Problemfall Glatze

Wenn die Haare lichter werden

Männer altern ja gemeinhin in Würde – oder witzeln den Alterungsprozess zumindest gut weg: Die Falten, die interessanter machen, das graue Haar, das einen mehr wie George Clooney aussehen lässt, der kleine Bierbauch, der sowieso kuscheliger ist als ein Sixpack.

von Schönheit - Problemfall Glatze © Bild: shutterstock

Aber Haarausfall? Ein ganz anderes Thema, bei dem der Spaß definitiv aufhört. Fülliges, gesundes Haar ist das Zeichen von Attraktivität und gilt durch alle gesellschaftlichen Schichten hinweg als erstrebenswert. Die Realität sieht allerdings anders aus: Haarausfall bei Männern ist völlig normal – auch bei jüngeren Männern. Bei etwa einem Drittel der Männer beginnt er schon vor dem 30. Geburtstag.

Haare befinden sich in einem andauernden Zyklus von Wachsen und Ausfallen – was einem spätestens beim Blick auf die Haarbürste bewusst wird. Um die 100 Haare fallen jedem Menschen täglich aus. Das ist normal. Was aber, wenn es mehr sind oder das Haupthaar über einen längeren Zeitraum hinweg zuhauf ausfällt?

Spezialist oder Drogeriemarkt?

Viele freiverkäufliche Mittel versprechen Abhilfe bei drohendem Kahlschlag. Wirklich hilfreich sind aber die wenigsten. So kann das Allheilmittel Koffein getrost als Mythos betrachtet werden, da es nur bei langen Wirkperioden wirklichen Nutzen zeigt. Achten sollte man dabei auf den Wirkstoff Minoxidil, der laut Stiftung Warentest noch am ehesten zu positiven Ergebnissen führt. Er soll helfen, die Haarwurzel besser zu durchbluten. Das kommt wiederum den Wachstumsfaktoren der Haarwurzel zugute.

Das Mittel käme vor allen Dingen dann infrage, wenn der Haarausfall durch einen Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen bedingt ist. Um den Grund für den vermehrten Haarausfall herauszufinden, ist ein Gang zum Spezialisten aber unerlässlich.

Ursachen und Behandlung

Neben einem Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen oder einer Schilddrüsenunterfunktion ist eine drohende Glatze auch häufig erblich bedingt. Wann ein erblich bedingter Haarausfall einsetzt, ist nicht vorhersehbar. Ein Spezialist kann aber für beide Arten mit einer medikamentösen Therapie Abhilfe schaffen. Die Ergebnisse variieren, können den Ausfall aber zumindest verlangsamen.

Aber auch Medikamente, schwere Infekte oder Operationen können im Nachhinein Haarausfall auslösen. Deshalb ist eine Anamnese derart wichtig. Ansonsten laufe man Gefahr, über Jahre hinweg ineffizient zu behandeln.

Hilft weder die medikamentöse Therapie noch eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein, gibt es auch noch die Möglichkeit der Haartransplantation. Die Zahl der Haartransplantationen hat sich zwischen 2005 und 2011 übrigens verdoppelt. Dabei werden die Haarfollikel vom Hinterkopf auf die kahlen Stellen verpflanzt. Je nach Umfang sind dafür aber um die 5.000 Euro zu berappen.

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