Die ausgedehnte Werbephase scheint Robert Seymour vom Londoner University College auf den ersten Blick unökonomisch. Beim Menschen koste die damit verbundene Serie von Abendessen, Theaterbesuchen oder anderen Unternehmungen Geld und Zeit, und auch im Tierreich könnten Paare statt des Umwerbens produktivere Dinge tun. "Warum beschleunigen Menschen und Tiere das nicht, um die Kosten zu drücken?", fragt der Mathematiker und liefert die Antwort gleich mit.
Wenn etwa eine Frau einen Mann lange um sich werben lasse, könne sie seinen Charakter ausgiebig prüfen und sich dabei vergewissern, ob er tatsächlich ein guter Partner und letztlich auch ein zuverlässiger Vater sei, so Seymour. Je länger ein Mann um eine Frau zu werben bereit sei, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass er ernste Absichten hege und nicht bloß ein Schürzenjäger sei. "Schlechte Männchen geben irgendwann auf, aber gute Männchen sind beständiger", sagte Seymour. (apa/red)