Hinter Silvestermord steckt Mordkomplott:
20-jähriger Lehrling mit Komplizen in Haft

Mord auf Billardspieler monatelang minuziös geplant Motiv ist angebliche Vergewaltigung der Verlobten

Hinter Silvestermord steckt Mordkomplott:
20-jähriger Lehrling mit Komplizen in Haft © Bild: Corbis

"Der Mordplan kann jederzeit als Vorlage für eine Columbo-Serie dienen", fasste Abteilungsinspektor Heinz Grossauer vom LKA Wien die Tat am 31. Dezember 2009 gegen 18.00 Uhr zusammen. Kleidung und Waffe wurden sofort entsorgt, eine Folie im Fluchtwagen verhinderte die Verteilung von Schmauchspuren. Als Alibi sollten den Burschen ein Radarfoto und die Rufdaten der Mobiltelefone aller Beteiligten dienen.

Tat bereits im Sommer 2009 geplant
Der hauptverdächtige Lehrling soll die Tat bereits seit Sommer 2009 geplant haben, nachdem die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen nach der angeblichen Vergewaltigung seiner Freundin im Mai 2009 eingestellt hatte, erklärte Grossauer. Der 20-Jährige spionierte Harald W. aus. Er verkleidete sich als Paketzusteller und filmte sein Opfer beim Öffnen der Türe mit einer Kugelschreiber-Kamera. Die Aufnahmen zeigte er seiner Verlobten, die Harald W. als Schuldigen identifizierte, so Grossauer.

Von seinem 21-jährigen Freund Prabhjot S. habe sich der Lehrling daraufhin auf der Donauinsel eine Waffe Kaliber 7,62 mm besorgen lassen. Da er keine Pistole mit Schalldämpfer bekam, beschloss Alexander W. die Tat auf die laute Silvesternacht zu verlegen.

Opfer starb am Weg ins Spital
Ein Komlize klingelte, Alexander W. wartete mit der Waffe im Anschlag. Er gab laut Polizei einen gezielten Schuss ab, der den 35-Jährigen genau im Mund traf. Das Projektil zersplitterte an seinen Zähnen. Der Mann schleppte sich noch in ein Lokal und starb am Weg ins Spital.

Die Waffe vergrub der Hauptverdächtige irgendwo in einem Wald in Ottakring. Trotz Suche mit Metalldetektoren wurde sie noch nicht gefunden. Durch Rufdatenauswertungen kam die Polizei dem Mordkomplott auf die Schliche. Nach stundenlangen Einvernahmen gestanden Alexander W. und seine in ihren Wohnungen verhafteten Komplizen die Tat.

(apa/red)