Herk führt steirische Wirtschaftskammer:
Heinzl stolpert über Dienstwagenaffäre

Wollte Dienstauto im eigenen Autohaus kaufen Führt Karosseriespengler- und Lackierbetrieb

Der Obersteirer Josef Herk ist der vom Wirtschaftsbund (WB) Steiermark designierte Nachfolger des wegen der Dienstwagen-Affäre zurückgetretenen Wirtschaftskammer-Präsidenten Ulfried Hainzl. Dies gab WB-Obmann und Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann am Donnerstagnachmittag nach einer mehrstündigen Sitzung bekannt. Die letztlich einstimmige Einigung auf Herk im 14-köpfigen Wirtschaftsbund-Vorstand dürfte recht zäh zustande gekommen sein. Seit dem frühen Donnerstagvormittag hatte das Gremium getagt, nach etwa sechs Stunden gab es ein Resultat.

Herk führt steirische Wirtschaftskammer:
Heinzl stolpert über Dienstwagenaffäre

Ins Spiel gebracht worden war Herk von WB Steiermark-Obmann Buchmann, nachdem sich in den vergangenen Tagen wegen der Dienstwagen-Affäre stetig dunklere Wolken über Hainzl zusammengebraut hatten. Mitte Jänner war bekanntgeworden, dass Hainzl im eigenen Autohaus einen über 80.000 Euro teuren Dienstwagen Toyota Lexus Hybrid gekauft hatte. Vor allem seitens der Industrie, aber auch Kammer-intern war dann Hainzl - der noch in einer Pressekonferenz am Dienstag einen Rücktritt ausgeschlossen hatte - immer mehr infrage gestellt worden. Der designierte Präsident Herk nannte es dann auch als eines seiner Ziele, das Vertrauen der Unternehmer in die Kammer wiederherzustellen.

Herk zollte seinem Vorgänger Respekt, der erst in den frühen Vormittagsstunden seinen Rücktritt bekanntgegeben hatte. Dieser habe die Organisation vor die Person gestellt. "Ich nehme die Aufgabe gerne an", sagte Herk, der seit 23 Jahren und in zweiter Generation einen Karosseriespengler- und Lackierbetrieb führt und mit seiner Firma in Knittelfeld 20 Mitarbeiter beschäftigt. Mit seiner Kür ist ein KMU- und regionaler Kammer-Vertreter zum Zug gekommen.

Buchmann erklärte auf Journalistenfragen, es habe ein sehr deutliches Ansprechen der Probleme gegeben. Dass es nun Herk geworden wäre und nicht etwa Vizepräsidentin Regina Friedrich - so Buchmann auf Journalistenfragen - schmälere nicht die Rolle der Frau in der steirischen Wirtschaft. Hainzl habe eingeräumt, dass er einen Fehler gemacht habe, aber Verzeihen sei in dieser Gesellschaft offenbar schwierig. Buchmann nannte Hainzl auch den "erfolgreichsten Wirtschaftskammerpräsidenten seit 1945", da dieser bei der WK-Wahl im März vorigen Jahres 76 Prozent für den Wirtschaftsbund eingefahren hatte. Friedrich erklärte, dass alle die Entscheidung mittragen würden: "Es muss eine tragfähige Lösung geben".

Die Landessprecherin der Grünen Wirtschaft, Abg. Sabine Jungwirth, mahnte in einer Reaktion "längst überfällige" Reformen und die Empfehlungen eines diesbezüglichen Rechnungshofberichts ein. BZÖ-Abg. Gerald Grosz erklärte zur Herk-Kür: "Es kommt halt nix besseres nach. Statt einem Experten kommt ein Funktionär." Grosz wiederholte seine Forderung nach einer "Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft in der WK".

(apa/red)

Kommentare

1+1=11 ...das neue Wirtschaftskammeradditionstheorem. Schaffen wir doch alle zusammen diese beamteten Kopfkanonen aus dem Steuer.-u. Beitragszahler Erährungsprogramm.Sind die Mäuse satt schmeckt das Mehl bitter. Die sind doch alle nicht mehr ganz dicht. Ob Wirtschaftskammer, ÖGB blabla SPÖ,ÖVP etc. die schmarotzen uns Steuerzahler zu tode.

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Lexus Hybrid Was ist da jetzt falsch, wenn sich ein Politiker seinen Dienstwagen im eigenen Haus kauft?
Vorausgesetzt, er gewährt sich entsprechenden Rabatt - wie üblich bei Politikern.
Dann ist es ein HYbrid-Fahrzeug, nachgewiesen das derzeit beste Hybrid-Fahrzeug, nachgewiesen eines der besten PKWs überhaupt, sicherer, weniger reparaturanfällig und billiger, als Merzedes.

Also, wo ist jetzt der Fehler? Versteh ich absolut nicht!

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Re: Lexus Hybrid Ja das frage ich mich auch. Außerdem scheint er ein Ehrenmann zu sein, weil er für den vermeintlichen Fehler sein Amt zurücklegt. Das ist in Österreich fast einmalig unter den Politikern. Für den Kauf hatte er Steuern zu zahlen wie jeder andere auch und den Rabatt, den die WK sonst bekommen hätte, hat er sicher auch gewährt.

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Re: Lexus Hybrid Ja genau, und 80.000 Euro für einen Gebrauchtwagen den er sonst nicht angebracht hätten sind für einen österr. Funktionär doch das Minimum - Geht´s euch noch???

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Re: Lexus Hybrid Mein Gott na und? Wenn man sieht, was der Staat sonst noch für einen Schrott um Milliarden einkauft (Stichwort Eurofighter), dann kommt es auf die paar Euro auch nicht mehr an. Immerhin hat er seinen Rücktritt erklärt. Haben Sie schon jemand der am Eurofighterkauf beteiligt war gesehen, der zurückgetreten ist? Und kommen Sie mir bitte nicht mit dem Grasser, weil der ist zurückgetreten worden!!!

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Re: Lexus Hybrid In Anbetracht der Tatsache, dass Herr Hainzl vor 2 Tagen noch erklärt hat, den "Heckenschützen" in den eigenen Reihen schon noch zu finden, glaube ich nicht so ganz an den reumütigen Rücktritt. Ich denke eher, dass, nach der kürzlich erfolgten Kritik des Rechnungshofes die Nerven der WK-Funktionäre etwas blank gelegen haben und in weiterer Folge dem Herrn Hainzl der Rücktritt nahe gelegt wurde, den er infolge des immer größer werdenden Drucks der Vorwürfe gerne angenommen hat.

Wie in einigen anderen Fällen ( siehe KHG) läuft man allerdings in dieser Sache auch leicht Gefahr, dem Trugschluß der Täter-Opfer-Umkehr zu verfallen. Man sollte nicht vergessen, dass dieser eingestandene "Fehler" nicht aus Unachtsamkeit zustandekam, sondern auf Charakter und Einstellung zurückzuführen ist.

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