Achtung vor dem Hund

von Haustiere - Achtung vor dem Hund © Bild: News/Ian Ehm

Der tragische Vorfall, bei dem ein Kind von einem Rottweiler in Wien auf offener Straße angefallen wurde und an den Folgen des Bisses zu Tode kam, sorgt seit Wochen für Irritation unter Tierschützern. Per Gesetz sollte ab sofort eine Leinen-und Beißkorbpflicht für bestimmte Hunderassen erlassen werden. Wenige Tage später wurde das Gesetz wieder zurückgezogen. Ein runder Tisch, zu dem Ministerin Beate Hartinger-Klein in diesen Tagen Vertreter der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK), des Kynologenverbands, der Veterinärmedizinischen Universität Wien und Experten, aber keine Vertreter von Tierschutzverbänden lud, sollte dazu beitragen, die Möglichkeiten für eine einheitliche Gesetzgebung bei der Hundehaltung auszuloten.

Bis es aber so weit ist, dass von der Politik Verhaltensregeln für Hundehalter per Gesetz verordnet werden, sind wir alle gefordert, für ein sicheres Zusammenleben von Mensch und Hund selbst zu sorgen. Das ist gar nicht so schwierig. Grundsätzlich sollte sich einmal jeder bewusst sein, dass Hunde Lebewesen sind, die seit Menschengedenken dem Menschen dienen. Sie haben das Recht auf einen fairen Umgang. Fast ein Viertel aller Vorfälle passieren im privaten Bereich.

Der Grund dafür muss nicht einmal ein brutaler Umgang mit dem Hund sein. Viele Hundefreunde überschätzen ihre Gefährten. Sie achten nicht darauf, dass ein Hund, wie jeder Mensch auch, seinen Frieden braucht.

© iStockphoto.com Tabu: Hunde dürfen beim Füttern nicht gestört werden

Richten Sie Ihrem Mitbewohner auf vier Pfoten einen Platz im Haus ein, wo er sich zurückziehen kann. Schläft er in seinem Korb, ist dieser Ort für den Menschen tabu. Während der Fütterung hat der Mensch nichts in der Nähe des Hundes verloren. Wie jeder Mensch will auch der Hund in Ruhe sein Mahl verzehren, ohne dass ihm jemand in die Schüssel fasst. Schätzen Sie es, wenn Ihnen jemand die Grießnockerl aus Ihrem Suppenteller pickt? Ähnliches gilt auch für den Hund. Der einzige Unterschied zum Menschen: Er weiß sich oft nicht anders zu helfen als durch Zuschnappen. Das ist sein natürliches Verhalten. Ein Kind kann gar nicht früh genug den richtigen Umgang mit einem Hund lernen.

Wenn Sie Ihren Hund vor einem Geschäft anleinen, versehen Sie ihn zumindest während dieser Zeit mit einem Beißkorb. Alleingelassene Hunde stehen oft unter Stress. Nähert sich dann auch noch ein Kind, kann Fatales passieren.

Achtung vor dem Hund! Das heißt: Achten wir diese Geschöpfe! Nicht nur einmal hat ein Hund ein Menschenleben gerettet. Begegnen wir diesen Tieren mit Respekt, den haben sie sich wahrlich verdient!

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