Helden aus der zweiten Reihe: BMW und
Honda haben das Zeug zum Spielverderber

Großes Potenzial: Siege aus eigener Kraft möglich Beide wollen in ein bis zwei Jahren den Titel holen

Helden aus der zweiten Reihe: BMW und
Honda haben das Zeug zum Spielverderber

Die Wintertests des deutsch-schweizerischen Teams waren vielversprechend, wenngleich die Piloten Nick Heidfeld (GER) und Robert Kubica (POL) die Vorschusslorbeeren noch ummünzen müssen. "Wir sind deutlich näher dran an den Spitzenteams", versicherte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. "Wir sind erfreulich schnell."

Schon in der vergangenen Saison hatten Heidfeld in Budapest und Kubica in Monza je einen Podestplatz herausgefahren, heuer sollen es deutlich mehr werden. Laut "Masterplan" will BMW 2007 aus eigener Kraft regelmäßig in die Top 3, spätestens 2008 die ersten Rennen gewinnen und 2009 den Titel. "Ich will Weltmeister werden", bestätigte Heidfeld. "Am liebsten in den nächsten Jahren mit BMW."

Mit einem ähnlich langfristigen Plan war ein Jahr vor BMW auch Red Bull in die Formel 1 eingestiegen, dem österreichisch-englischen Team fehlt aber der Background eines großen Automobil-Herstellers. BMW-Sauber beschäftigt mittlerweile fast 700 Mitarbeiter in seinen Fabriken. Die Formel 1 ist für die Bayern ein Prestigeprojekt.

Button kann Alonso und Räikkönen fordern
Honda hatte in der vergangenen Saison durch Jenson Button in Ungarn seinen ersten Grand-Prix-Sieg als wieder eigenständiges Team eingefahren. Als Motorenlieferant für Williams und McLaren waren die Japaner von 1987 bis 1991 bereits fünfmal in Serie Weltmeister. Das ist auch das Ziel des neuen Werksteams, dem Button im Vorjahr in Melbourne bereits im dritten Rennen die erste Pole Position beschert hatte.

Der Engländer war im letzten Saisondrittel des Vorjahres außerdem der eifrigste Punktesammler in der gesamten Formel 1, weshalb ihn Teamchef Nick Fry vom fahrerischen Können her sogar auf eine Stufe mit Doppelweltmeister Fernando Alonso (McLaren-Mercedes) stellte. "Wir werden in Zukunft um den Weltmeistertitel mitfahren", meinte Button. "Davon bin ich überzeugt."

Testfahrer Christian Klien hatte die Erwartungen im Vorfeld gedämpft, von einem kleinen Rückstand auf die Topteams gesprochen. Zwar seien am Auto einige positive Adaptionen vorgenommen worden, "an der Spitze geht es aber sehr eng zu". Schon im Vorjahr hatte Honda mit einer mäßigen Frühjahrs-Performance seine Chance auf einen Top-3-Platz in der Konstrukteurs-WM verspielt.

"Unser Ziel ist einfach. Wir wollen die gesamte Saison über wettbewerbsfähig sein", betonte Fry, der mit Rubens Barrichello außerdem auf den aktiven Piloten mit der größten Grand-Prix-Erfahrung (235 Rennen) zurückgreifen kann. Sollte der Brasilianer seinen auslaufenden Vertrag verlängern, könnte er sogar den ewigen Rekord des Italiens Ricardo Patrese (256) angreifen.

(apa/red)