Handel erwartet für 8. Dezember keine berauschenden Umsätze

Einkaufssamstag fällt auf Marienfeiertag mit kürzeren Öffnungszeiten

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Generell dürfen Geschäfte an Einkaufssamstagen sonst zwischen 6 und 18 Uhr offen halten. Für die vorweihnachtlichen Einkaufssamstage gilt zusätzlich, dass sie von der "Schwarz-Weiß"-Regelung ausgenommen sind. Die Arbeitnehmer dürfen also an jedem Samstagnachmittag im Advent beschäftigt werden, und nicht nur an jedem zweiten. Auch gelten die Öffnungszeitenzuschläge für den Samstagnachmittag (30 bis 50 Prozent) nicht.

In den vergangenen Jahren galt der offene 8. Dezember als zusätzlicher Weihnachtseinkaufssamstag. Da dieser heuer auf einen Samstag fällt, ist das auch der Grund, warum heuer der erste Advent-Einkaufssamstag bereits am 24. November über die Bühne ging. Der morgige Samstag gilt also nicht als regulärer Einkaufssamstag.

Nicht nur wegen der kürzeren Öffnungszeiten rechnet Roman Seeliger, Vize-Geschäftsführer der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), morgen mit keinen berauschenden Geschäften. "Es werden sicher nicht so viele Geschäfte offen halten, wie an normalen Einkaufssamstagen", sagte Seeliger am Freitag zur APA. Auch Zahlen zum letzten Einkaufssamstag hat Seeliger: Demnach lagen die Umsätze um 2 Prozent unter jenen im Vorjahr. "Das ist nicht besonders berauschend", so Seeliger.

Welche Geschäfte morgen geschlossen bleiben, wollte Seeliger nicht sagen, es gebe auch keine Meldepflichten. "Kein Betrieb ist verpflichtet, offen zu halten", so der Handelsexperte. Der Rewe-Konzern hält traditionell die Billa-Filialen geschlossen, einzige Ausnahmen sind die Filialen am Flughafen Wien-Schwechat und in der Lugner City in Wien. Die anderen Rewe-Schienen Bipa, Penny und Merkur haben offen. Spar hält seine Filialen grundsätzlich geöffnet, mit Ausnahme einzelner Spar-Einzelhändler. Auch der Diskonter Hofer hat offen. In Einkaufszentren wird oft vom Betreiber vorgegeben, welche Geschäft offen oder geschlossen sind.

Ein Vergleich des morgigen Einkaufssamstag mit jenem im Vorjahr wird laut Seeliger sowieso schwierig. Letztes Jahr sprach man nämlich von einem "Superwochenende", weil der 8. Dezember auf einen Freitag fiel und gemeinsam mit dem Samstag am 9. Dezember ein verlängertes Einkaufswochenende ergab.

Seeliger rechnet damit, dass die Umsätze morgen zwar vielleicht etwas höher als am 8. Dezember des Vorjahres sein werden, aber geringer als am vorjährigen Einkaufssamstag.

"Insgesamt sieht es nicht so rosig für den 8. Dezember aus", so Seeliger. "Das Weihnachtsgeschäft kann aber noch ordentlich anziehen, die Späteinkäufe nehmen immer mehr zu. Darauf hoffen wir", so Seeliger.

Für den ÖGB ist der morgige auf einen Samstag fallende Feiertag "ein guter Anlass, um wieder darüber nachzudenken, solche Feiertage auf den darauffolgenden Montag zu verschieben", Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, in eine Aussendung. Dadurch entstünden längere Erholungspausen, die wichtig für die Gesundheit der Menschen seien. Die Menschen bräuchten mehr Freizeit, um länger gesund und arbeitsfähig zu bleiben. Immerhin werde von ihnen erwartet, dass sie immer später in Pension gehen. Auch im Sinne der gerechteren Aufteilung der vorhandenen Arbeit seien mehr Feiertage wünschenswert - "als bescheidener Einstieg in eine generelle Arbeitszeitverkürzung", so Achitz.

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