 Prozent. Es wird immer wahrscheinlicher, dass die Entscheidung erst am morgigen Montag fällt.

17:45 Uhr: Gleichstand

Bei einem Auszählungsgrad von 81,5 Prozent liegen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer jeweils bei 50 Prozent. Die Schwankungsbreite liegt bei 1,3 Prozent. Laut Christoph Hofinger von Sora, die für den ORF die Hochrechnung machen, ist es unwahrscheinlich, dass wir heute noch ein sicheres Endergebnis bekommen.

17:40 Uhr: Statement von Van der Bellen

17:38 Uhr: "Rotes" St. Pölten stimmt für Van der Bellen

Das traditionell "rote" St. Pölten hat bei der Bundespräsidenten-Stichwahl mehrheitlich Alexander Van der Bellen gewählt. Der ehemalige Bundessprecher der Grünen erhielt am Sonntag in der NÖ Landeshauptstadt 54,73 Prozent der gültigen Stimmen. Auf FPÖ-Kandidat Norbert Hofer entfielen 45,27 Prozent. Im ersten Wahlgang war Hofer in St. Pölten mit 31,81 Prozent noch an der Spitze gelegen. Van der Bellen hatte mit 22,38 Prozent den zweiten Platz erreicht.

SPÖ-Stadtchef Matthias Stadler, der auch Landesparteivorsitzender ist, sprach noch am 24. April, nach dem ersten Wahlgang, eine "klare Wahlempfehlung" für Van der Bellen in der Stichwahl aus. Dies mache er "als Bürgermeister der Landeshauptstadt St. Pölten, als Bürger Niederösterreichs und als Historiker", teilte er damals in einer Aussendung mit.

In St. Pölten war erst am 17. April der Gemeinderat neu gewählt worden. Die SPÖ mit Stadler an der Spitze erzielte vor fünf Wochen mit einem Plus von 2,24 Prozentpunkten exakt 59 Prozent. Für die Freiheitlichen votierten 14,7 Prozent (plus 3,99 Prozentpunkte), für die Grünen lediglich 2,74 Prozent (minus 2,14 Prozentpunkte).

17:36 Uhr: Johann Gudenus zur Hochrechnung

17:34 Uhr: Die nächste Hochrechnung

Das Ergebnis hat sich umgedreht. Alexander Van der Bellen liegt bei 50,1 Prozent, Norbert Hofer bei 49,9 Prozent. Die Schwankungsbreite liegt bei 1,6 Prozent.

17:29 Uhr: "Arschknapp": Twitter staunt

Erstaunt reagierte die Netzgemeinde auf Twitter nach der ersten Hochrechnung. Das extrem knappe Rennen zwischen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen überraschte beinahe alle. Hingewiesen wurde mehrfach darauf, dass es sich um das knappste Bundespräsidentenwahl-Ergebnis der Geschichte handelt. Zum geflügelten Wort dürfte die erste Einschätzung von ORF-Moderator Tarek Leitner werden: Es sei "arschknapp".

17:25 Uhr: Zu Besuch in Norbert Hofers Heimatgemeinde Pinkafeld

Der SP-Bürgermeister über das knappe Rennen um die Hofburg – und warum er mit Hofer auf ein Bier geht. ‪#‎bpw16‬

© Video: News.at

17:19 Uhr: Es wird noch enger

Der Abstand zwischen Norbert Hofer und Alexander van der Bellen verkürzt sich nochmals. Laut aktueller SORA-Hochrechnung steht es aktuell 50,1 Prozent zu 49,9 Prozent. Die Schwankungsbreite liegt nun bei 1,8 Prozent.

17:14 Uhr: News im TV

News-Politikchefin Julia Ortner ist um 17.20 Uhr auf ORF 2 bei einer Diskussionsrunde mit Hans Bürger zu sehen.

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Um 17.30 Uhr tritt News-Chefredakteurin Eva Weissenberger auf ATV auf.

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17:08 Uhr: Reaktion auf Hochrechnung in FPÖ-Zentrale


17:05 Uhr: Wahlkampfmanager bleiben zuversichtlich

Van der Bellens Manager ist zuversichtlich

Mit Zuversicht hat Alexander Van der Bellens Wahlkampfmanager Lothar Lockl am Sonntagnachmittag die ersten vorliegenden Hochrechnungen zur Bundespräsidenten-Stichwahl kommentiert. "Wir sind ganz knapp dran", sagte er vor Journalisten im Wiener Palais Auersperg. "Wir haben eine Chance, wir glauben daran, es kann sich ausgehen." Lockl sprach von einem Fotofinish, "das Spiel geht in die Verlängerung". Zuversichtlich mache ihn, dass noch die großen Städte und die Wahlkartenergebnisse ausständig seien.

Herbert Kickl rechnet mit Präsident Hofer

Trotz der knappen Ergebnisse bei den Hochrechnungen ist FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl davon überzeugt, dass der freiheitliche Kandidat Norbert Hofer Bundespräsident wird. "Das Ergebnis ist auch ein Sieg der Demokratie und der Glaubwürdigkeit", sagte er am Sonntag zur APA. Hofers Gegenkandidat, der grüne Alexander Van der Bellen, habe am Schluss auf einen "Angstwahlkampf" gesetzt.. "Ich bin davon überzeugt, dass auch am Ende, wenn die letzte Stimme ausgezählt ist, der Bundespräsident Norbert Hofer heißt", sagte Kickl, der sich bei allen Wählern bedankte.

17:02 Uhr: 58 Prozent der Stimmen ausgezählt

Ausgezählt waren zu Wahlschluss fast 58 Prozent der Stimmen. Die Hochrechnung enthielt bereits eine Schätzung der Briefwahlstimmen. Die Wahlbeteiligung dürfte auf deutlich über 70 Prozent steigen, SORA wies in der ersten veröffentlichten Hochrechnung - inkl. Briefwahl - 72,4 Prozent aus

17:00 Uhr: Norbert Hofer ganz knapp vorne

Der Ausgang der Bundespräsidentschaftswahl dürfte weitaus enger werden als von vielen erwartet. Nach der ersten Hochrechnung zeichnet sich ein äußerst knapper Sieg von FPÖ-Kandidat Norbert Hofer (50,2 Prozent) ab, doch die Wahl ist noch nicht endgültig entschieden. Der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen liegt mit 49,8 Prozent nur ganz knapp dahinter, vor allem die Briefwahlstimmen könnten somit entscheidend sein. Die Schwankungsbreite liegt bei zwei Prozent. Die Wahlbeteiligung ist um vier Prozent höher als bei der ersten Wahl.

16:12 Uhr: Fischer hielt seine Wahl geheim

Der amtierende Bundespräsident Heinz Fischer hat bei seiner Stimmabgabe am Sonntagnachmittag in Wien offen gelassen, bei welchem Kandidaten er sein Kreuzerl setzte. Die Wahl für seinen Nachfolger traf er grundsätzlich mit dem Gefühl, dass er "eine interessante Zeit hinter sich hat". Fischer sprach gegenüber Journalisten weiters von einer "wichtigen Entscheidung".

Der Präsident und Ehefrau Margit trafen mit etwas Verspätung kurz vor 16 Uhr beim Wahllokal im Amtshaus für die Josefstadt ein. Egal wer das Rennen macht, ob der Freiheitliche Norbert Hofer oder der frühere Grünen-Chef Alexander Van der Bellen, Fischer werde nach Vorliegen des Ergebnisses eine Stellungnahme abgeben. Darauf angesprochen, welches Signal der FPÖ-Kandidat senden würde, meinte der Bundespräsident, dass auch Van der Bellen ein Signal wäre. Welche Wahl er selbst in der Urne treffen wird, ließ er offen: "Sie wollen mir rauskitzeln, wen ich wähle", dies werde er jedoch nicht kundtun, meinte Fischer bevor er das Lokal betrat.

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Nach der Stimmabgabe erkundigte sich der Bundespräsident bei den Beisitzern noch über die Wahlbeteiligung. Danach gefragt, mit welchem Gefühl er nun seinen Nachfolger wählt, meinte Fischer: Mit dem Gefühl, "dass man eine interessante Zeit hinter sich hat". Als "neue Situation" bezeichnete er es, dass nun weder ein SPÖ- noch ein ÖVP-Kandidat in die Hofburg einziehen werden. Fischer geht jedoch davon aus, dass sich Österreich gut weiterentwickeln wird. Dass er nun nach zwölf Jahren aus dem Amt ausscheidet, geht für den Bundespräsidenten in Ordnung, es sei "Zeit für einen Wechsel", meinte Fischer.

16:00 Uhr: Das Bullshit-Bingo

Je nach politischen Vorlieben lösen die ersten Hochrechnungen Freude oder Entsetzen aus. Unter den leeren Worthülsen der Politiker aber leiden alle. Mit Bullshit-Bingo wird der Fernseh-Wahlabend dennoch unterhaltsam.

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Wahlabend-Bullshit-Bingo
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15:45 Uhr: Hohe Beteiligung in Wien

Die Beteiligung bei der Stichwahl der Bundespräsidentenwahl lag in Wien am Sonntag um 14.00 Uhr bei 40,80 Prozent. Das teilte der zuständige Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) am Nachmittag mit. Der Andrang beim ersten Wahlgang war um diese Uhrzeit mit 38,29 Prozent geringer ausgefallen. Die endgültige Wahlbeteiligung (inkl. der Briefwahl, Anm.) betrug im April 63,59 Prozent.

15:20 Uhr: Briefwahl könnte Ergebnis drehen

Es gibt diesmal so viele Briefwähler wie nie zuvor, die Meinungsforscher rechnen mit an die 700.000 gültigen Briefwahlstimmen. Sie könnten das Ergebnis noch drehen - wenn im vorläufigen Endergebnis, das um 17 Uhr verkündet wird, Norbert Hofer nur wenig über 50 Prozent liegt. Bis zu 51,5 bis 52 Prozent für Hofer könnte Alexander Van der Bellen noch damit rechnen, mit der Auszählung der Briefwahlstimmen am Montag doch noch in die Hofburg einzuziehen.

14:50 Uhr: Hohe Wahlbeteiligung

Auf äußerst großes Interesse stößt die Bundespräsidenten-Stichwahl - nicht nur der in- und ausländischen Journalisten, sondern auch der Wahlberechtigten. So gut wie alle Bundesländer meldeten mittags eine höhere Beteiligung als bei der Urnenwahl vor vier Wochen. Dazu kommt noch der Wahlkartenrekord. Die Briefwähler könnten den Ausschlag geben, wenn Norbert Hofer am Abend nur knapp vorne liegt.

68,50 Prozent nahmen am ersten Wahlgang teil. Diesmal könnten es deutlich über 70 Prozent werden - und das, obwohl dieses Mai-Wochenende das erste mit frühsommerlichem Ausflugswetter ist. Aber offensichtlich haben viele Wähler vorgesorgt: Fast 900.000 Wahlkarten wurden beantragt - das ist weit mehr als jemals zuvor. Damit wird es auch so viele Briefwähler wie nie zuvor geben, die Meinungsforscher rechnen mit an die 700.000 gültigen Briefwahlstimmen.

14:35 Uhr: Der Kanzler hat gewählt

Neo-Bundeskanzler Christian Kern hat am Vormittag in Wien seine Stimme für die Bundespräsidentenwahl abgegeben. Der neue Regierungschef kam ohne seine Familie in das Wahllokale im Amtshaus Hermanngasse im siebenten Gemeindebezirk. Eine politische Stellungnahme gab Kern den wartenden Journalisten nicht ab. Allerdings hat er schon zu seiner Bestellung klargestellt, dass er den von den Grünen unterstützten Kandidaten Alexander Van der Bellen wählt.

Ohne öffentliche Begleitung hat die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig am Sonntag ihre Stimme abgegeben. Sie ist schon früher als ursprünglich angekündigt in ihrem Wahllokal, in der Volksschule Wichtelgasse im 17. Bezirk, erschienen.

14:15 Uhr: Beide Kandidaten optimisch

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer "wünscht und erhofft" sich bei der Bundespräsidentenwahl am Sonntag 52 Prozent für sich. "Es könnte knapp werden", meinte er bei der Stimmabgabe in der Neuen Mittelschule in Pinkafeld gegenüber Journalisten. Bevor er am Nachmittag nach Wien fährt, wird Hofer noch mit seiner Familie zu Mittag essen.

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Der Freiheitliche Präsidentschaftskandidat traf um 10.30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein vor dem Schulgebäude ein. Dabei waren auch seine Frau Verena und die Tochter. "Ich bin noch relativ ruhig", die Nervosität könnte noch im Laufe des Tages kommen, meinte Hofer beim Eintreffen. Es sei ein "irrsinnig spannender Tag" und das Ergebnis sei schwer abzuschätzen. Er rechnet aber mit einem Sieg und erhofft sich, dass 52 Prozent der Österreicher für ihn stimmen.

Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen hat Sonntagvormittag im Amerling-Gymnasium in Wien-Mariahilf seine Stimme abgegeben. Er sei "vorsichtig optimistisch", die Stichwahl für sich entscheiden zu können, sagte er danach in einem Medienstatement unter freiem Himmel. Wegen der Briefwähler sei es möglich, dass die Entscheidung erst am Montag vorliegen könnte.

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Bei weitem mehr Journalisten und Kamerateams als beim ersten Wahlgang im April erwarteten diesmal den ehemaligen Bundessprecher der Grünen. Auch die Polizei war verstärkt präsent, ebenso wie Mitarbeiter des Magistrats. Van der Bellen traf bei sonnigem, aber stürmischem Wetter in Begleitung seiner Frau Doris Schmidauer kurz nach 11 Uhr ein. Vorerst ohne Statement ging es zur Stimmabgabe ins mit Fotografen und Kameraleuten gesteckt volle Wahllokal.

14:00 Uhr: Wer wird gewinnen?

Jedenfalls bekommt Österreich seinen ersten Bundespräsidenten, den weder SPÖ noch ÖVP ins Rennen geschickt haben. Deren Kandidaten Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol sind im ersten Wahlgang am 24. April mit jeweils knapp über elf Prozent gescheitert. Die parteifreie Irmgard Griss schaffte zwar beachtliche 18,94 Prozent. Aber sie verpasste die Stichwahl, denn Van der Bellen lag mit 21,34 Prozent vor ihr.

Hofer und Van der Bellen versuchten mit einem teils sehr angriffigen Wahlkampf, Sympathisanten anderer Parteien für sich zu gewinnen. Denn offizielle Wahlempfehlungen gab es diesmal keine. Van der Bellen sammelte jedoch prominente Politiker aller Farben - außer Blau - in seinem Unterstützungskomitee, SPÖ-Spitzenpolitiker vom neuen Parteichef Christian Kern abwärts bekannten sich zur Stimme für ihn. Dies tat letztlich auch Griss.

Kommentare

tolle wahl. alles bestens. wunderbar. herrlich.
zynismus aus

Tja RobOtter, wir haben alle Arbeit., aber ich kann Dir sagen wer keine hat.Linke Demonstranten die in Spielfeld an der Grenze zig Autos etc.beschädigt haben. Linke Demonstranten,die in Wien eine Mahnwache attackiert haben.Linke Demonstranten die an der Brennergrenze für Verwüstung gesorgt haben. Kein Berufstätiger würde soviel Zeit investieren. Anscheinend haben unsere Langzeitstudenten viel Zeit

RobOtter

@christian95 oder Herbert Schwarzmann: Bitte - die Wahl ist vorbei, geh Dir eine Arbeit suchen und verschone uns endlich mit Deiner Hetzerei. Schon klar, das Posting ist sehr verwerflich...es vor Dir aber in jedes Forum zu kopieren, ebenso. Du postest heute noch die selben Stehsätze wie 2011 im Profil. An Dir kann ich weniger Weiterentwicklung erkennen als an der Regierung...

Cat Poter

Leute was habt ihr gemacht was soll das jetzt kommen alle Muslime
ich bin von dort weggelaufen und ich glaube nach ein paar Jahren müsse ich von österreich weglaufen eine große Katastrophe
Ich hasse das ganze Regierung scheiße auf der ganzen Welt
Anarchie For ever (: !!!!!!!

eash melden

@christian95 : vielleicht war es einer aus der Simmeringer Hochburg,nur im falschen Thread?

Oberon
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Sowas kann auch nur ein Partei(kampf)poster vermuten....

RobOtter
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@Oberon: ja gell? Wie der Schelm denkt so spricht er...

Oberon
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@RobOtter, woran erkennt man einen Parteiposter? Daran, dass er vorwiegend, wenn nicht sogar ausschließlich, im parteipolitischem Sinn postet und die Diktion der eigenen Partei für die der Gegner verwendet.
ICH tue das nicht, außerdem poste ich zu fast jedem Thema. Was SIE und diverse user nicht tun.

giuseppeverdi melden

Ich verstehe nicht, was das für Menschen sind, die nach einer geschlagenen Wahl so verbal entgleisen und das Ergebnis nicht anerkennen! 50 Prozent und eine Stimme genügen und das hat VdB erreicht. Er ist zurecht BP und es spielt keine Rolle unter welchen Umständen das passiert ist. - Aus und Ende. alles andere ist kein demokratisches Denken!

Auf Twitter bei Norbert Hofer nachzulesen:
"Ein behindertes Krippel kadidiert für die Nazis der vor 70 Jahren als erster gewesen wäre dens vergast hätten".
Ich schäme mich für so ein Österreich! So etwas hat er sich nicht verdient!

Die Städter lieben anscheinend die Kriminalität!!! Der nächste EU-Sklave und Förderer der Unterwanderung der österr. Bevölkerung!! Aber wie sagte Herr Pinter so schön: 98% Naturdeppen und mit denen ist leicht zu spielen!!

parteilos melden

Ich kenne Polizisten, Justiz, Krankenschwestern, Ärzte und auch Firmenchefs die Bellen durch seinen Willkommenskultur nicht gewählt haben. Jetzt geht die Abwärtsspirale weiter. Und den Bellen Wählern sollte schon klar sein, dass durch seine Politik die Pensionsspirale noch weiter nach unten gedreht wird. Aber anscheinend hat der Össi noch genug am Konto, aber das wird sich gleich ändern.

parteilos melden

Den wer glaubt, dass die Politik von Bellen für den Össi ist, der hat sich geschnitten. Die nächsten Reformen werden klare Einschnitte für den Österreicher bedeuten, oder glaubt jemand das die Zuwanderer jemals ein Plus für den Sozialstaat sind? Dazu kommen finanzielle Unterstützungen für andere Länder, nur keiner da der dem Einhalt gebietet, oder glaubt ihr das Bellen ein Vetoman ist?

eash melden

@parteilos> ich kenne auch viele, die denken wie ich > betreff Abwärtsspirale >Össi gibt es nicht, das waren die Ossi in De>wir sind unter ÖSI !! bekannt :-) oder gibt es schon klammer finger ??(schei... schon wieder ein Stich ins braune??) Ja wo sind nun die xx welche für die EU gestimmt haben ?? *ich doch nicht* aber wenns um den *shi** geht, wars doch keiner. >Betreff Zuwanderer, ja diese

eash melden

Zuwanderer tun wir sicherlich brauchen, denn es ist doch nicht einem *unseren AMS-tauglichen/arbeitsun- oder willigen* zumutbar irgendwelche Reinigungsarbeiten zu machen (oder DOCH?) in/an diversen Örtchen zu machen ?? Hofer hätte sie sicherlich dazu verdonnert, und bist du nicht willig ?.xxx
verstehe manch enttäuschung, ABER ZU FRÜH gestern noch gefreut, tja der Mundl hät gsogt: xyz....

parteilos melden

Die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Ein Sozialstaat lebt von seiner Mittelschicht und da haben manche von euch ein Wirwar im Kopf. Diese Mittelschicht sorgt für Pensionen und den Erhalt der Wirtschaftsleistung. Diese Nettozahler waren auch die 50% die Hofer gewählt haben. Aber gut, mir kanns egal sein....ist ja nicht meine Pension. Nur weiter so....

Oberon
Oberon melden

@eash, klar, alle Österr. - auch die mit Migr.Hintergrund(?) - sind arbeitsscheu und wollen nur auf der faulen Haut liegen. Die Einzigen, die fleißig, arbeitsam und arbeitswillig sind, das sind die Zuwanderer.
Glauben Sie ernsthaft, ein muslimischer Mann würde sich für Reinigungsarbeiten auf einem WC hergeben? Das ist doch gegen die Ehre. Wissen SIE das nicht??

christian95 melden

Ich denke, bei einem so knappen Wahlsieg hätte Herr Hofer sicher keine grüne Krawatte getragen. Bereits am ersten Tag seiner Wahl "spaltet" statt vereint Herr Van der Bellen? Das hat mich etwas enttäuscht.
Gratulation zum Sieg.

eash melden

was hast DU*@christian95 eigentlich erwartet ?? vom Hofer blaue oder braune oder Kornblume ? oder 88er Schleife??

Lena Miller
Lena Miller melden

Hurra wir haben einen halbtoten Bundespräsident gewählt. Ich kann nur hoffen das er nicht zu lange da ist. Hofer soll dann ans Ruder undswar sofort. Van der Bellen liebt die Ausländer mehr als die Österreicher dem Alten geht es nur ums Geld. Ich werde wohl bald mit Kopftuch umherlaufen müssen und bis 100 Jahre arbeiten. Van der Bellen lebt nicht wie ich in einem Ausländerviertel wie ich.

steefi melden

einen kleinen Beitrag zur Ihren umfangreichen politischen Fachwissen:
Wenn VDB abtritt, wie auch immer, ist nicht der Hofer automatisch Bundespräsident, da muss wieder neu gewählt werden!
Und wenn sie glauben, sie müssen ein Kopftuch tragen, dann hindert sie ja keiner daran, auch nicht an einem Umzug.

Cyrus110 melden

@lena, vdb lebt auch nicht in einer zwei zimmer wohnung wie er behauptet hat! aber linke lügner sind ja nix neues!

eash melden

@beide >Lena Miller@Cyrus110> wo gibt es da eigentlich Probleme, wer was wann wo lebt?habt ihr 2e schon nachgesegen, wo eure SUPIS gudenus,vilimsky,strache,und sonstige *FPÖgranden* von EUREN Gnaden wohnen? Google mal. Dann kommen Euch erst recht die *Glucker* raus

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