Mal graupelt und regnet es, mal scheint die Sonne, mal ist es so warm, dass man sich draußen auf die Wiese setzen möchte, mal hat es Temperaturen wie im Winter. Das launische Wetter im Frühling macht viele Menschen anfällig für Erkältungen. Dabei kann man mit passender Ernährung das eigene Immunsystem stärken.
„Wir haben einerseits das sogenannte angeborene Immunsystem, das aus den weißen Blutkörperchen und den Fresszellen besteht“, sagt Rosanna Rugli-Quarino, Ärztin für Allgemeinmedizin und Mikroimmuntherapie. „Und dann gibt es noch das erworbene Immunsystem. 80 Prozent der Immunzellen befinden sich in der Darmschleimhaut. Die Zusammensetzung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.“
Wie wichtig gesunde Ernährung ist
In unserem Darm tummeln sich viele Billionen Bakterien. Diese versorgen unseren Körper mit Energie und verhindern außerdem die Vermehrung krank machender Keime im Körper. Wenn allerdings diese „guten“ Bakterien durch Stress, Antibiotikaeinnahme oder einen ungesunden Lebensstil zerstört werden, schwächelt schnell auch das Immunsystem. Daher ist es wenig verwunderlich, dass gesunde Ernährung eine entscheidende Rolle für eine gut funktionierende körpereigene Abwehr spielt.
„Unser Immunsystem ist auf die Zufuhr nährstoffdichter Lebensmittel angewiesen. Wichtig ist eine bunte Vielfalt auf dem Teller mit Lebensmitteln, die wenig, doch wertvolles Fett enthalten und so viele bioaktive Stoffe wie möglich liefern“, sagt Barbara Rias-Bucher, Autorin des Buchs „Heimische Superfoods“. Denn Superfoods müssen nicht immer, wie etwa Chiasamen oder Acaibeeren, aus weit entfernten Ländern kommen. Nicht wenige wachsen auch bei uns. Dazu zählen etwa Äpfel, Karotten oder Hafer.
Diese Produkte sollte man so oft essen, wie man möchte. „Wer sich bewusst ernährt, dem signalisiert der Körper ohnehin, wenn Bedarf besteht. Jeder kennt solche Phasen, in denen man einmal tagelang Lust auf Pasta mit Tomatensauce hat, dann wieder auf Oliven oder Vollkornbrot“, sagt Rias-Bucher. Dabei sollte man wenn möglich zu heimischen und saisonalen Produkten greifen, da diese durch die kürzeren Transportwege mehr Nährstoffe enthalten.
Zusätzlich ist regelmäßige Bewegung wichtig. Ärztin Rugli-Quarino empfiehlt, dreimal pro Woche 30 bis 40 Minuten Sport zu betreiben. Denn durch die Bewegung wird die Durchblutung angeregt und der Körper besser mit Immunstoffen versorgt. Und ganz nebenbei tut man auch etwas für die Bikini- und Badehosen-Figur. Denn auch wenn es momentan draußen noch nicht so aussieht: Die Badesaison kommt bestimmt.
Das sind die heimischen Superfoods:
Karotten unterstützen das Immunsystem
Die in den Karotten enthaltenen Beta-Carotinoide stärken das Immunsystem und schützen tiefere Gewebeschichten vor Schadstoffen. Außerdem senken sie das Risiko für Tumore im Mund- und Rachenbereich.
Äpfel schützen Herz und Blutgefäße
Das beliebte heimische Obst enthält Pektin. Dieser lösliche Ballaststoff reguliert den Cholesterinspiegel und schützt so Herz und Blutgefäße. Die enthaltenen Fruchtsäuren gelten zudem als Fatburner.
Radicchio stärkt die Darmflora
Wie auch Zuckerhut, Endivie und Chicoreé enthält Radicchio Inulin. Dieses Kohlenhydrat nährt die Darmflora und kann sogar helfen, diese zum Beispiel nach einer Antibiotikabehandlung wieder aufzubauen. Ähnlich wirken im Herbst und Winter Pastinaken und Topinambur.
Hafer hilft bei Sodbrennen
Hafer zählt zu den gesündesten Getreidearten. Ein warmer Porridge in der Früh liefert Energie und beschleunigt die Darmpassage. So gelangen Schadstoffe in der Nahrung rasch wieder aus dem Körper.
Olivenöl fördert die körpereigene Abwehr
Mit hochwertigem Olivenöl tut man sich gleich mehrfach Gutes. Es stärkt das Immunsystem, außerdem kräftigen die ungesättigten Fettsäuren das Herz, und es wird vermutet, dass der Genuss von Olivenöl sogar Thrombosen vorbeugen kann.
Buchtipp: „Heimische
Superfoods“ von
Barbara Rias-Bucher,
Mankau-Verlag,
€ 18,50
