Hidden Side: Die
andere Seite von Lego

Längst hat das Handy auch große Teile der Aufmerksamkeit von Kindern einverleibt, traditionelles Spielzeug ringt zunehmend um seine Existenz. Eine der erfolgreichsten Spielzeugmarken der Welt setzt jetzt auf eine Mischform. Mit dem Handy sollen Kinder die Lego-Bausteine einer neuen Geister-Serie zum Leben erwecken können. Wir haben uns angesehen, wie und ob das funktioniert.

von App mit Steinchen - Hidden Side: Die
andere Seite von Lego © Bild: The LEGO Group

"Hidden Side", auf Deutsch "versteckte Seite", heißt das Thema der neuen Lego-Serie und richtet sich an Kinder, die alt genug für einen Spuk der milderen Sorte sind. Soll heißen: Alle acht Sets in einer Preisspanne von rund 16 Euro bis 85 Euro* drehen sich um eine digitale Geisterjagd.

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So funktioniert der Spuk

Auf den ersten Blick ändert sich gar nichts im Vergleich zu herkömmlichen Bausätzen: Je nach Größe baut man mal kürzer, mal länger am jeweiligen Set herum und freut sich zunächst einmal über Farbenpracht und Detailgrad der "Hidden Side"-Serie.

Neu an "Hidden Side" ist jedenfalls, dass die Sets mit dem Smartphone bzw. einer dazugehörigen App zum Leben erweckt werden können. Hält man nun den Bildschirm vor das jeweilige Set, werden dadurch eine Reihe von Minispielen gestartet, die in Kombination von Geräte-Bildschirm und Kamera vor dem Auge des Spielers ablaufen.

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Das für den Test von Lego zur Verfügung gestellte Set "Spezialbus Geisterschreck 3000" (70423) konnte dabei in vielen Aspekten punkten. Mit knapp 700 Teilen bekommt man ein farbenfrohes Set, aus dem man nicht nur einen ziemlich fetten Schulbus im "Ghostbusters"-Stil bauen kann. Neben dem Bus als Modell und fünf detaillierten Minifiguren sind auch die Steine an sich hervorragend geeignet, um sie in eine bestehende Steine-Sammlung zu integrieren.

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Weniger überzeugend ist hingegen die bei Lego immer noch nicht ganz nachvollziehbare Sticker-Flut, die Kinder und Eltern auch hier in den Wahnsinn treiben könnte.

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Sehr nah am Smartphone gebaut

Mit der App an sich kann man auf Geisterjagd geht oder auch umgekehrt Geisterjäger erschrecken. Sie ist im Test mit einem Huawei Mate 20 Pro überraschend flüssig und stabil gelaufen. Aus technischer Hinsicht ist in diesem Fall nichts zu bemängeln, dennoch sollte man hier abklären, ob das Smartphone mit der App kompatibel ist. Gerade auf der Lego-Seite und auch im Google Play-Store haben sich mehrere Nutzer darüber beschwert, dass die Kompatibilität recht eingeschränkt sei.

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Sympathisch an der App ist prinzipiell, dass derzeit keine In-App-Käufe, also Mikrotransaktionen und somit keine versteckten Kosten enthalten sind. Je mehr "Hidden Side"-Sets man besitzt, desto mehr holt man natürlich aus der App raus, das ist aber nicht Verwerfliches. Und schon gar nichts Verpflichtendes. Auch mit dem günstigsten Set lässt sich die App tadellos nutzen.

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Ein wenig schade an der App ist, dass man recht unvermittelt in das Geschehen "geworfen" wird und die deutsche Übersetzung nicht immer zu 100% geglückt ist. Mehr Story hätte genauso wenig geschadet wie eine größere Schriftart im User-Interface der App. Die Action lässt in der App jedenfalls nicht lange auf sich warten und man sollte mit ein wenig Hektik rechnen. Und auch dafür sorgen, dass Kids für die digitale Erkundung ihrer Sets dementsprechend ausreichend Platz haben.

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Wie Lego betont wurde bei allen acht Sets besonders penibel darauf geachtet, das Feedback der jungen Spieler einzuholen und die Sets damit zu optimieren. Herausgekommen sind letztlich durchwegs bunte und verspielte Bausätze, die auch in der Einstiegsklasse nicht mit Details und Minifiguren geizen.

Nach der Saison ist vor der Saison

Lego bestätigt auch, dass sich die "Hidden Side"-Serie nach wenigen Wochen im deutschsprachigen Handel schon sehr gut verkauft hat. Besser als von Lego erwartet und Grund genug, um Folge-Sets in Aussicht zu stellen. Ein konkretes Datum gibt es dafür freilich noch nicht, schließlich ist die erste Saison ja noch kaum auf dem Markt angekommen.

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Wer sich nicht sicher ist, ob die spannende Mischung aus Smartphone und Bausteinen die richtige für sein Kind ist, sollte das am besten mit einem kleinen Set ausprobieren. "Geisterlabor"* oder "Spuk am Friedhof"* kosten jeweils nicht mehr als rund 20 Euro. Und verhaut ist in keinem Fall was, denn die Geister-Sets sind auch ohne Handy echt gelungen, schön bespielbar und passen gut zu anderen Themen der Legowelt - selbst wenn es nur als Teilespender sein sollte.

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