Heftige Detonation in Feuerwerksbetrieb:
20 Tote bei schwerer Explosion in Istanbul

Teile von mehrstöckigem Gebäude eingebrochen Retter zogen 110 Verletzte aus den Trümmern

Heftige Detonation in Feuerwerksbetrieb:
20 Tote bei schwerer Explosion in Istanbul

Luftaufnahmen der Unglücksstelle zeigten, dass ein Teil des mehrstöckigen Gebäudes bei der Explosion einbrach. Es war das dritte schwere Unglück mit Feuerwerksbetrieben in der Türkei innerhalb weniger Jahre.

Die genaue Ursache des Unglücks in der vierten Etage eines fünfstöckigen Gebäudes war zunächst nicht bekannt. Die Behörden nehmen an, dass ein kleinerer Zwischenfall im Lager des nicht angemeldeten Feuerwerksbetriebs eine Kettenreaktion auslöste, an deren Ende die gewaltige Explosion stand. Die Straßen um den Explosionsort glichen einem Kriegsgebiet, berichtete der Fernsehsender NTV: Beton- und Metallstücke, zerrissene Kabel und Staub bedeckten die Fahrbahn, einige geparkte Autos waren durch herabfallende Trümmer zerstört worden.

Ein Augenzeuge berichtete, manche Opfer seien durch die Wucht der Explosion aus dem Gebäude herausgeschleudert und gegen die Wand gegenüberliegender Häuser geworfen worden. Feuerwehr und Notfalldienste rückten mit zahlreichen Fahrzeugen an, Rettungstrupps fahndeten mit Suchhunden nach Verschütteten. Wegen der starken Explosion war zunächst von einer Gasdetonation ausgegangen worden, doch die Gaswerke dementierten dies. Auch gebe es keinen Hinweis auf einen Anschlag, sagte Gouverneur Muammer Güler.

Das Unglück wirft erneut ein Licht auf die häufig sehr mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen in türkischen Kleinbetrieben und auf die ungenügende Aufsicht durch die Behörden. Murat Aydin, der Bürgermeister des Stadtteils Zeytinburnu, zu dem Davutpasa gehört, räumte ein, dass die Behörden überhaupt nicht wussten, dass sich in dem Gebäude ein Feuerwerksbetrieb befand. Ein anderer Betrieb in demselben Haus, war von den Behörden wegen mangelnder Sicherheitsbestimmungen geschlossen worden, arbeitete aber trotzdem weiter. Das gesamte Gebäude war 1989 ohne Genehmigung errichtet worden. (apa/red)