So desinfizieren
Sie Ihre Hände richtig

Desinfizieren - schön und gut. Doch sollte man auch darauf achten, dass man die Sache richtig macht. Sonst bringt das ganze Prozedere herzlich wenig. Darauf sollten Sie achten.

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© Video: News.at/Wochit

Eines gleich mal vorweg: In den meisten Fällen ist Desinfektion nicht notwendig. Wenn man dennoch nicht auf sie verzichten will, sollte man es aber zumindest richtig machen. Dazu braucht es einerseits ein effizientes Mittel und anderseits das Wissen um dessen richtige Anwendung. Beginnen wir beim Mittel: Desinfizieren bedeutet, die Anzahl potenzieller Krankheitserreger auf ein Maß zu reduzieren, in dem sie keine Infektion mehr auslösen können. Was allerdings nicht jedes Produkt vermag, wie Prof. Miranda Suchomel, Mikrobiologin und Hygienikerin, erklärt.

Welche Produkte sind wirksam?

Verlassen können Sie sich auf Produkte, die nachweislich 99,999 Prozent der Erreger abtöten. Möglicherweise helfen auch jene Mittel, die 99,9 Prozent der unerwünschten Mikroorganismen eliminieren. Hundertprozentig sichergehen können Sie mit diesen allerdings nicht. Auf keinen Fall für eine Desinfektion ausreichend sind Präparate, die 99 Prozent der Erreger töten. Ist eine Desinfektion notwendig, empfiehlt es sich, in die Apotheke zu gehen und nach einem wirksamkeitsgeprüften Produkt zu verlangen.

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Diese Fehler sollten Sie vermeiden

So viel zum Produkt. Und wie steht es um die Handhabung? Wer will, dass das Mittel auch tatsächlich wirkt, sollte folgende Fehler vermeiden: Tragen Sie es nicht auf feuchte Hände auf. Wird das Produkt verdünnt, ist es nämlich auch um seine Wirkung geschehen, warnt die Expertin von der MedUni Wien. Ebenso wenig sollten Sie Ihre Hände, nachdem Sie sie mit dem Präparat eingerieben haben, mit einem Tuch trockenwischen. Und schon gar nicht sollten Sie sie nach der Anwendung mit Wasser abspülen.

So machen Sie es richtig

Für die Desinfektion empfohlen werden drei Milliliter des Mittels. "Das ist ungefähr eine hohle Hand voll", veranschaulicht Suchomel. Bei einem Spender, wie er etwa auf öffentlichen Toiletten angebracht ist, muss man oft man zwei, drei Mal drücken, um diese Menge zu erhalten. Reiben Sie die gesamte Handoberfläche inklusive Daumen und Fingerzwischenräume mit dem Mittel ein. Und zwar so lange, bis der enthaltene Alkohol vollständig verdampft ist, sprich die Hände trocken sind. Das kann bis zu 40 Sekunden dauern.

Kein Flächendesinfektionsmittel für die Hände

Es kann schon mal vorkommen, dass manch eifriger Keimgegner seine Hände mit Flächendesinfektionsmittel einreibt, wenn gerade kein Handdesinfektionsmittel verfügbar ist. Das ist allerdings keine besonders gute Idee. Die Hygienikerin warnt: Diverse in Flächendesinfektionsmitteln enthaltene Wirkstoffe können die Haut extrem schädigen, sie im schlimmsten Fall sogar verätzen. Flächendesinfektionsmittel haben auf den Händen also nichts verloren!