Wer ist Hartwig Löger?

In seiner bisherigen Polit-Karriere fiel Hartwig Löger durch gute Manieren, schnörkellose Rhetorik und solides Zahlenwerk auf. Nun legt sich aber ein Schatten über die Karriere des ehemaligen Finanzministers.

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Porträt - Wer ist Hartwig Löger?
  • Name: Hartwig Löger
  • Geboren: 15. Juli 1965 in Selzthal (Steiermark)
  • Sternzeichen: Krebs
  • Karriere: 2013 bis 2017 Vorstandsvorsitzender der UNIQA Österreich Versicherungen, 2017 bis Juni 2019 Finanzminister und kurzzeitig auch Vizekanzler
  • Familienstand: verheiratet
  • Kinder: 2
  • Partei: ÖVP

Ausbildung und Karriere

Aufgewachsen ist Hartwig Löger in der steirischen Eisenbahner-Metropole Selzthal. Sein Vater war Heizer bei der Bahn. Nach der Matura am Stiftsgymnasium Admont ging Löger zum Bundesheer. Damit setzte er den ersten Schritt in Richtung seines damaligen Wunschberufs. Er wollte nämlich Pilot werden. Eine schwere Knieverletzung beendete diesen Traum allerdings. Danach verschlug es den jungen Steirer in der Versicherungsbranche. Er startete, zunächst ganz unten, im Verkauf bei einem Maklerunternehmen in Wien.

Während Löger Universitätslehrgänge an der WU und einen Internationalen Managementlehrgang an der Uni St. Gallen absolvierte, kletterte er die Karriereleiter empor. So war er als Verkaufsleiter Steiermark bei der Allianz Versicherung, als Vertriebsleiter bei der Donau Versicherung und dann sogar in der Geschäftsführung der UNIQA tätig. Von 2016 bis zu seinem Einstieg in die Politik hatte er dort als Vorstandsvorsitzender die Gesamtverantwortung für rund 5.000 Mitarbeiter.

Bis zur Ära Kurz kaum bekannt

In der Öffentlichkeit war Löger bis zu seiner Berufung in das Kabinett Kurz kaum bekannt, zumindest aber schon in der Sportpolitik aktiv. 2014 löste er den damaligen Wirtschaftsbund-Generalsekretär Peter Haubner als Präsident der Sportunion ab. Das ist einer der drei großen Breitensport-Dachverbände - den Statuten nach parteiunabhängig, aber von den Spitzenfunktionären her fest in ÖVP-Hand. Auch privat ist der zweifache Vater und mittlerweile auch Großvater sportlich. Tennis und Laufen zählen - neben dem Modelleisenbahnbau - zu seinen Hobbys.

Dass ihn Sebastian Kurz für das Finanzressort ausgesucht hat, rührt auch von einer längeren Bekanntheit her. Vor gut einem Jahrzehnt jobbte der ÖVP-Chef bei der Uniqa und fiel dem Seneca-Verehrer Löger mit seinem wachen Verstand auf. Seither blieb man in Kontakt.

Ein Schatten über Lögers Karriere

Der wohlerzogene Finanzexperte erfüllte die Erwartungen des jungen Kanzlers. Er schaffte früher als gewollt ein Nulldefizit und brachte mit der FPÖ den Entwurf für eine Steuerreform zustande. Nachdem Heinz-Christian Strache nach dem Ibiza-Skandal im Mai 2019 seinen Rücktritt einreichte, hatte Löger für kurze Zeit den Posten des Vizekanzlers inne. Mit den Hausdurchsuchungen in der Causa Casinos, die auch bei Löger durchgeführt wurden, legte sich aber ein Schatten über die Karriere des ehemaligen Finanzministers.

Es besteht der Verdacht der Bestechung sowie des Amtmissbrauchs. Löger habe seine Befugnis missbraucht, "indem er in Kenntnis eines 'FPÖ-Novomatic-Hintergrunddeals' ausschließlich aus parteipolitischen und koalitionstaktischen" Erwägungen handelte, zitierten Medien aus dem Hausdurchsuchungsbefehl. Sämtliche in der Causa Beschuldigte weisen die Vorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung. Aus heutiger Sicht kommt Löger allerdings wohl nicht mehr für einen Ministerposten infrage.

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