Treffen sich Trump
und Kim Jong-un in Prag?

Nordkoreas Machthaber könntmit dem Zug kommen

Tschechische Medien spekulieren am Donnerstag, dass Prag zum Ort des geplanten Treffens von US-Präsident Donald Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un werden könnte.

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Historischer Moment - Treffen sich Trump
und Kim Jong-un in Prag?

Eine Rolle könnte dabei spielen, dass der nordkoreanische Botschafter in Prag Kim Pjong-il Onkel von Kim Jong-un ist, heißt es. Außerdem hat Milos Zeman gestern den US-Botschafter in Prag Stephen King empfangen.

Die Gerüchte in Prag habe eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg befeuert. Demnach sei die tschechische Hauptstadt einer der neun möglichen Orte des Gipfels USA-Nordkorea. Bloomberg beruft sich dabei auf eine nicht genannte Person, die in das Treffen von Trump mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe in Florida involviert gewesen sei.

Als weitere mögliche Orte des Treffens Trump-Kim nennt die Agentur Oslo, Helsinki, Stockholm, Genf, Warschau, Ulaanbaatar und Singapur. Demgegenüber kämen Peking, Pjöngjang, Seoul und Panmunjom nicht in Frage.

»Ich werde es in keiner Weise kommentieren«


Die tschechische Präsidentenkanzlei wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern. "Ich werde es in keiner Weise kommentieren", so Zemans Sprecher Jiri Ovcacek. Allgemein gelte, dass Prag eine "unermesslich schöne und gastfreundliche Stadt ist", sagte der Sprecher weiter.

Luxuriöser Sonderzug


Der Gipfelort könnte sich schon an der Frage entscheiden, ob Nordkoreas Machthaber wie bei seiner überraschenden Visite Ende März in China wieder mit seinem luxuriösen Sonderzug fahren will - oder ob er auch fliegen würde und könnte. Leidet der junge Machthaber wie sein Vater Kim Jong-il unter Flugangst? Oder ist er nur aus Gründen der Logistik oder Sicherheit mit dem Zug nach Peking gefahren?

Die Tageszeitung "Lidove noviny" meinte, dass Kim Jong-un mit dem Zug nach Prag kommen könnte, wie es einst sein Großvater Kim Il-sung getan habe. Dieser habe 1984 die damals kommunistische Tschechoslowakei und andere Ostblock-Länder besucht, wobei er wegen Flugangst mit der Bahn gekommen war.

Nordkorea zu atomarer Abrüstung bereit?

Währendessn meldet sich der südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in zu Wort. "Nordkorea äußert den Willen zu einer völligen atomaren Abrüstung", sagte Moon zu Journalisten. "Sie haben keine Bedingung daran geknüpft, die die USA nicht akzeptieren könnten." Alles, worauf sie Wert legten, sei ein Ende der feindseligen Politik gegen Nordkorea, gefolgt von Sicherheitsgarantien.

Atomwaffenprogramm als notwendige Abschreckung

Nordkorea hat sein vom UN-Sicherheitsrat verurteiltes Atomwaffenprogramm als notwendige Abschreckung gegen eine feindliche Politik der USA gerechtfertigt. Die USA haben 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert. Früher hatte Nordkorea eine Aufgabe seines Atomarsenals immer vom Abzug der US-Truppen abhängig gemacht.

Waffenstillstand gilt seit 1953

Am Mittwoch erklärte Südkorea zudem, es prüfe, ob der seit 1953 geltende Waffenstillstand auf der koreanischen Halbinsel in einen Friedensvertrag überführt werden könne. Die beiden koreanischen Staaten könnten jedoch nicht alleine darüber entscheiden. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump ebenfalls von der Möglichkeit eines Friedensvertrags gesprochen.

Das koreanische Gipfeltreffen ist für den 27. April geplant. Danach soll es ein Treffen von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un mit Trump geben.