Nie mehr Glatze

Schwindende Haarpracht bald Vergangenheit? Forscher arbeiten an neuem Ansatz.

Welchem Mann graut es nicht vor dem Tag, an dem er die ersten Anzeichen einer werdenden Glatze entdeckt. Und auch Frauen sind vor dem Phänomen der schwindenden Haarpracht nicht gefeit. Dem wollen die Forscher jetzt ein für alle Mal Einhalt gebieten. Möglicherweise gibt es schon bald ein Mittel, das (wirklich!) gegen Haarausfall wirkt.

von Haarausfall - Nie mehr Glatze © Bild: Corbis

Wussten Sie, dass die Haare beim erblich bedingten Haarausfall gar nicht ausfallen, sondern sich lediglich verdünnen? Und zwar so stark, bis sie schließlich nur mehr mikroskopisch sichtbar sind. Das liegt daran, dass die Haarfollikel schrumpfen und nur mehr extrem feine, kleine Haare produzieren.

Neuer Behandlungsansatz
Dass das männliche Geschlechtshormon Testosteron beim erblich bedingen Haarausfall eine Rolle spielt, ist schon länger bekannt. Nun fanden die Forscher der University of Pennsylvania aber einen neuen, vielversprechenden Ansatz, in dessen Fokus das Hormon Prostaglandin D2 (PGD2) steht.

Sie nahmen die Genaktivitäten der Kopfhaut bei Männern mit beginnender Glatze unter die Lupe. Dabei verglichen sie die Stellen, an denen das Haar bereits schütter geworden ist, mit jenen, die noch dicht besiedelt waren. Es zeigte sich, dass die Konzentration des Hormons Prostagladin D2 an den kahlen Stellen der Kopfhaut drei Mal so hoch war wie an den noch bewachsenen.

Hormon killt Haarwuchs
Diverse Tests untermauerten den Zusammenhang: Transplantiertes menschliches Haar hört auf zu wachsen, wenn man Prostaglandin D2 verabreicht. Und Mäuse, die mit hohen Werten des Hormons gezüchtet werden, verlieren all ihre Haare.

Offenbar unterdrückt Prostaglandin die Aktivität der Stammzellen, aus denen Haare sprießen. Man müsste also, vereinfacht gesagt, ein Medikament entwickeln, das das Hormon blockiert. Diverse Studien sind bereits im Gange. Zu klären gilt indes noch, ob man mit dem Ansatz nur den beginnenden Haarverlust stoppen oder auch eine bereits bestehende Glatze behandeln könnte.

Weiterführender Link
Science Translational Medicine