Genug Wasser in Österreich?

Bundesländer melden trotz Rekordhitze keine Engpässe bei der Wasserversorgung

von Mann trinkt Wasser © Bild: thinkstock.at

Die Energie AG Oberösterreich registrierte zwar einen um 15 bis 20 Prozent höheren Bedarf als in durchschnittlichen Monaten. Es gebe aber in den Versorgungsgebieten keine Probleme, da man ausschließlich auf Grundwasserbrunnen zurückgreife, hieß es auf Anfrage. Auch bei der Linz AG werden trotz höheren Verbrauchs keine Engpässe gemeldet. Die Reserven seien sehr groß, da man über umfangreiche Grundwasserspeicher verfüge, so das Unternehmen.

NÖ: Horn ruft zum Wassersparen auf

In Niederösterreich sei bisher nicht bekannt, dass es Probleme mit der Wasserversorgung gebe, hieß es aus dem Büro von Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP). Freilich gebe es bereits Gemeinden, die zum sorgsamen Umgang mit Trinkwasser aufgerufen haben. So richtete etwa die Waldviertler Stadtgemeinde Horn die "eindringliche Bitte" an die Bevölkerung, "den Wasserverbrauch auf das notwendige Maß einzuschränken und damit Wasser zu sparen". Rasensprengen, Autowaschen sowie sonstiger nicht notwendiger Wasserverbrauch in Haushalt und Garten "sind in den nächsten Wochen einzustellen!", hieß es in einer amtlichen Mitteilung.

Genug Grundwasser in der Steiermark

Auch in der Steiermark sind die Grundwasserpegel nicht zu niedrig, weshalb die Wasserversorgung derzeit kein Problem darstelle. Im Frühjahr habe es genug Niederschlag gegeben, weshalb Engpässe "auch in nächster Zeit kein Thema" sein werden, erklärte Bruno Saurer vom Steirischen Wasserversorgungsverband auf APA-Anfrage. Viele regenreiche Monate im Winter und Frühling sorgen auch in Kärnten für ausreichend Grundwasserreserven.

Vorarlberg hat genug

Vorarlberg zehrt noch von den überdurchschnittlichen Regenmengen im Mai und Juni. An einigen Messstellen seien im Juni teilweise die höchsten Pegelstände seit Messbeginn erreicht worden. Im Großraum Bregenz liege man derzeit hinsichtlich des Grundwassers etwa im Mittel, an anderen Messstellen näherten sich die Pegel dem Tiefststand. "Die Situation ist aber sicher noch nicht kritisch", hieß es.

In Tirol "völlig unproblematisch"

In Tirol sei die Situation "völlig unproblematisch", hieß es aus der Abteilung für Wasserwirtschaft. Bisher seien aus keiner der Gemeinden Schwierigkeiten gemeldet worden, erklärte Herbert Polland, zuständig für Fragen der Trinkwasserversorgung und Grundwassernutzung. Selbst wenn es in den kommenden Wochen überhaupt keine Niederschläge geben sollte, würde es in Tirol zu keinen Problemen in Sachen Wasserversorgung kommen, meinte der Experte.

Burgenland am Limit

Hitze und Trockenheit sind für die Wasserversorger im Burgenland durchaus eine Herausforderung: "Wir fördern auf Hochtouren", so der Technische Betriebsleiter des Wasserleitungsverbandes Nördliches Burgenland, Helmut Herlicska, am Mittwoch zur APA. Engpässe gebe es aber keine: "Wir werden über die Runden kommen", meinte Herlicska. Am vergangenen Sonntag kletterte mit der Temperatur auch der Wasserverbrauch in Rekordhöhen: Rund 83.000 Kubikmeter Wasser wurden im Verbandsgebiet verbraucht, das 66 Gemeinden umfasst. Die bisherige Spitze hatte es 2010 mit rund 76.500 Kubikmetern gegeben. Zum Glück habe es im Frühjahr viel geregnet, wodurch der Grundwasserspiegel sehr hoch gewesen sei, so der Betriebsleiter.

Salzburg verbraucht weniger als vermutet

Auch wenn die Salzburger Landwirtschaft am fehlenden Regen leidet, "bei der öffentlichen Wasserversorgung im Bundesland haben wir derzeit noch keine Probleme", so Franz Wieser, Sprecher vom für die Wasserwirtschaft zuständigen Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) zur APA. An der Situation dürfte sich zumindest mittelfristig nichts ändern. Bei privaten Quellen und Brunnen seien möglicherweise Engpässe möglich, der Hydrografische Dienst des Landes meldet derzeit aber keine Schwierigkeiten mit einem zu niedrigen Grundwasserspiegel. Außerdem wird derzeit weniger Wasser verbraucht, als man vermuten möchte: Viele Salzburger sind auf Urlaub.

Wien hat große Ressourcen

Die Wiener müssen trotz der Trockenheit traditionell nicht um ihre Wasserversorgung bangen: "Wir haben keine Probleme", versicherte Wolfgang Zerobin, Chef der Magistratsabteilung 31 (Wiener Wasser). Die Bundeshauptstadt werde überwiegend mit Quellwasser versorgt. Aufgrund des sehr regenreichen Frühjahrs und einer sehr langsamen Schneeschmelze sei genug Wasser vorhanden: "Wien hat sehr große Ressourcen, wodurch geringe Wasserspiegelschwankungen kein Problem darstellen." Aus den steirischen und niederösterreichischen Bergen gelangt das Wasser über Stollen und Aquädukte im natürlichen Gefälle in die Hauptstadt. Dort angekommen wird die kühle Fracht über zwei Wasserspeicher in Niederösterreich und 29 in Wien, die eine Gesamtmenge von 1,6 Milliarden Liter aufnehmen können, in das städtische Rohrnetz eingespeist.

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