Häftling nahm sich in Justizanstalt
Wien-Josefstadt das Leben

Mann hätte sich wegen Vergewaltigung vor Schöffensenat zu verantworten gehabt

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Justizwachebeamte, die den Mann fanden, hätten umgehend Reanimationsmaßnahmen gesetzt und den diensthabenden Arzt alarmiert, sagte Mitsch: "Bedauerlicherweise ist jede Hilfe zu spät gekommen." Weitere Angaben zu den Umständen des Ablebens wurden aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht kommuniziert.

Der Mann hätte sich morgen, Mittwoch, wegen Vergewaltigung vor einem Schöffensenat zu verantworten gehabt. Mit seinem Verteidiger hatte er noch Ende voriger Woche Kontakt. Dabei soll er sich durchaus zuversichtlich gezeigt, das Gericht von seiner Schuldlosigkeit überzeugen zu können. Eine Bekannte hatte den Mann angezeigt, weil es gegen ihren Willen zu härterem Geschlechtsverkehr gekommen sein soll.

Den Vorsitz in der Gerichtsverhandlung hätte just derselbe Richter inne gehabt, der seinerzeit gegen Rakhat Aliyev, den ehemaligen kasachischen Botschafter in Wien, verhandeln hätte sollen. Aliyev, dem vorgeworfen wurde, hinter der Entführung und Ermordung zweier kasachischer Banker gestanden zu haben, verübte am 24. Februar 2015 wenige Wochen vor seinem geplanten Schwurprozess in seiner Einzelzelle in der Justizanstalt Josefstadt Selbstmord.