Werber für Tierschutz

von Haustiere - Werber für Tierschutz © Bild: News/Ian Ehm

Sitzungen wie jene, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit Staatssekretären im Pariser Élysée-Palast abhielt, sind für internationale Berichterstattungen maximal so interessant wie ein Fahrrad, das in China auf einen Sack Reis fällt. Über eine Sitzung aber, die Macron mit seinen Staatssekretären in den vergangenen Tagen abhielt, berichtete die Weltpresse.

Unbeeindruckt vom Kamerateam des französischen Nachrichtensenders LCI und den Gästen schritt Präsidentenhund Nemo zum Kamin und tat dort das, was er sonst am Baum an der Ecke verrichtet: Er hob gelassen sein Bein und ließ der Natur freien Lauf. "Offensichtlich ist Nemo gerade dabei, etwas sehr Ungewöhnliches zu tun", kommentierte Macron den Vorfall mit einem gewinnenden Lächeln.

Macron-Hund
© Youtube.com

Schlussendlich erwies der Labrador-Griffon-Mischling seinem Herrn einen Dienst. Denn Macron hat seinen Hund, den er im August aus einem Tierheim geholt hatte, nicht gescholten. Herr und Hund haben vielmehr gezeigt, wie man auch prekäre Situationen für die eigene Causa nützen kann. Es blieb ein unvermischt positives Bild: Macron erwies sich als glaubwürdiger, vorbildlicher Tierfreund, der seinem Schützling stets liebevoll begegnet. Das lässt ihn in der Beliebtheitsskala steigen. Nemo hat mit seinem Fehlverhalten seinem Herrn eine weltweite positive Image-Kampagne verschafft, die ihm kein Spindoktor jemals hätte verschaffen können.

Dass Haustiere die besten Werber sind, hat auch die designierte Premierministerin Neuseelands, Jacinda Ardern, erkannt. Sie lässt ihre Katze Paddles auf Twitter für sie werben und schaffte es damit - wie Nemo - in die Weltpresse. "Ob sich die Mächtigen der Welt aus Imagegründen oder aus wirklicher Tierliebe mit ihren Schützlingen präsentieren, ist egal. Dass sie es tun, ist ein gewichtiges Plädoyer für den Tierschutz", sagt Oliver Bayer vom Wiener Tierschutzverein. Einer jedoch fällt aus der Reihe: US-Präsident Donald Trump. Er bricht mit einer über 200 Jahre alten Tradition im Weißen Haus und will keine Tiere im Haushalt. Wahrscheinlich besser so.

Tiere, die auf Sie warten, auf: www.wiener-tierschutzverein.org

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