Letzter der "3 Spitzbuben" tot

Kabarettist erlag 80-jährig einem Krebsleiden. Mit Heurigen-Truppe zur Legende geworden

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    Das letzte Mitglied der Wiener Kabarett-Truppe "3 Spitzbuben" ist tot: Helmut Reinberger erlag am Sonntagnachmittag 80-jährig einem Krebsleiden.

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    Helmut Reinberger mit seiner letzten Kabarett-Combo, den "Stehaufmandln" Rudolf Kandera und Peter Peters. (Archivbild von 2002)

Später war Reinberger mit Bill Grah und Peter Peters als "Die Schmähtandler" unterwegs, nach 1982 mit Toni Strobl und Rudi Kandera als "Toni Strobl und seine Spezis" und mit Peter Peters und Rudi Kandera als die "Stehaufmandln".

Helmut Reinberger wurde am 30. August 1931 in Wien geboren. Nach dem Abschluss der Schule erlernte er den Beruf des Schriftsetzers, den er aber nie ausüben sollte. Von 1947 bis 1950 begeisterte er als Musiker unzählige amerikanische Soldaten in verschiedenen Clubs in Wien. 1950 wurde er Mitarbeiter der Postverwaltung. Seine Musikerkarriere startete er im Nebenberuf.

Legendäre Pop-Parodien
Gemeinsam mit Hermann Bochdansky gab Reinberger 2008 im Verlag "Der Apfel" das Buch "Das Wien der 3 Spitzbuben" heraus, in dem an die unnachahmliche Mischung aus Heurigenmusik, Stegreifkomik und Pawlatschen-Theater erinnert wurde. "Mit ihren Parodien lösten sie die schnulzigen Zuckerwattetexte der gängigsten Schlager - heute würde man sagen: Pop-Hits - in Gelächter auf", schrieb der langjährige "Krone"-Adabei Roman Schliesser im Vorwort.

Musikalisch bauten sie beinahe das gesamte Repertoire der Beatles, diverser Musicals wie "Hair" und "My fair Lady" sowie Evergreens wie "Pretty Belinda" in ihr Programm ein. Darüber hinaus entstanden aber auch eigene Wiener Lieder wie: "Warum muaß ma aufhörn wanns am schönsten grad is", "Bleamerl", "Angschütt wia a Blumenstöckl" oder "Ich bin a Schlimmer, wia ma sagt a klaner Nascher".

Kommentare

Ganz große Unterhaltung Kaum jemand wird Heute noch die Spitzbuben kennen.
In den 60er und 70ern machten die- wie man Heute sagen würde- comedy.
Und zwar ganz große Comedy, und mit einem Erfolg an den derzeit gerade mal der Kaiser Palfrader herankommt.
Kein Star, der in Wien weilte (damals kamen wirklich noch Stars nach Wien...) kam an einem Besuch bei den Spitzbuam herum.
Auch wenn er- da nur Englischsprachig- nichts verstand..

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