Recht auf Rettung!

von Haustiere - Recht auf Rettung! © Bild: News/Ian Ehm

Die fragenden Hundeaugen sprechen das schier Unfassbare aus: Warum? Der rotbraune Mischling ist einer von 49 Hunden in Palm Beach, die aus ihren Zwingern befreit werden konnte, bevor Irma den amerikanischen Bundesstaat Florida am Wochenende heimgesucht hat. Für Diane Suave, Direktorin des örtlichen Tierschutzvereins, ist es unbegreiflich, wie man seinen Gefährten nicht nur in einer Katastrophensituation zurücklassen kann, sondern auch noch dem sicheren Tod durch Ertrinken ausliefert. Hunde, aber auch Katzen, wurden von ihren Haltern in Käfigen, Zwingern oder an Bäume gekettet zurückgelassen. Sie hatten keine Chance, der drohenden Flut zu entkommen, wären nicht die Retter vom Tierschutzverein gewesen. Überlebt haben diese Tiere, das Trauma des Ausgesetztseins wird noch eine Weile bleiben.

Heli Dungler, Gründer und Präsident des Internationalen Tierschutzvereins "Vier Pfoten", bereitet mit seinem Team einen Einsatz in Florida vor. Dungler weiß aus Erfahrung, dass Tiere von Naturkatastrophen nicht minder traumatisiert werden können wie Menschen. Mit seinem Team hat er im Jahr 2004, als ein Tsunami mehr als 200.000 Menschenleben auf Thailand gefordert hat, überlebende Tiere betreut. Man brachte ihm alle, nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Kühe und andere Hoftiere, denn diese brauchte man für die Landwirtschaft. Die Hilfe am Tier kommt auch dem Menschen zugute.

Evakuierungen sind aber auch in unseren Gegenden keine Seltenheit. Vor wenigen Wochen musste Frankfurt evakuiert werden, da eine Fliegerbombe entschärft wurde. In Wohngebieten in Flussnähe müsse man ohnedies immer mit Schlimmem rechnen. Deshalb rät Heli Dungler für den Ernstfall:

Man sollte immer darauf achten, dass Fünf-Tage-Rationen Futter zur Hand sind. Für den Fall der Evakuierung sollte das Futter griffbereit gelagert sein. Muss man mit seinem Hund das Haus verlassen, sollte Spielzeug oder eine Decke, an die der Hund gewöhnt ist, im Gepäck nicht fehlen. "Der Hund braucht auch in Notunterkünften seine vertrauten Gegenstände. Das lindert den Stress", erklärt Dungler. Katzen aber müssen in ihren Transportboxen verweilen. Im Idealfall stellen Notunterkünfte Räume bereit, wo Katzen ungestört ein Kisterl aufsuchen können.

Sind Sie bereits für den Notfall gerüstet?

Information unter: vier-pfoten.at/projekte/tiernothilfe

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