Wo man auf die Welt kommt, kann man sich bekanntlich nicht aussuchen. Wen man liebt auch nicht. Im besten Fall stellen diese beiden Dinge auch kein Problem dar. So können Schwule und Lesben heutzutage vielerorts schon heiraten, Kinder bekommen oder adoptieren. Seit Anfang Dezember auch in Österreich. Gleichgeschlechtliche Paare sollen ab 2019 eine Ehe eingehen dürfen. Der VfGH (das erste und älteste Verfassungsgericht der Welt) ist damit das erste Gericht Europas, das das Eheverbot für gleichgeschlechtliche Paare aufgehoben hat. Und Österreich das erste Land Europas, das die Ehegleichheit als Menschenrecht anerkennt und verwirklicht.
Ich freu mich so für gleichgeschlechtliche Paare, dass sie endlich wie verschiedengeschlechtliche Paare heiraten dürfen! Der Verfassungsgerichtshof hat eine Entscheidung gegen Diskriminierung für #Menschenrechte getroffen. 😍👩❤️👩💜🏳️🌈👨❤️👨💞 #Österreich #EheFürAlle
— Atheist 👼🏻 Angel (Austrian Atheist) (@_Atheist_Angel_) 5. Dezember 2017
Foltergleiche „Umerziehung“ von Homosexuellen in China
Währenddessen in China: Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hat die chinesiche Regierung dazu aufgerufen, „Umerziehungen“ von schwulen, lesbischen, bi- und transsexuellen Menschen zu stoppen. Bei diesen Therapien wird versucht, die sexuelle Orientierung einer Person zu ändern und sie zur Heterosexualität „umzuerziehen“. Auch, wenn die umstrittene Praxis in China zwar offiziell gesetzlich verboten ist, wird sie einem Bericht der Organisation zufolge, nach wie vor in staatlichen Krankenhäusern durchgeführt.
„Der Psychiater hat zu meiner Mutter gesagt: ‚Homosexualität ist wie alle anderen Geisteskrankheiten heilbar‘“, berichtet ein Betroffener. Eltern wurden psychisch und physisch dazu gezwungen, in Therapie zu geben.
Betroffene erzählen, dass sie in Krankenhäusern unfreiwillig festgehalten wurden. Teilweise sogar in psychiatrischen Abteilungen. Dort mussten sie gegen ihren Willen Medikamente nehmen und sind unter anderem Aversions- und Elektroschocktherapien unterzogen worden. Bei letzteren wurden den „Patienten“ Bilder und Videos von homosexuellen Handlungen gezeigt während sie mit Elektroschocks versetzt worden sind. Des Weiteren wurden sie als „pervers“, „krank“ und „abnormal“ und „dem Tod geweiht“ bezeichnet.
Weltweit ist gleichgeschlechtliche Liebe in 72 Ländern strafbar. In vier Staaten droht sogar die Todesstrafe. Einer davon ist Saudi Arabien. Die Vereinigten Arabischen Emirate, der Iran und Somalia zählen zu anderen drei. Das geht aus dem Spartacus Gay Travel Index 2017 hervor, der Länder hinsichtlich ihrer Schwulenfeindlichkeit beziehungsweise ihrer Schwulenfreundlichkeit bewertet. In insgesamt 14 Kategorien werden Kriterien wie die Einführung von Antidiskriminierungsgesetzen, die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare sowie die Einreisebestimmungen für HIV-positive Touristen analysiert und ausgewertet. Großbritannien und Schweden belegen dabei den ersten Platz, Österreich findet sich mit zehn weiteren Ländern auf dem 12. Platz wieder.